Positive US-Daten sorgen für Stimmungsaufhellung
06.08.2012 | Eugen Weinberg
Energie
Die besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten haben den Ölpreisen am Freitag kräftig Auftrieb gegeben. Brentöl verteuerte sich um drei US-Dollar und erreichte am Morgen mit 109 USD je Barrel den höchsten Stand seit Ende Mai. WTI nähert sich mit 91 USD je Barrel wieder dem 2-Monatshoch von Mitte Juli. Eine Aufhellung der allgemeinen Marktstimmung und externe Faktoren wie Aktienmärkte und USD-Wechselkurs spielen derzeit eine größere Rolle als die Fundamentaldaten. Diese deuten auf eine entspannte Situation hin, was von den drei Ölagenturen EIA, OPEC und IEA in dieser Woche bestätigt werden dürfte. Zudem steht der seit Monaten andauernde Streit zwischen Sudan und Südsudan um Durchleitungsgebühren kurz vor einer Lösung.
Aufgrund des Konflikts fehlen dem Markt seit Januar ca. 350 Tsd. Barrel pro Tag, welche durch andere Anbieter auf Kosten sinkender freier Produktionskapazitäten ausgeglichen werden mussten. Bis zur Wiederaufnahme der Ölproduktion dürften allerdings noch einige Wochen vergehen. Zunächst müssen noch strittige Grenz- und Sicherheitsfragen geklärt werden. Der Südsudan verfügt über die Ölreserven, ist aber auf die Pipelines und den Ölhafen des nördlichen Nachbarn angewiesen. Die spekulativen Netto-Long-Positionen bei WTI sind in der Woche zum 31. Juli um 4,3 Tsd. auf 119,9 Tsd. Kontrakte zurückgegangen. Die Finanzanleger hatten im Vorfeld der Notenbanksitzungen in der vergangenen Woche ihre Long-Positionen reduziert. Diese dürften seit Freitag aber wieder deutlich aufgebaut worden sein.
Edelmetalle
Gold handelt wieder über der Marke von 1.600 USD je Unze und wird dabei offensichtlich von Anlegern unterstützt. Der weltgrößte Gold-ETF, SPDR Gold Trust, meldet wieder Zuflüsse von 3 Tonnen. Auch sind die COMEX-Spekulanten wieder positiver zu Gold gestimmt. Gemäß der CFTC-Statistik in der Woche zum 31. Juli haben sie ihre Netto-Long-Positionen um 21 Tsd. auf 80,9 Tsd. Kontrakte erhöht. Damit wurde sogleich der Positionsabbau der Vorwoche vollständig rückgängig gemacht. Im Falle von Silber wurden die spekulativen Netto-Long-Positionen auf 7,7 Tsd. Kontrakte sogar mehr als verdoppelt. Dies entspricht zwar dem höchsten Stand seit Anfang Mai, ist allerdings im historischen Vergleich relativ niedrig. Im Herbst 2010 lagen diese bei knapp 50 Tsd. Kontrakten.
Daten der Zensus- und Statistikbehörde in Hongkong zufolge hat China aus der ehemaligen britischen Kronkolonie im Juni 67,97 Tonnen Gold importiert. Dies war zwar weniger als im Monat zuvor, aber deutlich mehr als im Vorjahr. Im ersten Halbjahr hat China damit 382,79 Tonnen Gold aus Hongkong importiert, nach 64,95 Tonnen im Vorjahr. Wenn man dabei berücksichtigt, dass die Goldminenproduktion in China selbst laut dem chinesischen Goldverband in den ersten sechs Monaten um 7,7% auf 177 Tonnen gestiegen ist, wird die ausgeprägte Stärke der Goldnachfrage aus dem Reich der Mitte deutlich. Auch in der zweiten Jahreshälfte dürfte China hohe Mengen an Gold einführen und bleibt damit eine wesentliche Stütze des Goldpreises. Auch andernorts wurde zuletzt viel Gold nachgefragt. So berichtet die Istanbuler Goldbörse für Juli Importe in Höhe von 34,99 Tonnen.
Industriemetalle
Die Metallpreise legen zum Wochenstart eine Verschnaufpause ein, nachdem sie am Freitag teilweise um mehr als 2% gestiegen sind. Allerdings fiel dieser Preisanstieg insbesondere im Vergleich zu den anderen zyklischen Rohstoffen wie Energieträger unterdurchschnittlich aus. Dies war auch schon in den letzten Wochen zu beobachten. Die Metalle hinken hinterher, obwohl einige von ihnen gerade im Vergleich zu Öl die besseren Fundamentaldaten aufweisen. Mittlerweile hat sich bei den Metallen Aufholpotenzial aufgebaut. Wir gehen daher im weiteren Jahresverlauf von deutlichen Preissteigerungen aus. Wenig Unterstützung für die Metalle gibt es derzeit allerdings seitens der spekulativen Finanzanleger, wie am Beispiel Kupfer ersichtlich ist. Obwohl die Netto-Short-Positionen in der Woche zum 31. Juli leicht reduziert wurden, bleiben sie mit 6,7 Tsd. Kontrakten auf einem relativ hohen Niveau.
