Stärkste Gold-ETF-Zuflüsse seit neun Monaten
20.08.2012 | Eugen Weinberg
Energie
Die Ölpreise können zum Auftakt in die neue Handelswoche einen Teil ihrer am Freitag erlittenen Verluste wettmachen. Auslöser für den Preisrückgang waren Pläne der USA, die strategischen Reserven anzuzapfen. Die USA scheinen allerdings Probleme zu haben, andere Länder für dieses Ansinnen zu gewinnen. So sehen Japan und Südkorea derzeit keinen Grund für eine Freigabe der Reserven. Selbst die IEA, welche vor einigen Wochen noch ein Ölpreisniveau von 100 USD als schädlich für die Konjunktur ansah, äußerte sich ablehnend. Zwar könnten die USA die Reserven auch allein anzapfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer konzertierten Freigabe der Reserven kommt, ist allerdings deutlich gesunken.
Es bestehen auch ansonsten hinreichend Gründe, die für einen Rückgang der Ölpreise sprechen. Die Angebotsausfälle in der Nordsee, welche den Brentpreis derzeit unterstützen, sind lediglich temporärer Natur. Die Nachfrageentwicklung gestaltet sich weiter sehr verhalten. Laut American Petroleum Institute ist die US-Ölnachfrage im Juli um 2,7% gegenüber dem Vorjahr auf 18,062 Mio. Barrel pro Tag gesunken. Das ist der niedrigste Monatswert seit September 2008. Die Benzinnachfrage fiel auf den niedrigsten Stand für den Monat Juli seit 1997. Die spekulativen Finanzanleger scheinen den Ölpreisen auch kein weiteres Aufwärtspotenzial mehr zuzubilligen und haben ihre Netto-Long-Positionen bei WTI in der Woche zum 14. August um 11,7 Tsd. auf 139.067 Kontrakte reduziert. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Erdgas, wo die Netto-Long-Positionen um 14,4 Tsd. auf 74.068 Kontrakte abgebaut wurden.
Edelmetalle
Gold handelt zum Wochenauftakt weitgehend unverändert bei knapp 1.620 USD je Feinunze. In Euro gerechnet notiert das gelbe Edelmetall bei rund 1.310 EUR je Feinunze. In Ermangelung wesentlicher preisrelevanter Daten dürfte der Goldmarkt in dieser Woche wohl durch politische Faktoren getrieben sein. So stehen gleich mehrere Gespräche zwischen Bundeskanzlerin Merkel, Frankreichs Staatspräsident Hollande, Griechenlands Premierminister Samaras und Eurogruppenchef Juncker an. Zeitungsberichten zufolge benötigt Griechenland bis 2014 noch mehr Finanzhilfen, da das Land die Sparvereinbarungen nicht einhalten könne.
Die sog. Troika legt ihren offiziellen Bericht zur Finanzlage Griechenlands Mitte September vor. Ferner wird berichtet, dass die EZB plant, bei ihrem neuen Anleihenkaufprogramm eine Obergrenze für die Renditeabstände von Hilfsländern gegenüber Bundesanleihen einzuführen. Damit müsste die EZB in unbegrenztem Volumen intervenieren, was einer Staatsfinanzierung der Peripherieländer durch die EZB gleich käme. Von daher verwundert es nicht, dass Investoren im großen Stil Zuflucht im Goldmarkt suchen. So vermeldete der weltweit größte Gold-ETF, SPDR Gold Trust, für Donnerstag und Freitag Zuflüsse von zusammen 16,6 Tonnen. Der Zufluss letzten Freitag entsprach dem höchsten Tageszufluss seit Mitte November. Die spekulativen Finanzinvestoren halten sich dagegen derzeit zurück und haben in der Woche zum 14. August ihre Netto-Long-Positionen leicht auf 66,7 Tsd. Kontrakte reduziert.
Industriemetalle
Die Metallpreise zeigen sich zum Auftakt in eine relativ datenarme Handelswoche verhalten und geben in der Breite moderat nach. Allerdings hält sich z.B. Kupfer noch über der Marke von 7.500 USD je Tonne, die am Feitag zum ersten Mal seit einer Woche wieder überschritten wurde. Preisunterstützende Nachrichten kamen am Wochenende aus China, wo Daten des Nationalen Statistikbüros zufolge die Hauspreise im Juli in 49 der 70 in der Statistik erfassten Städte gestiegen sind. Dies ist der höchste Anteil seit 14 Monaten und dürfte auf die zwei Zinssenkungen sowie Anreize für Erstkäufer zurückzuführen sein. Die Marktteilnehmer dürften diese Woche mit Interesse die Veröffentlichung der detaillierten chinesischen Handelsbilanz verfolgen, die Aufschluss über die aktuelle Nachfragedynamik, vor allem bei Metallen, im Reich der Mitte geben wird.
