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Daten der Eurozone positiv - US-Arbeitsmarktdaten auf ersten Blick enttäuschend!

06.12.2010  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.35 Uhr) bei 1.3360, nachdem Höchstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3448 im asiatischen Handel markiert wurden. USD-JPY stellt sich aktuell auf 82.85. In der Folge notiert EUR-JPY bei 110.65, währende EUR-CHF bei 1.3045 oszilliert.

Am Freitag hat zunächst der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungsbereich der Eurozone per November positive Akzente gesetzt. Der finale Wert legte gegenüber dem vorläufigen Wert noch einmal um 0,2 Punkte auf 55,4 Zähler zu. Dieser Indexwert impliziert weiterhin solide Expansion im Dienstleistungssektor der Eurozone.

Die Einzelhandelsumsätze der Eurozone lieferten den zweiten positiven Akzent per Berichtsmonat Oktober. Im Monatsvergleich ergab sich ein Anstieg um 0,5%. Die Prognose lag bei 0,2%. Im Jahresvergleich übersetzte sich dieses Ergebnis in eine Zunahme um 1,8%. Die Prognose war bei nur 1,0% angesiedelt. Darüber hinaus wurde der Vormonatswert von -0,2% auf -0,1% im Monatsvergleich revidiert. Die aktuellen Nachrichten aus dem Vorweihnachtsgeschäft stimmen zumindest für Deutschland sehr optimistisch für die weitere Entwicklung in diesem Sektor.

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Der US-Arbeitsmarktbericht per November enttäuschte bezüglich der Konsensusprognose und auch der übrigen US-Arbeitsmarktdaten, wie Arbeitslosenerstanträge oder "ADP Employment Report", die zuletzt verstärkt positive Signale lieferten.

Per November wurden nur 39.000 neue Jobs geschaffen. Die Prognose lag bei 140.000. Positiv stach jedoch ins Auge, daß die beiden Vormonate nach oben revidiert wurden. So wurde der Novemberwert von 151.000 auf 172.000 angepasst. Per Oktober wurde der Wert von -41.000 auf -24.000 revidiert. Die Tendenz der Revisionen stimmt zumindest zuversichtlich.

Die Arbeitslosenquote legte von zuvor 9,6% auf 9,8% zu. Der Anteil der Bevölkerung, der Beschäftigung sucht, nahm um 103.000 zu. Die Partizipationsrate am Arbeitsmarkt verharrte bei 64,5%. Die Durchschnittslöhne waren im Monatsvergleich unverändert. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit sank leicht von 33,6 auf 33,5 Stunden.

In der Vergangenheit war es selten der Fall, daß der Eindruck entsteht, der US-Arbeitsmarktbericht unterzeichne das Bild am Arbeitsmarkt. Per November 2010 ist das unseres Erachtens jedoch im höchsten Maße wahrscheinlich.

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Der Auftragseingang in der US-Industrie verzeichnete per Oktober einen Rückgang um -0,9%. Die Prognose lag bei -1,0%. Gleichzeitig wurde der Vormonat von +2,1% auf +3,0% revidiert, so daß das aggregierte Ergebnis der letzten beiden Monate deutlich besser als die Konsensusprognose ausfiel. Der aktuelle Rückgang ist als korrektive Reaktion auf den sehr hohen Vormonatswert zu interpretieren.

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Der ISM-Dienstleistungsindex legte per November stärker als antizipiert von zuvor 54,3 auf 55,0 Punkte zu. Die Konsensusprognose lag bei 54,8 Zählern.

Der Auftragsindex nahm von 56,7 auf 57,7 Punkte zu. der Beschäftigungsindex verbesserte sich von 50,9 auf 52,7 Zähler. Der "Business Activity Index" sank dagegen von 58,4 auf 57,0 Punkte.

Insgesamt kann der Index überzeugen. Die Gangart im Dienstleistungssektor bewegt sich deutlich im expansiven Bereich.

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Zusammenfassend ergibt sich derzeit ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Ein nachhaltiger Ausbruch aus der Bandbreite 1.2950 - 1.3450 eröffnet neue Opportunitäten.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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