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Gold: Basis für Hausse wird gelegt, Analyse: Newmont

29.07.2005  |  Martin Siegel
Der Goldpreis konnte im gestrigen New Yorker Handel von 425 auf 427 $/oz zulegen und notiert heute morgen im Handel in Sydney und Hongkong um die 428 $/oz-Marke um etwa 4 $/oz über dem Vortagesniveau. Wegen den rückläufigen Dollars entwickelt sich der Goldpreis auf Eurobasis weiterhin seitwärts über der wichtigen Ausbruchsmarke von 11.300 $/oz (aktueller Preis 11.349 Euro/kg, Vortag 11.337 Euro/kg). Die Entwicklung der letzten Tage deutet darauf hin, daß der Goldpreis diese Marke halten kann, so daß sich auf Dollarbasis eine zweite Bärenfalle herausbilden kann, was extrem positiv für die Entwicklung bis zum Jahresende zu werten wäre. Diese Entwicklung würde zunächst bestätigt werden, wenn der Goldpreis im heutigen New Yorker Handel auf über 430 $/oz zulegen könnte. Die Goldminenaktien entwickeln sich weltweit seitwärts und geben keine Signale für den Gesamtmarkt vor.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, wobei der Kupferpreis im gestrigen New Yorker Handel erneut ein neues Allzeithoch erreichte und der Silberpreis wieder deutlich über die 7,00 $/oz-Marke zulegen konnte (aktueller Preis 7,16 $/oz, Vortag 7,02 $/oz). Ein Goldpreisanstieg auf über 500 $/oz bis zum Jahresende erscheint weiterhin möglich.

Mit dem Anstieg des Goldpreises auf über 425 $/oz, hat sich die Wahrscheinlichkeit wieder deutlich verringert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 30:70), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 425 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/05). Die Chance, daß sich eine zweite Bärenfalle herausbildet, hat sich weiter erhöht (vgl. Goldmarkt 15/05).

Von den Zentralbanken gibt es derzeit keine Hinweise auf Eingriffe am Goldmarkt. Der Kursverlauf der letzten Tage, vor allem im New Yorker Handel, deutet jedoch darauf hin, daß die Zentralbanken Eingriffe am Goldmarkt unterstützt haben.

Mit der sinkenden Minenproduktion, der steigenden Nachfrage in China und Indien und dem kontinuierlichen Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.

Der nordamerikanische xau-Goldminenindex gab um 0,2% oder 0,2 auf 91,0 Punkte nach. Bei den Standardwerten fiel Placer Dome nach einem enttäuschenden Quartalsergebnis zeitweise um über 9% zurück und schloß mit einem Verlust von 4,9%. Meridian konnte 1,5% zulegen. Bei den kleineren Werten gaben Apollo 5,8 %, Zaruma 5,3% und Queenstake 3,6% nach. Yamana verbesserten sich 2,8% sowie Minefinders und Stillwater jeweils 2,1%.

Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel uneinheitlich mit geringen Schwankungen. DRD Gold büßte allerdings 7,8% ein.

Die australischen Goldwerte entwickelten sich heute morgen uneinheitlich mit relativ großen Schwankungen. Bei den Produzenten konnten St Barbara 8,3%, Lihir 4,8%, Croesus 4,4% und Resolute 3,5% zulegen. Emperor verloren 6,1% und Agincourt 5,5%. Bei den Explorationswerten verbesserten sich Bullion und Oroya jeweils 8,0%. Austindo büßte 8,5% ein. Bei den Basismetallwerten zogen CBH 4,2% und Sally Malay 3,0% an. Grange gab erneut um 4,4% nach.


Wichtigste Kurznachrichten:

Die australische Croesus veröffentlicht einen enttäuschenden Quartalsbericht. Die Aktie steigt um 4,4%.

Die australische Oceana veröffentlicht einen Quartalsbericht, der im Rahmen der Prognosen lag. Die Aktie steigt um 1,7%.


Analyse

29.07.05 Newmont (NA, Kurs 37,95 $, MKP 22.478 Mio A$) meldet für das Juniquartal einen weiteren Rückgang der Goldverkäufe (Goldproduktionszahlen werden traditionell nicht veröffentlicht) um 0,9 % auf 1,54 Mio oz, was einer Jahresrate von etwa 6,2 Mio oz entspricht und unter der auf 6,5 bis 6,6 Mio oz (6,6 bis 6,8 Mio oz) reduzierten Jahresrate liegt. Newmont erwartet, daß die Prognose mit einer höheren Produktion im 2. Halbjahr 2005 noch erfüllt werden kann. Im Geschäftsjahr 2004 erreichte Newmont noch Goldverkäufe in Höhe von 7,0 Mio oz. Bei Nettoproduktionskosten von 244 $/oz (239 $/oz) und einem Verkaufspreis von 421 $/oz (425 $/oz) fiel die Bruttogewinnspanne von 186 auf 177 $/oz weiter zurück. Der operative Gewinn erreichte 121,3 Mio A$ (174,7 Mio A$), was einem aktuellen KGV von 46,3 (32,6) entspricht. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 6,6 Mio oz erreicht die Lebensdauer der Reserven 14,3 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 24,0 Jahre. Die Dividendenrendite beläuft sich auf 0,8 %. Newmont konnte die Verpflichtungen aus Vorwärtsverkäufen zum 30.06.05 (31.12.04) auf 2,4 Mio oz (2,6 Mio oz) reduzieren, was einen Produktionszeitraum von 0,4 Jahren abdeckt. Die unrealisierten Verluste, gibt Newmont mit 8,0 Mio A$ an. Am 30.06.05 (31.03.05) stand einem Cashbestand von 2,5 Mio A$ (2,9 Mrd $) eine gesamte Kreditbelastung von 7,2 Mio A$ (7,3 Mrd A$) gegenüber. Dabei bilanziert Newmont einen Goodwill von 4,0 Mrd A$ (4,0 Mrd A$), der vor allem aus den Übernahmen resultiert und längerfristig abgeschrieben werden muß. Beurteilung: Newmont präsentiert sich mit einem KGV von 46,3 als relativ teuer bewerteter Weltmarktführer. Enttäuschend ist die niedrige Dividendenrendite von 0,8 %. Problematisch sind die rückläufige Produktion, die hohe Kreditbelastung und der bilanzierte Goodwill in Höhe von 4,0 Mrd A$. Wir erwarten weiterhin nur eine unterdurchschnittliche Aktienkursentwicklung. Empfehlung: Über 30,00 $ verkaufen, aktueller Kurs 37,95 $, Rückkauf unter 22,00 $. Newmont wird an mehreren deutschen Börsen gehandelt (vgl. Verkaufsempfehlung vom 25.07.05 zu 38,41 $).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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