Die spekulativen Finanzinvestoren haben im Falle von Kupfer in der Woche zum 14. August ihre Netto-Short-Positionen die zweite Woche in Folge um 31% auf 10,8 Tsd. Kontrakte ausgeweitet. Dies entspricht dem höchsten Stand seit sieben Wochen. Damit haben die Finanzanleger zum Preisrückgang von Kupfer in der Beobachtungsperiode beigetragen. Der hohe Pessimismus steht derzeit zwar einem deutlichen Preisanstieg entgegen, allerdings bildet dieser auch den Boden für nachhaltig höhere Preise, sollte die Stimmung drehen.
Agrarrohstoffe
Die steigenden Maispreise sorgen auch für Probleme bei den Viehzuchtbetrieben. Mais ist das Hauptfuttermittel für die Mast und einer der größten Kostenpunkte bei der Aufzucht. Im Zuge dessen lag der Fokus auf den am Freitagabend veröffentlichten Zahlen des US-Landwirtschaftsministeriums zum US-Viehbestand. Demnach wurden im Juli von den Viehzuchtstationen nur 1,92 Mio. Mastrinder gekauft, gut 200 Tsd. weniger als im Vorjahresmonat, als allerdings ein Rekordwert erreicht worden war.
Angesichts der hohen Futterpreise ist die Rentabilität der Rinderproduktion in den Aufzuchtstationen stark negativ. Die Anzahl der Lebendrinder, die an die Schlachtbetriebe weiterverkauft wurden, war mit 1,913 Mio. Tieren nur leicht rückläufig. In den Viehzuchtstationen werden die knapp 1 Jahr alten Tiere für 5 weitere Monate auf fast das Doppelte ihres Gewichts gemästet, bevor sie geschlachtet werden. Die hohen Mastkosten der letzten Monate sorgen dafür, dass die Tiere früher geschlachtet werden müssen, da ein Verkauf sonst nicht mehr rentabel wäre. US-Präsident Obama hat deshalb angekündigt, Fleischprodukte im Wert von 170 Mio. US-Dollar aufzukaufen, um die Preise zu stützen und den Verlust der Betriebe zu verringern.
Derweil werden auch die Sorgen bei den Verbrauchern größer. Die Preise für Rindfleisch befanden sich im Juli auf einem Rekordhoch. Zudem hat JBS, der größte Rindfleischproduzent der Welt, angekündigt, aufgrund der hohen Mastkosten die Preise weiter anzuheben. Der meistgehandelte Future für Mastrind notiert derzeit bei 1,43 USD pro Pfund, Lebendrind bei 1,25 USD pro Pfund.
Die Ölpreise können zum Auftakt in die neue Handelswoche einen Teil ihrer am Freitag erlittenen Verluste wettmachen. Auslöser für den Preisrückgang waren Pläne der USA, die strategischen Reserven anzuzapfen. Die USA scheinen allerdings Probleme zu haben, andere Länder für dieses Ansinnen zu gewinnen. So sehen Japan und Südkorea derzeit keinen Grund für eine Freigabe der Reserven. Selbst die IEA, welche vor einigen Wochen noch ein Ölpreisniveau von 100 USD als schädlich für die Konjunktur ansah, äußerte sich ablehnend. Zwar könnten die USA die Reserven auch allein anzapfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer konzertierten Freigabe der Reserven kommt, ist allerdings deutlich gesunken.
Es bestehen auch ansonsten hinreichend Gründe, die für einen Rückgang der Ölpreise sprechen. Die Angebotsausfälle in der Nordsee, welche den Brentpreis derzeit unterstützen, sind lediglich temporärer Natur. Die Nachfrageentwicklung gestaltet sich weiter sehr verhalten. Laut American Petroleum Institute ist die US-Ölnachfrage im Juli um 2,7% gegenüber dem Vorjahr auf 18,062 Mio. Barrel pro Tag gesunken. Das ist der niedrigste Monatswert seit September 2008. Die Benzinnachfrage fiel auf den niedrigsten Stand für den Monat Juli seit 1997. Die spekulativen Finanzanleger scheinen den Ölpreisen auch kein weiteres Aufwärtspotenzial mehr zuzubilligen und haben ihre Netto-Long-Positionen bei WTI in der Woche zum 14. August um 11,7 Tsd. auf 139.067 Kontrakte reduziert. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Erdgas, wo die Netto-Long-Positionen um 14,4 Tsd. auf 74.068 Kontrakte abgebaut wurden.
Edelmetalle
Gold handelt zum Wochenauftakt weitgehend unverändert bei knapp 1.620 USD je Feinunze. In Euro gerechnet notiert das gelbe Edelmetall bei rund 1.310 EUR je Feinunze. In Ermangelung wesentlicher preisrelevanter Daten dürfte der Goldmarkt in dieser Woche wohl durch politische Faktoren getrieben sein. So stehen gleich mehrere Gespräche zwischen Bundeskanzlerin Merkel, Frankreichs Staatspräsident Hollande, Griechenlands Premierminister Samaras und Eurogruppenchef Juncker an. Zeitungsberichten zufolge benötigt Griechenland bis 2014 noch mehr Finanzhilfen, da das Land die Sparvereinbarungen nicht einhalten könne.
