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Keine Zentralbanklösungen: Liquidität vs. Insolvenz (Teil 1/2)

12.09.2012  |  Jim Willie CB
Der hippokratische Eid schreibt vor, nie dem Patienten zu schaden. Der hippokratische Eid, den die Zentralbanker geschworen haben, sieht hingegen vor, den Patienten zum Krüppel zu machen, sein Blut abzusaugen, die eigene Macht durch Festzurren der Gurte zu erhalten, hart erarbeitete Kaufkraft abzubauen und Lebensersparnisse zu einem weichen Schutzpanzer verkommen zu lassen. Gleichzeitig flüstern die Zentralbanker Lügen in die Ohren anderer, wer für das, was völlig verkehrt lief, verantwortlich ist - umgeben von einer Geräuschkulisse, in der Kriegsmotive befürwortet werden.

Wie effektiv dieser zweite Eid ist, sieht man am systemischen Scheitern der US-Wirtschaft. Ihre finanziellen und wirtschaftlichen Strukturen wurden durch schlechte Wirtschaftspolitik, durch die schlechten papiernen Finanzfundamente des Geldsystems, die korrupten, mit Billionen $-Betrugsfällen durchzogenen Anleihemarktpraktiken und durch die Ehe zwischen Staat und zugelassenen Großunternehmen zerstört, deren Effizienz sich nur in den dunklen Ecken (geschützt von krimineller Straffreiheit) zeigt. Das Faschistische Geschäftsmodel zeichnete sich in den 1990ern ab, als die Verbindungen zwischen Staat und Großunternehmen ausgebaut wurden, als Ineffizienz, Vetternwirtschaft und Korruption eine bittere Frucht hervorbrachten - eine sklerotische Finanzstruktur und ein geschwächter Wirtschaftskörper. Der Goldpreis reagiert auf das systemische Scheitern der ruinösen Finanz- und Wirtschaftspolitik, die von den ergebenen, makabren Doktoren und ihren perversen Lösungen (die keine Hilfe und nicht einmal den Versuch einer Heilung darstellen) weiter verschlimmert werden.

Das Jackson-Hole-Treffen war erneut eine Zusammenkunft von Verlierern, die weiterhin ihr gewaltiges, fortlaufendes Scheitern verteidigen. Jackson Hole ist zu einem leeren Echo an das Davos-Weltwirtschaftsforum geworden. Dieses Jahr (nach zwei Jahren drastischer Behandlungen auf Grundlage von Anleihemonetisierung - quantitativen Lockerungen) zeigt sich nun viel deutlicher als jemals zuvor, um was für eine abwesende Verlierergruppe es sich hierbei handelt. Die Rede Bernankes war ganz und gar substanzlos. Ihm fehlen die Ideen, die Instrumente, die Glaubwürdigkeit, und er sitzt auf einer ruinierten Bilanz, die nicht wieder aufgeräumt werden kann. Die jüngste Bernanke-Dummheit ist die fortlaufende Anleihemonetisierung, solange bis ein gewisses Mindest-BIP-Wachstum erreicht ist.

Diese Verlierer-Banker versuchen sich nicht einmal an ernsthaften Lösungen und bieten nur das Gewohnte an; sie arbeiten auf Machterhaltung hin, wobei die toxischen Wunden systematisch mit noch mehr Pappmascheehüllen überzogen werden. Die Finanzmärkte suchten nach Hinweisen auf neue quantitative Lockerungen, obgleich diese nie zu Ende gingen - die Marktteilnehmer scheinen also tatsächlich ahnungslos zu sein. Sie machen einen flehenden Eindruck, wie ausgemergelte Jagdhunde, die den kleinen Essensresten der fetten Banker hinterherjagen, die keines der 200 $-Mittagessen verpassen; die Rechnung wird immer von den hungernden Vasallen und Leibeigenen gezahlt, die durch die Fenster starren.

In den letzten Jahren hatte Jackass immer auf die Aufregungen dieser Konferenz gewartet, auf der Suche nach Appetithäppchen und Hinweisen auf zukünftige Ausrichtung und Maßnahmen. Dieses Jahr hatte ein Spaziergang in der Nachbarschaft mit Blick auf die blühende Pflanzenpracht mehr Befriedigung gebracht. Selbst der EZB-Chefwunderheiler Draghi hatte sich entschieden, nicht an der Konferenz teilzunehmen, vielleicht, um nicht von jener großen unfähigen Bankermenge in den Dreck gezogen zu werden oder um nicht selbst von einem Angelhaken aufgespießt zu werden.

Die Banker-Verlierer werden auch weiterhin ihrer alten Beschäftigung nachgehen: Geld drucken und den Goldstandard verhindern. Sie werden Wege finden, um die finanzielle Stützung der insolventen Riesenbanken zu rechtfertigen, deren Geschäftsmodell kaputt ist, deren Bilanzen kaputt sind und deren Manager trotz der Verwüstung immer noch auf großem Fuß leben. Das gefährliche, heimtückische, verzweifelte Machwerk mit versteckten Derivateplattformen und - kabeln, das von den Großbanken in den 1990ern und 2000ern aufgebaut wurde, verschaffte ihnen mehr Zeit; es konnte jedoch die "gegenseitig angedrohte“ Zerstörung nicht abwenden. Die Zentralbanker haben keine Lösungen. Der Goldpreis reagiert auf das systemische Scheitern der ruinösen Finanz- und Wirtschaftspolitik, die von den ergebenen, makabren Doktoren und ihren perversen Lösungen (die keine Hilfe und nicht einmal den Versuch einer Heilung darstellen) weiter verschlimmert wird.




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