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Euro weiter auf Konsolidierungskurs

18.01.2011  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.3330 (07.35 Uhr), nachdem europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3246 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 82.50. In der Folge notiert EUR-JPY bei 109.95, während EUR-CHF bei 1.2805 oszilliert.

Gestern setzte sich die Konsolidierung der zuvor nachhaltigen Gewinne des Euros weiter fort. Der europäische Markt zeigte sich wenig geneigt, Trendbewegungen zu forcieren. Das gilt nicht nur für den Devisenmarkt, sondern für den gesamten Finanzmarkt.

Offensichtlich mangelt es dem Finanzmarkt ohne die USA (gestern Martin Luther King Day, Feiertag in den USA) an notwendiger, aber auch angemessener Kreativität. Es ist immer wieder auffällig, dass ohne den US-Markt ein hohes Maß an Lethargie feststellbar ist. Das darf durchaus als Ausdruck mangelnden Selbstbewusstseins interpretiert werden. Schade!

Nachdem Leitzinserhöhungen verbal in der Schweiz und der Eurozone vorbereitet werden, kommen auch erste Töne von Seiten der Fed in diese Richtung. Federal Reserve Präsident Plosser schließt eine Zinserhöhung bei einer verbesserten Konjunkturlage nicht aus. Diese Einlassung unterscheidet sich in zweierlei Hinsicht von den Bemerkungen seitens der EZB und SNB.
  • Plosser stellt zunächst nicht auf das Thema der Inflation ab, das bei SNB und EZB im Vordergrund steht.
  • Darüber hinaus stellt die Meinung Plossers eine Minderheitsmeinung in der Fed dar. EZB und SNB liefern dagegen eine Konsensmeinung der beiden Zentralbanken.

Der qualitative Unterschied der Ausprägung der Zinspolitik der Fed im Vergleich zu SNB und EZB ist und bleibt voraussichtlich markant.

Das Inflationsthema wird derzeit in den Schwellenländern immer prominenter. Nach China kommt jetzt auch verstärkt das Thema Inflation (insbesondere im Lebensmittelbereich) in Indien auf. Der Präsident der Reserve Bank of India Subbarao sagte, dass Indien sich schneller als andere Länder aus der Krise gelöst hätte, dass aber auch die Inflation als Folge schneller um sich greife. Erwartungen einer Zinserhöhung um 0,25% auf dann 6,5% stehen im Raum. Damit käme es zur siebten Zinserhöhung innerhalb nur eines Jahres.

Nachfolgend ist der Index der "Headline Inflation" Indiens abgebildet.

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Der EFSF plant im weiteren Verlauf des Januars eine Mittelaufnahme am Kapitalmarkt in einer Größenordnung von 3 – 5 Mrd. Euro.

Wir gehen davon aus, dass diese Mittelaufnahme ein voller Erfolg sein wird. Ein derartiger Erfolg kann durchaus die Rolle eines Katalysators einer sachlicheren Sichtweise bei der Beurteilung der Reformprozesse in der Eurozone darstellen. Das ist nach den verfügbaren Daten aus den Reformländern der Eurozone mehr als geboten.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.3070 - 1.3100 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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