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Inflation und der Rohstoff-Superzyklus

16.12.2010  |  Steve Saville
Es folgt ein Auszug aus einem Kommentar, der ursprünglich am 12. Dezember 2010 auf www.speculative-investor.com veröffentlicht wurde.

Wir sind und waren immer schon der Ansicht, dass das rapide Wirtschaftswachstum in Ländern wie China und Indien NICHT die Haupttriebkraft hinter dem langfristigen Bullenmarkt der Rohstoffe ist, der oft auch als "Rohstoff-Superzyklus" bezeichnet wird. Wir denken stattdessen, dass dieser Bullenmarkt eine Folge von Inflation ist, wobei Inflation hier als die Ausweitung des Geldangebots definiert wird. Eine der Auswirkungen von Inflation ist die Abnahme des Geldwertes relativ zu bestimmten Dingen, die man mit Geld kaufen kann.

Wir werden bemüht sein, diese Ansicht durch inflationsbereinigte Charts zu untermauern, aber bevor wir dazu kommen, wollen wir kurz die Methoden erklären, mit denen die FOLGEN der Inflation bereinigt werden sollen. Den Begriff "Folgen" haben wir im vorhergehenden Satz deshalb hervorgehoben, weil wir gerne den Verlust der Kaufkraft (KK) einfließen lassen wollen (der letztendlich aus der monetären Inflation hervorgeht) und nicht die monetäre Inflation an sich.

Der populärste Weg, den Folgen von Inflation Rechung zu tragen, führt natürlich über die offiziellen Preisindizes wie den Verbraucherpreisindex (engl. CPI) und den Erzeugerpreisindex (engl. PPI). Bei dieser Methode ist es jedoch so gut wie sicher, dass man Scheinergebnissen aufliegt; was nicht allein daran liegt, dass die Regierung ihr Bestes tun, um den aktuellen Verlust der Kaufkraft zu untertreiben. Aber auch wenn man die von Shadow Government Statistics errechneten Preisindizes verwendet, würde man am Ende auf Scheinergebnisse kommen. Das liegt nun daran, dass all diese Indizes auf einem falschen Konzept basieren - nämlich darauf, dass am Ende eine Zahl präsentiert werden kann, die für das durchschnittliche Preisniveau in einem Wirtschaftsraum steht - und zwar indem man einmal pro Monat die Preise einer "repräsentativen Auswahl" an Dingen, die im Wirtschaftsraum gehandelt werden, zusammenrechnet. In Wirklichkeit kann man so grundverschiedenen Dinge * nicht zusammenbringen und davon ausgehen, am Ende zu einem vernünftigen Ergebnis zu gelangen. Darüber hinaus ist es nicht möglich, eine repräsentative Auswahl zu erheben, die dauerhaft die Preisentwicklungen innerhalb eines ganzen Wirtschaftsraumes widerspiegeln kann.

Auch wenn man Preisangaben nicht dafür nutzen kann, um eine Zahl festzulegen, in der sich ein akkurates Bild der Kaufkraftveränderungen einer Währung widerspiegelt, so ist die Situation dennoch nicht hoffnungslos. Denn wir können auf wirtschaftstheoretische Überlegungen zurückgreifen; anhand dieser lassen sich dann geschätzte Veränderungen der Kaufkraft abzuleiten, welche sich - langfristig betrachtet - als recht korrekt herausstellen sollten.

Die Theorie, die wir hier anwenden werden, kann folgendermaßen zusammengefasst werden: Der prozentuale Kaufkraftrückgang einer Währung müsste, langfristig betrachtete, ungefähr dem prozentualen Zuwachs des Währungsangebots entsprechen minus dem prozentualen Zuwachs bei Produktivität und Bevölkerung in Kombination. Machen wir ein Beispiel und gehen wir davon aus, dass der durchschnittliche Jahreszuwachs in der Kombination aus US-Bevölkerung und Produktivität die letzten 50 Jahre über bei 3% lag (in diesem Zeitraum lag das Bevölkerungswachstum bei durchschnittlich 1,1% pro Jahr, das heißt, wir gehen von einem Produktivitätswachstum von durchschnittlich 1,9% aus) - damit kommt man auf durchschnittlich 0,25% pro Monat.

Diese Annahmen können wir jetzt für eine Inflationsbereinigung auf monatlicher Basis benutzen, indem wir 0,25% von den monatlichen Zuwächsen (prozentual im Vergleich zum Vormonat) beim TMS (True Money Supply) abziehen. Innerhalb eines ganz bestimmten Monats oder eines ganz bestimmten Jahres wird diese Methode zur Inflationsbereinigung wahrscheinlich falsch sein (hauptsächlich aufgrund der langen und variierenden Verzögerungen, die es zwischen Veränderungen des Geldangebots und den entsprechenden Veränderungen in der Kaufkraft gibt) - über einen Zeitraum von 7 Jahren oder länger betrachtet, müsste diese Methode jedoch ungefähr korrekt sein. Gegenüber dem Index-Ansatz kann sie daher als große Verbesserung gelten, denn der Index-Ansatz ist langfristig betrachtet so gut wie garantiert falsch.




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