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Wie viel Ware, wie viel Währung steckt im Gold?

27.09.2012  |  Jochen Stanzl
Die Weltwirtschaft hat in den vergangenen Monaten kräftig an Fahrt verloren. Die Politiker demonstrierten jetzt deutlich, dass sie alles zu tun bereit sind, um das Wachstum wieder künstlich anzuschieben. Quasi ein Kaltstart. Ein ähnliches Motiv verfolgen die Zentralbanken, etwa in den USA, wo die Federal Reserve monatlich 40 Milliarden USD in die Hand nehmen wird, um damit Hypothekenanleihen zu kaufen.

Irgendwie kommt mir Ben Bernanke vor wie ein Mechaniker, der einem Problem gegenübersteht, das nicht im Handbuch steht, und die Lösung für ihn ist es, den Schlüssel im Zündschloss einfach noch einmal rumzudrehen, in der Hoffnung, dass der Motor des Wagens selbigen dieses Mal nicht nur einen Satz nach vorne bewegen und dann wieder absaufen wird, sondern endgültig anläuft. Ob QE3 erfolgreicher sein wird, als die vorigen QE-Programme, steht in den Sternen. In der Zwischenzeit nehmen die Anleger die Geldgeschenke willkommen an und spielen dieses bizarre Spiel mit. Das sieht man etwa daran, dass etwa die Industriemetallpreise in einem Monat um bis zu ein Viertel nach oben sprangen.

Nun kann man das, was jetzt passieren wird, sehr gut anhand der so genannten Phillips-Kurve erklären, einem Konzept aus der Volkswirtschaftslehre. Demnach gibt es einenTrade-Off zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation. Ich glaube, dass die Zentralbanken sich im September zur Erzeugung neuen Wachstums unter Inkaufnahme einer höheren Inflation entschieden haben. In den vergangenen Jahren hatten sie noch den Luxus, künstliches Wachstum schaffen zu können, ohne gleichzeitig eine höhere Inflation befürchten zu müssen. Dieser Punkt ist überschritten. Wenn das Wachstum jetzt also wirklich kommt, dann könnten die Preise etwas schneller steigen, als wir das bislang gewohnt sind.

Es gibt schon einen Grund, warum selbst die Zentralbanken heute Gold kaufen. Sie wissen genau, was sie da tun. Der ganz entscheidende Punkt ist jetzt, dass Sparer für eine potenziell steigende Inflation keine Kompensation in Form steigender Nominalzinsen mehr erwarten dürfen, weil die Zentralbanken den Zins noch viele Jahre nahe Null halten werden. Das bedeutet: Wir haben es mit einer finanziellen Repression zu tun, die Sparer werden bestraft, das Vermögen der Sparer wird umverteilt zu den Schuldnern. Der Staat, der das Geld nicht hat, holt es sich bei den Bürgern, die noch was haben – das nennt man kalte Enteignung. Und wer das verstanden hat, der ist längst im Gold investiert.

In dem unten stehenden Video möchte ich einmal abgrenzen, wie viel Rohstoff und wie viel Währung im Gold eigentlich steckt. Treiben Angebot und Nachfrage den Goldpreis, oder sind das ganz andere Faktoren? Die Antwort darauf dürften viele selbst geben können, aber ich hoffe in dieser Präsentation neue Einblicke in den Goldmarkt geben zu können.



© Jochen Stanzl
Chefredakteur Rohstoff-Report.de / Godmode-Trader.de



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