Neue Spekulationen über Freigabe der IEA-Reserven
27.08.2012 | Eugen Weinberg
Energie
Der Brentölpreis kann zu Beginn der neuen Handelswoche auf 115 USD je Barrel steigen, der WTI-Preis auf 97 USD je Barrel. Grund hierfür sind mögliche Produktionsausfälle im Golf von Mexiko, wo sich 23% der US-Ölproduktion, 7% der US-Gasproduktion und knapp die Hälfte der US-Raffineriekapazitäten befinden. Tropensturm Isaac dürfte Mitte der Woche die US-Golfküste erreichen und zur vorübergehenden Schließung zahlreicher Öl-und Gasplattformen und des größten US-Ölimporthafens führen. Die zu erwartenden Produktionsausfälle und Unterbrechungen bei den Ölimporten dürften zu einem weiteren Abbau der US-Lagerbestände führen.
Einem deutlicheren Preisanstieg stehen Medienberichte entgegen, wonach die Internationale Energieagentur Anfang September Öl aus den strategischen Reserven freigeben könnte. Bislang stand die IEA den vornehmlich aus den USA stammenden Plänen kritisch gegenüber, doch ein klares Dementi seitens der Behörde ist bis jetzt ausgeblieben. Dies kann aber auch damit zu tun haben, dass die IEA die Spekulationen bewusst im Raum stehen lässt, damit die Preise im gegenwärtigen Umfeld nicht noch weiter steigen. Wir erachten die Wahrscheinlichkeit einer konzertierten Freigabe der Reserven als gering, da es bislang nicht zu Angebotsengpässen gekommen ist. Der Preisanstieg bei Rohöl ging zuletzt mit einem steigenden Anlegerinteresse einher. Die spekulativen Netto-Long-Positionen bei WTI stiegen in der Woche zum 21. August um 22,8 Tsd. Kontrakte und erreichten mit 161,9 Tsd. Kontrakten das höchste Niveau seit Anfang Mai.
Edelmetalle
Die Edelmetalle setzen ihren Aufwärtstrend auch zu Beginn der neuen Handelswoche fort. Gold steigt auf über 1.675 USD je Feinunze und damit den höchsten Stand seit Mitte April. Silber legt erneut überproportional zu und klettert zum ersten Mal seit 17 Wochen wieder über die Marke von 31 USD je Feinunze. Platin und Palladium verteidigen ihre zuletzt erreichten Niveaus. In Südafrika hat sich die Lage offenbar vorerst beruhigt. So wurden in den vergangenen Tagen und Nächten keine neuen Ausschreitungen im „Marikana“-Minenkomplex oder anderen Platinminen gemeldet. Die Produktion bei Lonmin steht aber nach wie vor still. Wie im Vorfeld erwartet haben die spekulativen Finanzanleger bei allen Edelmetallen ihre Wetten auf steigende Preise in der Woche zum 21. August massiv ausgeweitet.
Im Falle von Gold wurden die Netto-Long-Positionen um 37% auf ein 7-Wochenhoch von 91,6 Tsd. Kontrakten erhöht. Bei Silber kam es zu einem Aufbau um fast 60% auf 16,7 Tsd. Kontrakte, dem höchsten Stand seit Anfang April. Bei Platin wurden die Netto-Long-Positionen auf 15,0 Tsd. Kontrakte sogar mehr als verdoppelt und auch im Falle von Palladium wurde ein Aufbau um fast 75% registriert, wobei der Aufbau bei Platin und Palladium von einem sehr niedrigen Niveau erfolgte. Damit haben die spekulativen Finanzanleger mit zum Preisanstieg in der Beobachtungsperiode beigetragen. Da es nach dem Datenstichtag zu weiteren Preissteigerungen kam, dürften die Netto-Long-Positionen mittlerweile weiter ausgeweitet worden sein.
Industriemetalle
Wie die CFTC-Statistik zur Marktpositionierung der spekulativen Finanzanleger zeigt, kam es bei Kupfer in der Woche zum 21. August zu einer umfangreichen Eindeckung der Netto-Short-Positionen. Diese wurden um 7,5 Tsd. auf 3,2 Tsd. Kontrakte reduziert. Da jedoch nach wie vor der Pessimismus der Anleger überwiegt, sehen wir weiteres deutliches Preispotenzial für Kupfer und die Industriemetalle im Allgemeinen, sollte die Stimmung der Marktteilnehmer vollends drehen. Aufgrund eines Feiertages findet heute an der LME kein Handel statt.
