Sojabohnenpreis erreicht Rekordniveau
21.08.2012 | Eugen Weinberg
Energie
Der Brentölpreis handelt wenig verändert bei 114 USD je Barrel. Höheren Preisen stehen die verhaltene Nachfrage und das Überangebot entgegen, niedrigeren Preisen die Angebotsausfälle in der Nordsee und die geopolitischen Spannungen im Nahen und Mittleren Osten. Die spekulativen Finanzanleger haben ihre Netto-Long-Positionen bei Brent in der Woche zum 14. August nur marginal verringert. Bei Gasöl kam es dagegen zu einem Aufbau um 13 Tsd. auf ein 3-Monatshoch von 54,7 Tsd. Kontrakten. Offensichtlich sehen die Finanzanleger mittlerweile größeres Aufwärtspotenzial bei den Preisen für Mitteldestillate, was auch in der Lagerentwicklung in den USA zum Ausdruck kommt. Dort befinden sich die Destillatevorräte aktuell 17% unter dem langjährigen Durchschnitt, während die Rohölbestände 8% darüber liegen. Auch in China sind ähnliche Tendenzen zu beobachten. Dort stiegen die Rohölvorräte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua im Juli um 3,1% gegenüber dem Vormonat und damit den fünften Monat in Folge.
Diese Daten deuten darauf hin, dass China zuletzt über Bedarf Rohöl importiert hat. Dagegen kam es bei den Ölprodukten zu einem Lagerabbau um 5,9%. Mit dazu beigetragen haben dürfte, dass China als Netto-Exporteur von Diesel auftrat. Die Dieselimporte sanken im vergangenen Monat um 74% gegenüber dem Vorjahr auf 36,4 Tsd. Tonnen, während die Dieselexporte um 2,2% auf 180 Tsd. Tonnen gestiegen sind. Für ein Aufholen von Diesel spricht auch der Umstand, dass sich die Dieselpreise zuletzt deutlich schlechter entwickelt haben als die Benzinpreise. Während sich die Sommerfahrsaison in den USA ihrem Ende nähert, steht die nachfragestärkste Zeit für Diesel zudem noch bevor.
Edelmetalle
Nachdem der SPDR Gold Trust jüngst den höchsten Tageszufluss seit Mitte November verzeichnete, zeigt sich die Goldnachfrage auch seitens der Zentralbanken relativ robust. So hat die russische Zentralbank im Juli ihre Goldbestände um weitere 18,7 Tonnen aufgestockt. Andere Zentralbanken, vor allem aus Schwellenländern, dürften diesem Beispiel folgen und ebenfalls weiter Gold kaufen. Dies sollte den Goldpreis, der heute Morgen auf einem 3-Wochenhoch von knapp 1.630 USD je Feinunze handelt, in der zweiten Jahreshälfte unterstützen. Im Fahrwasser von Gold ist Silber seit gestern überproportional um 3% auf ein 2-Monatshoch von 28,95 USD je Feinunze gestiegen.
Der Platinpreis legt im Nachgang der gewaltsamen Proteste in Südafrika weiter zu und hat gestern kurzzeitig mit knapp 1.500 USD je Feinunze ebenfalls den höchsten Stand seit zwei Monaten erreicht. Heute Morgen handelt er nur moderat niedriger. Nach wie vor steht die Produktion in der „Marikana“-Mine von Lonmin still. Dem Ultimatum des Minenbetreibers, bis gestern die Arbeit wieder aufzunehmen, sind nur knapp ein Drittel der Arbeiter gefolgt. Um die Situation nicht zu verschärfen, hat Lonmin das Ultimatum mittlerweile verlängert, was aber auch bedeuten kann, dass die Produktion noch länger stillsteht. Aktuell befinden sich alle Minenproduzenten im Land in „erhöhter Alarmbereitschaft“, denn ein Übergreifen der Proteste auf andere Produzenten kann nicht ausgeschlossen werden. Wir gehen daher von weiteren Preissteigerungen bei Platin aus.
Industriemetalle
Die Metallpreise legen heute Morgen moderat zu und machen damit einen Teil ihrer gestrigen Verluste wieder wett. Die chinesische Zollbehörde hat die detaillierte Handelsstatistik für Juli veröffentlicht. Demnach lagen die Importe von Kupferraffinade mit gut 254 Tsd. Tonnen in etwa auf dem Niveau des Vormonats. Viel interessanter zu beobachten waren allerdings die Kupferexporte, die im Juli nur 12,5 Tsd. Tonnen betrugen, was einem 5-Monatstief entspricht. Die Netto-Importe stiegen damit auf den höchsten Stand seit drei Monaten. Dies deutet auf eine robuste Nachfrage in China hin, auch wenn im Juli die Kupfervorräte in den Lagerhäusern der Börse Shanghai um rund 20 Tsd. Tonnen gestiegen sind.
