Turbulenzen am Edelmetallmarkt
12.08.2005 | Robert Hartmann
Der Goldpreis stieg im gestrigen Handel klar über die Marke von 440 US$ pro Feinunze und beendete das New Yorker Geschäft nahe dem Tageshoch auf einem Niveau um 446,50 US$. Dies bedeutete zugleich den höchsten Tagesschlusskurs seit dem 16 März dieses Jahres. Das Volumen an der New Yorker Comex war mit 98.000 Kontrakten sehr hoch. Natürlich hat der wieder festere Euro und neue Rekordhochs beim Ölpreis diese Kursbewegung unterstützt. So erreichte das "schwarze Gold" mit Kursen von über 66 US$ pro Barrel neue Allzeithochs. Wie schon in der Vergangenheit möchten wir Sie darauf hinweisen, dass das ganze Umfeld weiter für Steigerungen des Goldpreises spricht, sowohl wirtschaftlich als auch politisch. Dabei spielt das "Säbelrasseln" der Atombehörde in Wien mit dem Iran nur eine untergeordnete Rolle. Es geht um mehr. Der Verschuldungsgrad der Staaten und die zugleich maroden sozialen Sicherungssysteme lassen die Bürger spüren, dass etwas nicht mehr stimmt. Viele Anleger suchen nach einem alternativen Investment das nicht beliebig vermehrbar ist und das kein Zahlungsversprechen eines Dritten beinhaltet. Zudem weiten sich seit Jahren die Geldmengen stark aus - bei langsamer wachsenden Gütermengen. Das bedeutet Inflation! Das Fernsehmagazin Plusminus hat es konkret ausgerechnet. Die Inflationsrate für eine 4-köpfige Familie mit einem Durchschnittseinkommen betrug zwischen dem Jahren 2000 und 2005 rund 9,3% - per anno wohlgemerkt. Somit hat sich die reale Kaufkraft für diese Menschen binnen 5 Jahren halbiert. Kein Wunder also, dass sich viele Investoren nunmehr nach Sachwerten umsehen. Natürlich hat sich die Orderlage gestern weiter gut entwickelt. Dabei überwogen die Kaufaufträge unserer Kunden die Verkäufe im Verhältnis neun zu eins. Gesucht waren bei den Goldmünzen unsere Sonderaktionen sowie die Unzenstücke 1 Unze Känguruh und Wiener Philharmoniker. Auf der Barrenseite standen die Gewichtseinheiten 50 Gramm und 100 Gramm in Fokus der Anleger.
Die anderen Edelmetalle konnten ebenfalls zulegen. Das Silber gewann rund 3% auf nunmehr 7,20 US$ pro Feinunze. Unser Tresor wurde von Kunden bis auf den letzten Kilobarren geräumt. Wir erwarten jedoch neue Barren Anfang der kommenden Woche. Somit kann es zu kurzen Verzögerungen bei der Auslieferung kommen. Wir bitten dies zu entschuldigen. Das Platin legte knapp 20 US$ pro Feinunze zu und notiert heute Morgen auf einem neuen 18-Jahreshoch. Die Gewinne bei Palladium waren erneut nur sehr moderat.
Wir wünschen Ihnen ein erholsames Wochenende
© Robert Hartmann