Mit einem Plus von 13% auf knapp 21.000 USD je Tonne - dies entspricht dem höchsten Stand seit Anfang Mai - war Zinn in der letzten Woche der größte Gewinner unter den Industriemetallen. Wie der Verband der indonesischen Zinnproduzenten berichtet, haben im Zuge der zuvor stark gefallenen Preise mittlerweile nahezu alle lizenzierten Zinnhersteller im südostasiatischen Land ihre Produktion vorübergehend eingestellt, da sie nicht mehr kostendeckend arbeiten konnten. Dies führt zu Sorgen über Angebotsengpässe am Weltmarkt, da Indonesien der größte Exporteur von Zinn ist. Allerdings dürften nach dem starken Preisanstieg einige Zinnhersteller bald wieder die Produktion aufnehmen, so dass die Angebotsausfälle begrenzt bleiben sollten. Wie die Lagerstatistik der LME zeigt, befinden sich die Zinnvorräte mit 11,6 Tsd. Tonnen zwar auf dem niedrigsten Stand seit Mitte März, sie sind allerdings von einem kritischen Niveau noch weit entfernt.
Agrarrohstoffe
Der Preis des meistgehandelten Sojabohnenkontrakts baut sein Rekordhoch weiter aus und notiert zurzeit bei 17,59 USD je Scheffel. Das ist ein Zuwachs von mehr als 6% im Vergleich zu Beginn der Vorwoche. Die Niederschläge im Mittleren Westen der USA haben die Ernteaussichten für Sojabohnen anscheinend kaum verbessert. Pro Farmer schätzt die US-Sojabohnenernte nach der Crop Tour in der letzten Woche auf 2,6 Mrd. Scheffel. Das ist ein Rückgang um fast 100 Mio. im Vergleich zur Prognose des USDA. Diese wird anscheinend auch von den spekulativen Anlegern als zu hoch angesehen, was sich in ihrer Positionierung widerspiegelt. In der Woche zum 21. August haben sie ihre Netto-Long-Positionen um gut 13 Tsd. auf knapp 233 Tsd. Kontrakte und damit den höchsten Stand seit Anfang Mai ausgebaut.
Auch bei Mais gab es einen massiven Aufbau der Netto-Long-Positionen um über 27 Tsd. auf 322,5 Tsd. Kontrakte, den höchsten Stand seit Juni 2011. Nachdem der IGC in seinem Monatsbericht die Prognose für die weltweite Ernteerwartung aufgrund der Dürre in den USA von 864 auf 838 Mio. Tonnen Mais nach unten revidierte, sehen auch die Teilnehmer der Crop Tour einen geringeren US-Ertrag als das US-Landwirtschaftsministerium. Somit ist es sehr wahrscheinlich, dass das USDA seine Ernteprognosen für Mais und Sojabohnen am 12. September nochmals nach unten revidieren wird.
Der Brentölpreis kann zu Beginn der neuen Handelswoche auf 115 USD je Barrel steigen, der WTI-Preis auf 97 USD je Barrel. Grund hierfür sind mögliche Produktionsausfälle im Golf von Mexiko, wo sich 23% der US-Ölproduktion, 7% der US-Gasproduktion und knapp die Hälfte der US-Raffineriekapazitäten befinden. Tropensturm Isaac dürfte Mitte der Woche die US-Golfküste erreichen und zur vorübergehenden Schließung zahlreicher Öl-und Gasplattformen und des größten US-Ölimporthafens führen. Die zu erwartenden Produktionsausfälle und Unterbrechungen bei den Ölimporten dürften zu einem weiteren Abbau der US-Lagerbestände führen.
Einem deutlicheren Preisanstieg stehen Medienberichte entgegen, wonach die Internationale Energieagentur Anfang September Öl aus den strategischen Reserven freigeben könnte. Bislang stand die IEA den vornehmlich aus den USA stammenden Plänen kritisch gegenüber, doch ein klares Dementi seitens der Behörde ist bis jetzt ausgeblieben. Dies kann aber auch damit zu tun haben, dass die IEA die Spekulationen bewusst im Raum stehen lässt, damit die Preise im gegenwärtigen Umfeld nicht noch weiter steigen. Wir erachten die Wahrscheinlichkeit einer konzertierten Freigabe der Reserven als gering, da es bislang nicht zu Angebotsengpässen gekommen ist. Der Preisanstieg bei Rohöl ging zuletzt mit einem steigenden Anlegerinteresse einher. Die spekulativen Netto-Long-Positionen bei WTI stiegen in der Woche zum 21. August um 22,8 Tsd. Kontrakte und erreichten mit 161,9 Tsd. Kontrakten das höchste Niveau seit Anfang Mai.
Edelmetalle
Die Edelmetalle setzen ihren Aufwärtstrend auch zu Beginn der neuen Handelswoche fort. Gold steigt auf über 1.675 USD je Feinunze und damit den höchsten Stand seit Mitte April. Silber legt erneut überproportional zu und klettert zum ersten Mal seit 17 Wochen wieder über die Marke von 31 USD je Feinunze. Platin und Palladium verteidigen ihre zuletzt erreichten Niveaus. In Südafrika hat sich die Lage offenbar vorerst beruhigt. So wurden in den vergangenen Tagen und Nächten keine neuen Ausschreitungen im „Marikana“-Minenkomplex oder anderen Platinminen gemeldet. Die Produktion bei Lonmin steht aber nach wie vor still. Wie im Vorfeld erwartet haben die spekulativen Finanzanleger bei allen Edelmetallen ihre Wetten auf steigende Preise in der Woche zum 21. August massiv ausgeweitet.
