Gold-Futures als Kontraindikator
03.09.2012 | Adam Hamilton
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Seit Bullenmarktbeginn sind die Long-Positionen der Spekulanten in Gold-Futures immer auf neue Tiefstwerte gefallen, wenn der Goldpreis kurz vor einem Aufschwung stand. Es ist wirklich schwierig, einen besseren, strategischen Kontraindikator zu finden als das Verhalten der Gold-Futures-Händler. Dies lenkt unsere Aufmerksamkeit auf den Grund für diesen Essay, ein derzeitiges Tief der Long-Positionen der Spekulanten.Vor der aktuellen Goldpreiskorrektur erlebte der Goldkurs im August 2011 ein Topping nahe der 1900-Dollar-Marke. In meiner Funktion als Querdenker habe ich einen Essay einen Handelstag vor diesem Topping geschrieben, um unsere Leser vor dem massiven Überhang an Kaufpositionen am Goldmarkt und einer bevorstehenden Korrektur zu warnen. Glauben Sie mir, es ist nie einfach, dem Gruppenzwang zu entkommen. Immer wenn ich eine solche Warnung ausspreche und dazu aufrufe, bärisch zu werden, wenn alle anderen Händler euphorisch sind, werde ich für verrückt erklärt.
Wie die US-amerikanische Rockband 311 in ihrem Song "All mixed up" in den 1990er Jahren bereits feststellte: "[Piep] the naysayers cause they don’t mean a thing" ("[Piep] die Neinsager, denn sie sind uns egal"). An den Märkten fließt das Kapital weg von den Mainstream-Händlern, wenn es zu einem neuen Goldpreishoch kommt und sie gierig werden und wenn es zu einem Goldpreistief kommt und sie verängstigt sind, hin zu den Querdenkern. Wir verdienen ein Vermögen, während andere Händler dem Gruppenzwang erliegen und langsam aber sicher ihr Vermögen verlieren. Die anschließende Goldpreiskorrektur gipfelte während der Kapitulation in einem Tief Mitte Mai.
In der Woche, in der der Goldpreis sein Tief erreichte, fielen die Long-Positionen auf 216 000 Kontrakte. Ende Mai lagen sie bei 217 300. Nachdem sich die Anzahl der Kontrakte infolge des Goldpreisanstiegs Anfang Juni etwas erholt hatte, erreichten sie Ende Juli infolge des saisonalen Goldpreistiefs einen Wert von 220 100. Anfang August gab es laut CoT-Report 218 200 offene Kontrakte. Überraschenderweise sind die Long-Positionen der Spekulanten in Gold-Futures laut CoT-Report vom 14. August auf ein neues Tief von 215 500 gefallen.
Um diese Werte einschätzen zu können, müssen Sie wissen, dass die Long-Positionen der Spekulanten in Gold seit April 2009, kurz nach dem zweiten Tief der Aktienpanik, nicht so weit unten lagen. Damals befand sich der Goldpreis bei ungefähr 880 US-Dollar. Wie ist es Gold seitdem ergangen? Wie Sie anhand der Charts sehen können, ist es ihm unglaublich gut ergangen. Die Futures-Spekulanten sind derzeit so bärisch auf Gold gestimmt, wie es der Fall war, bevor sich Gold in einem massiven, mehrjährigen Aufwärtstrend verdoppelte, wie anhand des Mangels an Long-Positionen im neuesten CoT-Report deutlich wird.
Seit Bullenmarktbeginn lagen Futures-Händler immer kurz vor großen Aufschwüngen falsch und ich wette, dass sie derzeit wieder einmal falsch liegen. Nicht-Querdenker, die der Angstwelle nicht entkommen können, sind zum Scheitern verurteilt, denn sie verkaufen tief und schaffen es nicht, tief zu kaufen. Futures-Händler sind derzeit so bärisch auf Gold gestimmt, wie es in einigen Jahren der Fall war.
Der folgende Chart untersucht den schwindenden Enthusiasmus seitens der Futures-Spekulanten für Gold im Falle von Goldpreiskonsolidierungen oder -korrekturen. Dieselben Tiefstwerte in Long-Positionen, die im ersten Chart hervorgehoben sind, finden Sie auch in der folgenden Grafik. Besonders haben mich die Rückgänge der Long-Positionen der Spekulanten von den Höchstwerten auf die Tiefstwerte interessiert. Die grünen Zahlen stellen die Tiefstwerte dar, die roten Zahlen das Ausmaß des Rückgangs und die weißen Zahlen die Dauer des Rückgangs.