Durch die Implementierung von Konjunkturprogrammen sollte die Nachfrage Chinas im weiteren Jahresverlauf hoch bleiben, was sich in steigenden Kupferpreisen widerspiegeln dürfte. Auffällig in der Handelsstatistik waren auch die abermals sehr niedrigen Bauxit-Importe, einem Vorprodukt in der Aluminiumproduktion. Die Einfuhren von lediglich knapp 1,4 Mio. Tonnen dürften auf die im Mai eingeführte Exportsteuer in Indonesien, dem bislang wichtigsten Bauxit-Lieferanten Chinas, zurückzuführen sein. Im Falle von Nickelerzen scheint China dagegen für Indonesien einen alternativen Lieferanten gefunden zu haben. Denn ein Großteil der 6 Mio. Tonnen, die das Reich der Mitte im Juli importiert hat, stammt von den Philippinen.
Agrarrohstoffe
Der meistgehandelte Sojabohnen-Kontrakt erreichte heute Morgen ein neues Rekordhoch und knackte erstmals die Marke von 17 USD je Scheffel. Zwar erhöhte sich der Anteil der Topbewertungen für Sojabohnen im Erntefortschrittsbericht des US-Landwirtschaftsministeriums um einen Prozentpunkt auf 31%, jedoch hatten sich Beobachter mehr von dem etwas milderen Klima und den Regenfällen der letzten Wochen erhofft. Preisunterstützend sind auch die Nachrichten der Croptouren aus Ohio und South Dakota, bei denen die Schotenanzahl der Sojabohnenpflanzen weit unter dem 3-Jahresdurchschnitt liegt. Die Schotenbildung ist bereits abgeschlossen und weitere Niederschläge können nur noch einen positiven Einfluss auf die Größe und Qualität der Bohnen haben.
Düsterer Ausblick auch bei Mais: Wie erwartet hatte der Regen keinen Einfluss mehr auf die Qualität. Wie in der Vorwoche wurden nur 23% der Pflanzen mit "gut" bis "sehr gut" bewertet. Es wird befürchtet, dass das USDA mit seiner Ernteerwartung noch zu optimistisch ist. Die Teilnehmer der Croptour in Ohio und South Dakota erwarten durchschnittlich nur 110,5 beziehungsweise 74,3 Scheffel Mais je Morgen, erheblich weniger als das USDA mit 126 und 98 Scheffel je Morgen. So notiert der meistgehandelte Kontrakt für Mais derzeit bei 8,26 USD je Scheffel. Zuletzt handelte er auf diesem Niveau im Vorfeld des weltweiten Angebots- und Nachfrageberichts des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums am 10. August.
Der Brentölpreis handelt wenig verändert bei 114 USD je Barrel. Höheren Preisen stehen die verhaltene Nachfrage und das Überangebot entgegen, niedrigeren Preisen die Angebotsausfälle in der Nordsee und die geopolitischen Spannungen im Nahen und Mittleren Osten. Die spekulativen Finanzanleger haben ihre Netto-Long-Positionen bei Brent in der Woche zum 14. August nur marginal verringert. Bei Gasöl kam es dagegen zu einem Aufbau um 13 Tsd. auf ein 3-Monatshoch von 54,7 Tsd. Kontrakten. Offensichtlich sehen die Finanzanleger mittlerweile größeres Aufwärtspotenzial bei den Preisen für Mitteldestillate, was auch in der Lagerentwicklung in den USA zum Ausdruck kommt. Dort befinden sich die Destillatevorräte aktuell 17% unter dem langjährigen Durchschnitt, während die Rohölbestände 8% darüber liegen. Auch in China sind ähnliche Tendenzen zu beobachten. Dort stiegen die Rohölvorräte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua im Juli um 3,1% gegenüber dem Vormonat und damit den fünften Monat in Folge.
Diese Daten deuten darauf hin, dass China zuletzt über Bedarf Rohöl importiert hat. Dagegen kam es bei den Ölprodukten zu einem Lagerabbau um 5,9%. Mit dazu beigetragen haben dürfte, dass China als Netto-Exporteur von Diesel auftrat. Die Dieselimporte sanken im vergangenen Monat um 74% gegenüber dem Vorjahr auf 36,4 Tsd. Tonnen, während die Dieselexporte um 2,2% auf 180 Tsd. Tonnen gestiegen sind. Für ein Aufholen von Diesel spricht auch der Umstand, dass sich die Dieselpreise zuletzt deutlich schlechter entwickelt haben als die Benzinpreise. Während sich die Sommerfahrsaison in den USA ihrem Ende nähert, steht die nachfragestärkste Zeit für Diesel zudem noch bevor.
