Globale Trends im Goldminensektor
10.12.2010 | Scott Wright
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Im Allgemeinen geben Größe, geologische und geopolitische Faktoren gemeinsam die Richtung für die globalen Goldminen-Trends vor, die Sie in der Chart sehen. Das Erste, was Ihnen in der Chart auffallen sollte, ist der allgemeine Produktionsrückgang. Das Produktionsvolumen hat nicht nur in über der Hälfte der Länder abgenommen, sondern insbesondere in den führenden Gold produzierenden Nationen, mit Ausnahme von China. China ist jedoch erst seit kurzem eine Ausnahme.
Im Jahr 2001 war China weit davon entfernt, zu den führenden Goldproduzenten zu gehören. Als viertgrößter Produzent lag er ganze 100 Tonnen hinter Nummer 3 mit 185 Tonnen. Südafrika (395 t), die USA (335 t) und Australien (285 t) waren lange Zeit die Big Three und im Jahr 2001 produzierten sie gemeinsam 40 Prozent des globalen Goldangebots. Diese Staaten haben seitdem einen beachtlichen Rückgang erlebt und letztes Jahr nur noch 27 Prozent des weltweiten Angebots produziert.
Mit einem Rückgang von 23 Prozent seit 2001 hat Australien den größten Schaden hinnehmen müssen. Den Platz dahinter belegt die USA, die über ein Drittel weniger produziert hat, als acht Jahre zuvor. Das Produktionsvolumen Südafrikas ist um drastische 50 Prozent gesunken. Die gigantischen Produktionsrückgänge belaufen sich auf insgesamt 375 t (12 Millionen Unzen) jährlich und zeugen von einem erheblichen, strukturellen Problem in der Goldminenindustrie dieser Länder.
Geologische Faktoren sind selbstverständlich besonders wichtig. Die drei erwähnten Nationen ernten nicht mehr die tief hängenden Früchte, die es einst gab. Das erdoberflächennahe, hochwertige, für den Abbau unkomplizierte Erz ist nicht so verbreitet, wie es einstmals war. Viele der größeren Lagerstätten sind erschöpft und dank einer Explorationsflaute in den 1990er Jahren, wurden keine neuen Lagerstätten entdeckt oder nicht schnell genug entwickelt, um die erschöpften zu ersetzen.
Auch geopolitische Faktoren sind von großer Bedeutung, insbesondere im Falle Südafrikas. Südafrika hatte nicht nur mit Währungsproblemen und Stromknappheit zu kämpfen, seine kommunistisch geprägte Regierung hat auch seinen für lange Zeit wichtigsten Industriezweig völlig verwüstet.
Ebenso schwere Einbrüche mussten Indonesien und Kanada hinnehmen. Ähnlich wie in anderen Ländern, wurden die Ressourcen auch in Indonesien und Kanada nicht schnell genug ersetzt. Eine ungünstige Geologie innerhalb bereits existenter Minendistrikte und einem Mangel an Basisexplorationen in den Bärenmarktjahren tragen die Schuld. Da Indonesiens wichtigstes Nebenprodukt bei der Goldproduktion Kupfer ist, hat Indonesien im Laufe der Jahre auch einen Rückgang in der Nebenproduktproduktion erlebt.
Mexiko und China haben hingegen einen Anstieg in der Goldproduktion erlebt, wie auch Peru, Ghana und Russland. Was das Produktionsvolumen angeht, ist China auf dem Vormarsch. Innerhalb von acht Jahren hat China seine Produktion um beachtliche 115 t (3,7 Millionen Unzen) vergrößert, um der weltgrößte Goldproduzent zu werden. Der Auslöser dieses Wachstums war geopolitischer Natur.
China hat letztendlich realisiert, dass es seinen unbändigen Appetit nach Bodenschätzen nicht stillen kann und sein Potential erkannt, Erze ertragreich abzubauen. So verabschiedete die Regierung 1997 das Mineral Resource Law, ein Gesetz, das die Türen für ausländische Bergbauunternehmen öffnete.
Durch das kontinuierliche Wachstum hat sich Russland als führender Goldproduzent etabliert, hat sein Potential aber nicht einmal annähernd genutzt. Als flächenmäßig größtes Land der Welt verfügt Russland über eine günstige Geologie. Leider ist die geopolitische Situation in Russland etwas schwierig, dazu jedoch später mehr.
Auch der nächstgrößte Goldproduzent Peru hat die Türen zu seiner Bergbauindustrie geöffnet. Dank günstigen, geologischen Bedingungen und generell angemessenen Bergbaugesetzen, hat sich das Produktionsvolumen Perus seit Mitte der 1990er Jahre vervierfacht. Bergbauunternehmen kommen gerade erst auf den Geschmack der ertragreichen Goldgewinnung in den peruanischen Anden.
Am Volumen gemessen, ist Ghana unser nächster Kandidat. Ghana ist eines der wenigen Staaten Afrikas mit einer stabilen, demokratisch gewählten Regierung. Die ghanaische Regierung ist sich der wirtschaftlichen Bedeutung ausländischer Investitionen und umfangreichen Fachwissens für die Entwicklung der hochwertigen Goldgürtel bewusst.