Die sog. Troika legt ihren offiziellen Bericht zur Finanzlage Griechenlands Mitte September vor. Ferner wird berichtet, dass die EZB plant, bei ihrem neuen Anleihenkaufprogramm eine Obergrenze für die Renditeabstände von Hilfsländern gegenüber Bundesanleihen einzuführen. Damit müsste die EZB in unbegrenztem Volumen intervenieren, was einer Staatsfinanzierung der Peripherieländer durch die EZB gleich käme. Von daher verwundert es nicht, dass Investoren im großen Stil Zuflucht im Goldmarkt suchen. So vermeldete der weltweit größte Gold-ETF, SPDR Gold Trust, für Donnerstag und Freitag Zuflüsse von zusammen 16,6 Tonnen. Der Zufluss letzten Freitag entsprach dem höchsten Tageszufluss seit Mitte November. Die spekulativen Finanzinvestoren halten sich dagegen derzeit zurück und haben in der Woche zum 14. August ihre Netto-Long-Positionen leicht auf 66,7 Tsd. Kontrakte reduziert.
Industriemetalle
Die Metallpreise zeigen sich zum Auftakt in eine relativ datenarme Handelswoche verhalten und geben in der Breite moderat nach. Allerdings hält sich z.B. Kupfer noch über der Marke von 7.500 USD je Tonne, die am Feitag zum ersten Mal seit einer Woche wieder überschritten wurde. Preisunterstützende Nachrichten kamen am Wochenende aus China, wo Daten des Nationalen Statistikbüros zufolge die Hauspreise im Juli in 49 der 70 in der Statistik erfassten Städte gestiegen sind. Dies ist der höchste Anteil seit 14 Monaten und dürfte auf die zwei Zinssenkungen sowie Anreize für Erstkäufer zurückzuführen sein. Die Marktteilnehmer dürften diese Woche mit Interesse die Veröffentlichung der detaillierten chinesischen Handelsbilanz verfolgen, die Aufschluss über die aktuelle Nachfragedynamik, vor allem bei Metallen, im Reich der Mitte geben wird.
Die spekulativen Finanzinvestoren haben im Falle von Kupfer in der Woche zum 14. August ihre Netto-Short-Positionen die zweite Woche in Folge um 31% auf 10,8 Tsd. Kontrakte ausgeweitet. Dies entspricht dem höchsten Stand seit sieben Wochen. Damit haben die Finanzanleger zum Preisrückgang von Kupfer in der Beobachtungsperiode beigetragen. Der hohe Pessimismus steht derzeit zwar einem deutlichen Preisanstieg entgegen, allerdings bildet dieser auch den Boden für nachhaltig höhere Preise, sollte die Stimmung drehen.
Agrarrohstoffe
Die steigenden Maispreise sorgen auch für Probleme bei den Viehzuchtbetrieben. Mais ist das Hauptfuttermittel für die Mast und einer der größten Kostenpunkte bei der Aufzucht. Im Zuge dessen lag der Fokus auf den am Freitagabend veröffentlichten Zahlen des US-Landwirtschaftsministeriums zum US-Viehbestand. Demnach wurden im Juli von den Viehzuchtstationen nur 1,92 Mio. Mastrinder gekauft, gut 200 Tsd. weniger als im Vorjahresmonat, als allerdings ein Rekordwert erreicht worden war.
Angesichts der hohen Futterpreise ist die Rentabilität der Rinderproduktion in den Aufzuchtstationen stark negativ. Die Anzahl der Lebendrinder, die an die Schlachtbetriebe weiterverkauft wurden, war mit 1,913 Mio. Tieren nur leicht rückläufig. In den Viehzuchtstationen werden die knapp 1 Jahr alten Tiere für 5 weitere Monate auf fast das Doppelte ihres Gewichts gemästet, bevor sie geschlachtet werden. Die hohen Mastkosten der letzten Monate sorgen dafür, dass die Tiere früher geschlachtet werden müssen, da ein Verkauf sonst nicht mehr rentabel wäre. US-Präsident Obama hat deshalb angekündigt, Fleischprodukte im Wert von 170 Mio. US-Dollar aufzukaufen, um die Preise zu stützen und den Verlust der Betriebe zu verringern.
Derweil werden auch die Sorgen bei den Verbrauchern größer. Die Preise für Rindfleisch befanden sich im Juli auf einem Rekordhoch. Zudem hat JBS, der größte Rindfleischproduzent der Welt, angekündigt, aufgrund der hohen Mastkosten die Preise weiter anzuheben. Der meistgehandelte Future für Mastrind notiert derzeit bei 1,43 USD pro Pfund, Lebendrind bei 1,25 USD pro Pfund.