Der größte japanische Kupferschmelzer, Pan Pacific Copper Co., erwartet im nächsten Jahr aufgrund der Ausweitung der Minenproduktion steigende Schmelz- und Verarbeitungsgebühren für Kupfer (sog. TC/RCs). Die großen japanischen Kupferschmelzen erhalten derzeit von den Minenproduzenten 63,5 USD je Tonne bzw. 6,35 US-Cents je Pfund zum Schmelzen bzw. Verarbeiten des Kupferkonzentrats. Pan Pacific geht allerdings auch davon aus, dass die Schmelzkapazitäten auf globaler Basis von derzeit 14,6 Mio. Tonnen in den nächsten beiden Jahren auf 17,3 Mio. Tonnen steigen werden. Dies dürfte stark steigenden Schmelz- und Verarbeitungsgebühren entgegenstehen.
Agrarrohstoffe
Die Kakaopreise sind am Freitag auf ein 5-Monatshoch gestiegen. Es wird befürchtet, dass das trockene Wetter in Westafrika, der größten Anbauregion der Welt, die im Oktober beginnende Haupternte erheblich einschränkt. Zusätzlich besteht Sorge vor den Auswirkungen des Wetterphänomens El Nino, was die Preise weiter steigen lässt. Dies macht sich auch in den Daten zur Marktpositionierung bemerkbar. Die spekulativen Netto-Long-Positionen sind in der Woche zum 31. Juli um 7,7 Tsd. auf 10 Tsd. Kontrakte gestiegen, das höchste Niveau seit knapp 11 Monaten.
In den USA wartet der Markt mit Spannung auf die am Freitag erscheinenden neuen Ernteprognosen des US-Landwirtschaftsministeriums. Nach der Crop Tour liegen die Erwartungen für die US-Maisproduktion nur noch bei 9-11 Mrd. Scheffel, also deutlich niedriger als die vom USDA bislang prognostizierten 12,97 Mrd. Scheffel. Die spekulativen Netto-Long-Positionen sind im Zuge dessen in der Woche zum 31. Juli um 21,5 Tsd. auf 286 Tsd. Kontrakte gestiegen, den höchsten Stand seit September 2011. Grund zur Hoffnung gibt es aber noch bei der Sojabohnenernte. Leichter Regen und abkühlendes Wetter im Mittleren Westen der USA könnten die Sojabohnenentwicklung begünstigen.
Die besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten haben den Ölpreisen am Freitag kräftig Auftrieb gegeben. Brentöl verteuerte sich um drei US-Dollar und erreichte am Morgen mit 109 USD je Barrel den höchsten Stand seit Ende Mai. WTI nähert sich mit 91 USD je Barrel wieder dem 2-Monatshoch von Mitte Juli. Eine Aufhellung der allgemeinen Marktstimmung und externe Faktoren wie Aktienmärkte und USD-Wechselkurs spielen derzeit eine größere Rolle als die Fundamentaldaten. Diese deuten auf eine entspannte Situation hin, was von den drei Ölagenturen EIA, OPEC und IEA in dieser Woche bestätigt werden dürfte. Zudem steht der seit Monaten andauernde Streit zwischen Sudan und Südsudan um Durchleitungsgebühren kurz vor einer Lösung.
Aufgrund des Konflikts fehlen dem Markt seit Januar ca. 350 Tsd. Barrel pro Tag, welche durch andere Anbieter auf Kosten sinkender freier Produktionskapazitäten ausgeglichen werden mussten. Bis zur Wiederaufnahme der Ölproduktion dürften allerdings noch einige Wochen vergehen. Zunächst müssen noch strittige Grenz- und Sicherheitsfragen geklärt werden. Der Südsudan verfügt über die Ölreserven, ist aber auf die Pipelines und den Ölhafen des nördlichen Nachbarn angewiesen. Die spekulativen Netto-Long-Positionen bei WTI sind in der Woche zum 31. Juli um 4,3 Tsd. auf 119,9 Tsd. Kontrakte zurückgegangen. Die Finanzanleger hatten im Vorfeld der Notenbanksitzungen in der vergangenen Woche ihre Long-Positionen reduziert. Diese dürften seit Freitag aber wieder deutlich aufgebaut worden sein.
Edelmetalle
Gold handelt wieder über der Marke von 1.600 USD je Unze und wird dabei offensichtlich von Anlegern unterstützt. Der weltgrößte Gold-ETF, SPDR Gold Trust, meldet wieder Zuflüsse von 3 Tonnen. Auch sind die COMEX-Spekulanten wieder positiver zu Gold gestimmt. Gemäß der CFTC-Statistik in der Woche zum 31. Juli haben sie ihre Netto-Long-Positionen um 21 Tsd. auf 80,9 Tsd. Kontrakte erhöht. Damit wurde sogleich der Positionsabbau der Vorwoche vollständig rückgängig gemacht. Im Falle von Silber wurden die spekulativen Netto-Long-Positionen auf 7,7 Tsd. Kontrakte sogar mehr als verdoppelt. Dies entspricht zwar dem höchsten Stand seit Anfang Mai, ist allerdings im historischen Vergleich relativ niedrig. Im Herbst 2010 lagen diese bei knapp 50 Tsd. Kontrakten.