Edelmetalle
Nachdem der SPDR Gold Trust jüngst den höchsten Tageszufluss seit Mitte November verzeichnete, zeigt sich die Goldnachfrage auch seitens der Zentralbanken relativ robust. So hat die russische Zentralbank im Juli ihre Goldbestände um weitere 18,7 Tonnen aufgestockt. Andere Zentralbanken, vor allem aus Schwellenländern, dürften diesem Beispiel folgen und ebenfalls weiter Gold kaufen. Dies sollte den Goldpreis, der heute Morgen auf einem 3-Wochenhoch von knapp 1.630 USD je Feinunze handelt, in der zweiten Jahreshälfte unterstützen. Im Fahrwasser von Gold ist Silber seit gestern überproportional um 3% auf ein 2-Monatshoch von 28,95 USD je Feinunze gestiegen.
Der Platinpreis legt im Nachgang der gewaltsamen Proteste in Südafrika weiter zu und hat gestern kurzzeitig mit knapp 1.500 USD je Feinunze ebenfalls den höchsten Stand seit zwei Monaten erreicht. Heute Morgen handelt er nur moderat niedriger. Nach wie vor steht die Produktion in der „Marikana“-Mine von Lonmin still. Dem Ultimatum des Minenbetreibers, bis gestern die Arbeit wieder aufzunehmen, sind nur knapp ein Drittel der Arbeiter gefolgt. Um die Situation nicht zu verschärfen, hat Lonmin das Ultimatum mittlerweile verlängert, was aber auch bedeuten kann, dass die Produktion noch länger stillsteht. Aktuell befinden sich alle Minenproduzenten im Land in „erhöhter Alarmbereitschaft“, denn ein Übergreifen der Proteste auf andere Produzenten kann nicht ausgeschlossen werden. Wir gehen daher von weiteren Preissteigerungen bei Platin aus.
Industriemetalle
Die Metallpreise legen heute Morgen moderat zu und machen damit einen Teil ihrer gestrigen Verluste wieder wett. Die chinesische Zollbehörde hat die detaillierte Handelsstatistik für Juli veröffentlicht. Demnach lagen die Importe von Kupferraffinade mit gut 254 Tsd. Tonnen in etwa auf dem Niveau des Vormonats. Viel interessanter zu beobachten waren allerdings die Kupferexporte, die im Juli nur 12,5 Tsd. Tonnen betrugen, was einem 5-Monatstief entspricht. Die Netto-Importe stiegen damit auf den höchsten Stand seit drei Monaten. Dies deutet auf eine robuste Nachfrage in China hin, auch wenn im Juli die Kupfervorräte in den Lagerhäusern der Börse Shanghai um rund 20 Tsd. Tonnen gestiegen sind.
Durch die Implementierung von Konjunkturprogrammen sollte die Nachfrage Chinas im weiteren Jahresverlauf hoch bleiben, was sich in steigenden Kupferpreisen widerspiegeln dürfte. Auffällig in der Handelsstatistik waren auch die abermals sehr niedrigen Bauxit-Importe, einem Vorprodukt in der Aluminiumproduktion. Die Einfuhren von lediglich knapp 1,4 Mio. Tonnen dürften auf die im Mai eingeführte Exportsteuer in Indonesien, dem bislang wichtigsten Bauxit-Lieferanten Chinas, zurückzuführen sein. Im Falle von Nickelerzen scheint China dagegen für Indonesien einen alternativen Lieferanten gefunden zu haben. Denn ein Großteil der 6 Mio. Tonnen, die das Reich der Mitte im Juli importiert hat, stammt von den Philippinen.
Agrarrohstoffe
Der meistgehandelte Sojabohnen-Kontrakt erreichte heute Morgen ein neues Rekordhoch und knackte erstmals die Marke von 17 USD je Scheffel. Zwar erhöhte sich der Anteil der Topbewertungen für Sojabohnen im Erntefortschrittsbericht des US-Landwirtschaftsministeriums um einen Prozentpunkt auf 31%, jedoch hatten sich Beobachter mehr von dem etwas milderen Klima und den Regenfällen der letzten Wochen erhofft. Preisunterstützend sind auch die Nachrichten der Croptouren aus Ohio und South Dakota, bei denen die Schotenanzahl der Sojabohnenpflanzen weit unter dem 3-Jahresdurchschnitt liegt. Die Schotenbildung ist bereits abgeschlossen und weitere Niederschläge können nur noch einen positiven Einfluss auf die Größe und Qualität der Bohnen haben.
Düsterer Ausblick auch bei Mais: Wie erwartet hatte der Regen keinen Einfluss mehr auf die Qualität. Wie in der Vorwoche wurden nur 23% der Pflanzen mit "gut" bis "sehr gut" bewertet. Es wird befürchtet, dass das USDA mit seiner Ernteerwartung noch zu optimistisch ist. Die Teilnehmer der Croptour in Ohio und South Dakota erwarten durchschnittlich nur 110,5 beziehungsweise 74,3 Scheffel Mais je Morgen, erheblich weniger als das USDA mit 126 und 98 Scheffel je Morgen. So notiert der meistgehandelte Kontrakt für Mais derzeit bei 8,26 USD je Scheffel. Zuletzt handelte er auf diesem Niveau im Vorfeld des weltweiten Angebots- und Nachfrageberichts des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums am 10. August.