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Globale Trends im Goldminensektor

10.12.2010  |  Scott Wright
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In absteigender Reihenfolge sind Russland, Kanada, China, die USA, Brasilien und Australien, an der Fläche gemessen, bei weitem die größten Länder (ergeben zusammen 42 Prozent des weltweiten Festlandes). Nur Brasilien, mit einem Produktionsvolumen von 50 Tonnen im Jahr 2009, gehört von diesen Ländern nicht zu den Top 12. Die Gesamtfläche hängt für diese Elite-Unternehmen somit auch mit der Größe des Produktionsvolumens zusammen.

Außerhalb der Top 6 gibt die Größe des Staates jedoch keinen Aufschluss über sein Produktionsvolumen. Hier kommen geologische Faktoren ins Spiel. Südafrika (nach Fläche an 25. Stelle), Peru (Platz 20), Indonesien (16), Ghana (81), Usbekistan (56), Papua-Neuguinea (54) und Mexiko (15) sind die größten Goldproduzenten, gehören aber nicht zu den flächenmäßig größten Ländern.

Die Länder auf den Plätzen 6 bis 12 der flächenmäßig größten Länder (Indien, Argentinien, Kasachstan, Sudan, Algerien und die Dominikanische Republik) stellen 78 Tonnen Gold jährlich zur Verfügung wobei Argentinien davon über die Hälfte produziert. Dennoch produzieren Ghana, Usbekistan und Papua-Neuguinea, mit einer kleineren Gesamtfläche als Alaskas, 235 Tonnen (10 Prozent des globalen Goldangebots) jährlich.

Der viertgrößte Goldproduzent ist Südafrika, dessen Fläche 7 Prozent der Fläche Russlands entspricht und somit flächenmäßig an Stelle 25 steht. Bis 2006 galt Südafrika als weltweit wichtigster Goldproduzent und produzierte, ähnlich wie heute, vor 40 Jahren über zwei Drittel des globalen Goldangebots.

Südafrika, Ghana, Usbekistan und Papua-Neuguinea zählen flächenmäßig zwar zu den kleineren Ländern, haben jedoch einige der derzeit vielversprechendsten Goldlagerstätten. Spuren von Gold können fast überall gefunden werden, aber nur einige Teile der Erdkruste weisen geologische Strukturen auf, die sich für einen rentablen Bergbau eignen. Die geologischen Bedingungen in diesen Ländern sind einfach hervorragend.

Ungeachtet seiner Größe und Geologie kann das wahre Gold-Potential eines Landes nur genutzt werden, wenn die geopolitischen Bedingungen günstig sind. Jedes Bergbauunternehmen muss das geopolitische Risiko bei der Exploration und der Entwicklung von Goldlagerstätten berücksichtigen. Wenn eine Region, Provinz, Staat und/oder Land nicht bergbaufreundlich ist, könnte sich die Minenkonstruktion schwieriger gestalten als gedacht.

In einigen Ländern herrschen sehr strikte Bergbaugesetze bezüglich bestimmter Regionen oder Methoden zur Gewinnung und Verarbeitung. Einige Länder erlauben zwar Bergbauarbeiten, ihre autoritäre Regierung erschwert jedoch die Niederlassung ausländischer Unternehmen. Wenn der Aufwand für die entsprechenden Genehmigungen zu groß ist und/oder die Regierung den Arbeiten nicht zustimmt, rentiert sich die Minekonstruktion oft nicht.

Falls es zu einer Minenkonstruktion kommt, bedeutet das noch lange nicht, dass keine geopolitischen Risiken mehr vorhanden sind. Es war schon der Fall, dass die Bergbauindustrie eines Landes den Bach hinuntergeht, weil die Regierung ihr Steine in den Weg legt. Angesichts steigender Rohstoffpreise können die Regierungen ihre Gier oft nicht mehr zügeln und erheben zusätzliche Einnahmen, wie z.B. durch Steuererhöhungen, Royalty-Erhöhungen und sogar durch die Verstaatlichung des Minen-Eigentums. Das ist natürlich schlecht für das Geschäft und vermindert die Wahrscheinlichkeit einer künftigen Unternehmensniederlassung in diesem Land.

In zahlreichen Ländern ist das Produktionspotential angesichts der totalitären Regierung erheblich begrenzt, wie z.B. in Venezuela. Die marxistisch geprägte Regierung Venezuelas verwaltet ihre Bodenschätze mit eiserner Faust. Trotz hochwertiger Goldlagerstätten von gigantischer Größe hält die Verstaatlichung ausländischer Bergbauprojekte und Vermögensgegenstände ausländische Investoren aus der venezuelanischen Bergbauindustrie fern.

Hinzu kommt, dass es in vielen Ländern keine stabile Regierung gibt, wie z.B. in Kolumbien. Da die Zentralregierung unfähig ist, Geschäfte vor gewalttätigen Rebellen und Drogenkartellen zu schützen, meiden viele Bergbauunternehmen Kolumbien seit langer Zeit. Das ist wirklich bedauernswert, da dieses Land eine unglaublich starke, geologische Struktur aufweist, die nur darauf wartet, erforscht zu werden.

Ähnlich wie Venezuela, hat auch Kolumbien das Potential, zu den Top 12 der Goldproduzenten zu gehören. Aber da das geopolitische Risiko zu hoch ist, bleibt es untererforscht und unterentwickelt. Anders als Venezuela, gibt es im Fall Kolumbiens jedoch einen Hoffnungsschimmer. Kolumbien ist derzeit eines der vielversprechendsten Schwellenländer mit einer stabilen Regierung. Das führte buchstäblich zu einer Flutwelle ausländischer Investitionen, die, wie ich glaube, dazu beitragen wird, dass dieses Land bald zur Elite der Goldproduzenten gehört.




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