Im Falle von Gold wurden die Netto-Long-Positionen um 37% auf ein 7-Wochenhoch von 91,6 Tsd. Kontrakten erhöht. Bei Silber kam es zu einem Aufbau um fast 60% auf 16,7 Tsd. Kontrakte, dem höchsten Stand seit Anfang April. Bei Platin wurden die Netto-Long-Positionen auf 15,0 Tsd. Kontrakte sogar mehr als verdoppelt und auch im Falle von Palladium wurde ein Aufbau um fast 75% registriert, wobei der Aufbau bei Platin und Palladium von einem sehr niedrigen Niveau erfolgte. Damit haben die spekulativen Finanzanleger mit zum Preisanstieg in der Beobachtungsperiode beigetragen. Da es nach dem Datenstichtag zu weiteren Preissteigerungen kam, dürften die Netto-Long-Positionen mittlerweile weiter ausgeweitet worden sein.
Industriemetalle
Wie die CFTC-Statistik zur Marktpositionierung der spekulativen Finanzanleger zeigt, kam es bei Kupfer in der Woche zum 21. August zu einer umfangreichen Eindeckung der Netto-Short-Positionen. Diese wurden um 7,5 Tsd. auf 3,2 Tsd. Kontrakte reduziert. Da jedoch nach wie vor der Pessimismus der Anleger überwiegt, sehen wir weiteres deutliches Preispotenzial für Kupfer und die Industriemetalle im Allgemeinen, sollte die Stimmung der Marktteilnehmer vollends drehen. Aufgrund eines Feiertages findet heute an der LME kein Handel statt.
Mit einem Plus von 13% auf knapp 21.000 USD je Tonne - dies entspricht dem höchsten Stand seit Anfang Mai - war Zinn in der letzten Woche der größte Gewinner unter den Industriemetallen. Wie der Verband der indonesischen Zinnproduzenten berichtet, haben im Zuge der zuvor stark gefallenen Preise mittlerweile nahezu alle lizenzierten Zinnhersteller im südostasiatischen Land ihre Produktion vorübergehend eingestellt, da sie nicht mehr kostendeckend arbeiten konnten. Dies führt zu Sorgen über Angebotsengpässe am Weltmarkt, da Indonesien der größte Exporteur von Zinn ist. Allerdings dürften nach dem starken Preisanstieg einige Zinnhersteller bald wieder die Produktion aufnehmen, so dass die Angebotsausfälle begrenzt bleiben sollten. Wie die Lagerstatistik der LME zeigt, befinden sich die Zinnvorräte mit 11,6 Tsd. Tonnen zwar auf dem niedrigsten Stand seit Mitte März, sie sind allerdings von einem kritischen Niveau noch weit entfernt.
Agrarrohstoffe
Der Preis des meistgehandelten Sojabohnenkontrakts baut sein Rekordhoch weiter aus und notiert zurzeit bei 17,59 USD je Scheffel. Das ist ein Zuwachs von mehr als 6% im Vergleich zu Beginn der Vorwoche. Die Niederschläge im Mittleren Westen der USA haben die Ernteaussichten für Sojabohnen anscheinend kaum verbessert. Pro Farmer schätzt die US-Sojabohnenernte nach der Crop Tour in der letzten Woche auf 2,6 Mrd. Scheffel. Das ist ein Rückgang um fast 100 Mio. im Vergleich zur Prognose des USDA. Diese wird anscheinend auch von den spekulativen Anlegern als zu hoch angesehen, was sich in ihrer Positionierung widerspiegelt. In der Woche zum 21. August haben sie ihre Netto-Long-Positionen um gut 13 Tsd. auf knapp 233 Tsd. Kontrakte und damit den höchsten Stand seit Anfang Mai ausgebaut.
Auch bei Mais gab es einen massiven Aufbau der Netto-Long-Positionen um über 27 Tsd. auf 322,5 Tsd. Kontrakte, den höchsten Stand seit Juni 2011. Nachdem der IGC in seinem Monatsbericht die Prognose für die weltweite Ernteerwartung aufgrund der Dürre in den USA von 864 auf 838 Mio. Tonnen Mais nach unten revidierte, sehen auch die Teilnehmer der Crop Tour einen geringeren US-Ertrag als das US-Landwirtschaftsministerium. Somit ist es sehr wahrscheinlich, dass das USDA seine Ernteprognosen für Mais und Sojabohnen am 12. September nochmals nach unten revidieren wird.