Daten der Zensus- und Statistikbehörde in Hongkong zufolge hat China aus der ehemaligen britischen Kronkolonie im Juni 67,97 Tonnen Gold importiert. Dies war zwar weniger als im Monat zuvor, aber deutlich mehr als im Vorjahr. Im ersten Halbjahr hat China damit 382,79 Tonnen Gold aus Hongkong importiert, nach 64,95 Tonnen im Vorjahr. Wenn man dabei berücksichtigt, dass die Goldminenproduktion in China selbst laut dem chinesischen Goldverband in den ersten sechs Monaten um 7,7% auf 177 Tonnen gestiegen ist, wird die ausgeprägte Stärke der Goldnachfrage aus dem Reich der Mitte deutlich. Auch in der zweiten Jahreshälfte dürfte China hohe Mengen an Gold einführen und bleibt damit eine wesentliche Stütze des Goldpreises. Auch andernorts wurde zuletzt viel Gold nachgefragt. So berichtet die Istanbuler Goldbörse für Juli Importe in Höhe von 34,99 Tonnen.
Industriemetalle
Die Metallpreise legen zum Wochenstart eine Verschnaufpause ein, nachdem sie am Freitag teilweise um mehr als 2% gestiegen sind. Allerdings fiel dieser Preisanstieg insbesondere im Vergleich zu den anderen zyklischen Rohstoffen wie Energieträger unterdurchschnittlich aus. Dies war auch schon in den letzten Wochen zu beobachten. Die Metalle hinken hinterher, obwohl einige von ihnen gerade im Vergleich zu Öl die besseren Fundamentaldaten aufweisen. Mittlerweile hat sich bei den Metallen Aufholpotenzial aufgebaut. Wir gehen daher im weiteren Jahresverlauf von deutlichen Preissteigerungen aus. Wenig Unterstützung für die Metalle gibt es derzeit allerdings seitens der spekulativen Finanzanleger, wie am Beispiel Kupfer ersichtlich ist. Obwohl die Netto-Short-Positionen in der Woche zum 31. Juli leicht reduziert wurden, bleiben sie mit 6,7 Tsd. Kontrakten auf einem relativ hohen Niveau.
Der größte japanische Kupferschmelzer, Pan Pacific Copper Co., erwartet im nächsten Jahr aufgrund der Ausweitung der Minenproduktion steigende Schmelz- und Verarbeitungsgebühren für Kupfer (sog. TC/RCs). Die großen japanischen Kupferschmelzen erhalten derzeit von den Minenproduzenten 63,5 USD je Tonne bzw. 6,35 US-Cents je Pfund zum Schmelzen bzw. Verarbeiten des Kupferkonzentrats. Pan Pacific geht allerdings auch davon aus, dass die Schmelzkapazitäten auf globaler Basis von derzeit 14,6 Mio. Tonnen in den nächsten beiden Jahren auf 17,3 Mio. Tonnen steigen werden. Dies dürfte stark steigenden Schmelz- und Verarbeitungsgebühren entgegenstehen.
Agrarrohstoffe
Die Kakaopreise sind am Freitag auf ein 5-Monatshoch gestiegen. Es wird befürchtet, dass das trockene Wetter in Westafrika, der größten Anbauregion der Welt, die im Oktober beginnende Haupternte erheblich einschränkt. Zusätzlich besteht Sorge vor den Auswirkungen des Wetterphänomens El Nino, was die Preise weiter steigen lässt. Dies macht sich auch in den Daten zur Marktpositionierung bemerkbar. Die spekulativen Netto-Long-Positionen sind in der Woche zum 31. Juli um 7,7 Tsd. auf 10 Tsd. Kontrakte gestiegen, das höchste Niveau seit knapp 11 Monaten.
In den USA wartet der Markt mit Spannung auf die am Freitag erscheinenden neuen Ernteprognosen des US-Landwirtschaftsministeriums. Nach der Crop Tour liegen die Erwartungen für die US-Maisproduktion nur noch bei 9-11 Mrd. Scheffel, also deutlich niedriger als die vom USDA bislang prognostizierten 12,97 Mrd. Scheffel. Die spekulativen Netto-Long-Positionen sind im Zuge dessen in der Woche zum 31. Juli um 21,5 Tsd. auf 286 Tsd. Kontrakte gestiegen, den höchsten Stand seit September 2011. Grund zur Hoffnung gibt es aber noch bei der Sojabohnenernte. Leichter Regen und abkühlendes Wetter im Mittleren Westen der USA könnten die Sojabohnenentwicklung begünstigen.