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Edelmetalle Aktuell

17.01.2011  |  Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
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Am Ende konnte das Silber aus den Kursgewinnen in der Zeit um den Jahreswechsel herum aber doch kein Kapital schlagen: Als der Goldpreis anfing, seine Gewinne wieder abzugeben, folgte das Silber auf dem Fuße. Innerhalb von nur drei Tagen notierte das Metall wieder fast 10 Prozent tiefer bei nur noch 28,30 $ je Unze.

Von diesem Einbruch erholte es sich dann zwar noch einmal, aber das Unvermögen, dabei die 30 $-Hürde wieder zu überwinden, sorgte anschließend für eine neue Welle an  Abgaben. Diese ließ das Metall relativ rasch wieder auf den Tiefstkurs abrutschen.

An diesem hat sich inzwischen ein wichtiger Chartpunkt herausgebildet und sollte das Metall in den nächsten Tagen unter die Marke von 28,30 $ fallen, sind auch größere Gewinnmitnahmen von Spekulanten und damit dann auch weitere Kursverluste nicht auszuschließen. Unter Umständen könnte der Preis des weißen Metalls in einem ersten Schritt bis auf 27,90 $ fallen, danach gäbe es erst wieder bei 26,50 $ eine Unterstützung. Der mittelfristige Aufwärtstrend würde aber weiter erst bei Preisen unter 25 $ gebrochen werden.

Die Anleger haben angesichts der Volatilität des Silberpreises in den letzten Wochen unterschiedlich reagiert: So war eine massive Nachfrage nach Barren und Münzen zu beobachten; die ETF-Bestände und die Pluspositionen an den Terminbörsen waren dagegen zumindest in der letzten Woche von deutlichen Gewinnmitnahmen geprägt.

In den letzten Wochen gab es noch einige wenige Meldungen von den Minen. So brachte der weltweit hinter BHP Billiton zweitgrößte Produzent Fresnillo im letzten Jahr 42,1 Mio. Unzen Silber aus, das waren 2 Prozent mehr als im Vorjahr. Für 2011 erwartet Fresnillo eine erneute Steigerung, diesmal um 5% auf 44 Mio. Unzen. Bis 2018 soll die Förderung sogar auf 65 Mio. Unzen steigen. Dabei soll die Expansion bestehender Minen helfen, aber auch die Entwicklung neuer Lagerstätten.

Das Statistikbüro in Mexiko, dem Heimatland von Fresnillo, gab im letzten Monat bekannt, dass in dem Land im Oktober insgesamt 9 Mio. Unzen (280t) Silber gefördert worden seien, was im Jahresvergleich einem Plus von 1,7 Prozent entsprochen habe.


  • Platin

Wie die meisten anderen Edelmetalle auch, hat das Platin im Jahr 2010 an Wert gewonnen. Allerdings fiel das Plus bei diesem Metall deutlich geringer aus als bei Gold, Silber und Palladium.

An den Investoren hat es nicht gelegen, dass das Platin in den letzten zwölf Monaten zurückgeblieben ist. Die Bestände der ETFs erhöhten sich in diesem Zeitraum prozentual zwar weniger als beim Palladium, aber immer noch um 80 Prozent auf jetzt 38 Tonnen. Und im Gegensatz zum Schwestermetall nahmen auch die Positionen an den Terminbörsen zu. Sie lagen zum Jahresende bei 65 Tonnen und damit um 35 Prozent höher als vor einem Jahr.

Offensichtlich waren es also andere Faktoren, die den Platinpreis zurückhielten und am wahrscheinlichsten dürfte sein, dass der erst letzte Woche zeitweise auf dem höchsten Niveau seit Anfang 2008 liegende Preis den Schmuckabsatz behinderte und dass auch die Autoindustrie deutlich weniger nachfragte. Dies nicht nur, weil in Europa als wichtigstem Markt für Dieselfahrzeuge der Autoabsatz rückläufig war, sondern auch, weil noch mehr Platin durch Palladium substituiert wurde. Hinzu kommt als dritter wichtiger Grund, dass die Autoindustrie während der Schwächephase des Platinpreises im Jahr 2008 sehr massiv mit Hilfe von Termingeschäften (vor-)gekauft hat und damit die Nachfrage auf dem Spotmarkt im vergangenen Jahr entsprechend niedriger ausfiel. Es wird mindestens noch zwei Jahre dauern, bis sich hier das Bild wieder normalisiert.

In den letzten vier Wochen ließ sich das  Platin aber von dieser eher etwas negativen fundamentalen Lage nicht beeindrucken und legte erst einmal deutlich zu. Es notierte dabei zeitweise 100 $ über dem Stand zum Zeitpunkt der Abfassung unseres letzten Berichts. Der Spitzenwert wurde sogar erst letzte Woche bei über 1.820 $ je Unze erreicht, Gold und auch Silber befanden sich zu diesem Zeitpunkt bereits im Rückwärtsgang.




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