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Günstige Goldaktien (Teil 4)

17.10.2012  |  Adam Hamilton
Im Anschluss an ihren Anstieg im August und Anfang September haben die Goldaktien eine Seitwärtskonsolidierung erlebt. Die Begeisterung der Händler für diesen Sektor hält sich daher selbstverständlich in Grenzen. Eine vorübergehende Stagnation setzt die grandiosen Fundamentaldaten der Goldaktien sicherlich nicht außer Kraft. Im Verhältnis zu Gold, dem Metall, das ihre Gewinne und somit letztendlich ihre Aktienpreise bestimmt, sind die Goldaktien immer noch maßgeblich unterbewertet.

Auch wenn die Stimmung (Gier und Angst) für vorübergehende Aktienpreisschwankungen verantwortlich ist, werden Aktienpreise auf lange Sicht fast ausschließlich von den Fundamentaldaten bestimmt. Investoren kaufen Aktien, um einen Bruchteil am Ertragsstrom eines bestimmten Unternehmens zu besitzen. Je größer diese Erträge sind, desto höher sind die Aktienpreise der Unternehmen, die diese Gewinne erzielen. Die Rentabilität von Goldaktien ist vom Goldpreis abhängig.

Im Gegensatz zu den meisten Unternehmen ist die Nachfrage nach dem Produkt der Goldminengesellschaften endlos. Sie können jede einzelne Unze Gold, die sie produzieren, verkaufen. Sie müssen nie Rabatt geben, denn sie verkaufen ihr Produkt zum Börsenkurs. Da die Abbaukosten größtenteils feststehend sind, fließt ein Goldpreiszuwachs direkt in die Reingewinne. Da es sich hierbei um Festkosten handelt, steigen diese Gewinne weitaus schneller als der Goldpreis.

Der Gewinnhebel ist problemlos nachvollziehbar. Nehmen wir an, dass eine Minengesellschaft eine Unze Gold zum momentanen Preis von 1700 USD verkauft, während sich der Produktionsaufwand auf 700 USD beläuft. Dies entspricht einem Gewinn von 1000 USD pro Unze. Wenn der Goldpreis jedoch um 25 % bis auf 2125 USD steigen würde, würde sich der Gewinn auf 1425 USD belaufen, da die Produktionskosten fest sind. Dies entspricht einem Gewinnzuwachs von 43 %, der von einem Goldpreiszuwachs von 25% hervorgerufen wurde. Dieser Zuwachs durch den Gewinnhebel ist eher exponentiell als linear, wenn der Goldpreis steigt.

Die großartigen Möglichkeiten, die sich derzeit im Goldaktiensektor bieten, gibt es jedoch nicht aufgrund ihres Wachstumspotentials, sondern infolge einer entscheidenden Abkopplung in der Vergangenheit. Infolge der weitreichenden Konsequenzen der Aktienpanik für die Marktstimmung im Jahre 2008 wurden die Goldaktien in den vergangenen Jahren vernachlässigt. Daher haben die Goldaktienpreise Werte erreicht, die auf einen weitaus geringeren Goldpreis hindeuten. Diese fundamentale Anomalie wird jedoch irgendwann ein Ende haben und die Aktienpreise werden die Gewinne reflektieren.

Der Goldaktienleitindex, der NYSE Arca Gold BUGS Index, ist weithin unter dem Kürzel HUI („huey“) bekannt. In dieser Woche lag der Goldpreis bei ungefähr 1775 USD und der HUI bei nahezu 500. Zum ersten Mal erreichte der HUI die 500-Zähler-Marke im März 2008, als Gold gerade zum ersten Mal überhaupt die 985-USD-Marke erreicht hatte. Auch wenn der aktuelle Goldpreis 80 % höher ist, erreichen die Goldaktien derzeit Werte, die einem Goldpreis von unter 1000 USD entsprechen.

Die Goldaktienbewertungen spiegeln diese Entwicklung natürlich wider. Ende Juni habe ich meine vor einem Jahrzehnt begonnenen Essayreihe über Goldaktienbewertungen erweitert. Die Elite der HUI-Aktien, der Löwenanteil der Goldminengesellschaften weltweit, verzeichnete zu jenem Zeitpunkt ein Bewertungstief seit Bullenmarktbeginn.

Während der Leitindex S & P 500 einen 17,8-fachen Gewinn verzeichnete, verzeichnete der HUI einen 12-fachen Gewinn. Goldaktien haben sich zu Value Investments entwickelt.

Am besten kann man diese fundamentale Abkopplung meiner Ansicht nach anhand der aussagekräftigen HUI-Gold-Ratio nachvollziehen. Die HGR wird errechnet, indem der tägliche HUI durch den täglichen Goldpreis dividiert wird. Wenn man die Ergebnisse in einem Chart darstellt, gibt die Ratio Aufschluss über die Performance der Goldaktien im Verhältnis zum Metall, das ihre Gewinne und schließlich auch ihre Aktienpreise bestimmt. Die HGR ist in den folgenden Charts in Blau abgebildet.

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