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Interview mit Gerald Celente

24.10.2012  |  Frank Meyer
Open in new windowNachfolgend finden Sie die deutsche Übersetzung des Gerald-Celente-Interviews, das die Metallwoche veröffentlichte. Herr Celente ist ein Key-Speaker auf der diesjährigen Internationalen Edelmetall- & Rohstoffmesse, die am 2. und 3. November 2012 in der Event-Arena im Münchner Olympiapark stattfindet.

Willkommen zu einem weiteren internationalen Podcast auf der Metallwoche. Wir freuen uns sehr, dass wir wieder einmal Gerald Celente in unserem Programm begrüßen dürfen. Gerald ist der Direktor des Trend Research Institute und der Herausgeber des Trends Journal, und viele halten ihn für einen der besten Trendforscher der Welt. Jetzt spannen wir Sie aber nicht länger auf die Folter und sprechen direkt mit Gerald Celente in Kingston, New York.



Michael: Willkommen in unserem Programm, Gerald

Gerald: Danke für die Einladung, Michael

Michael: Gerald, es gibt so viel, über was wir heute reden müssen. Aber zuerst mal sollten wir unsere Hörer informieren, dass du Anfang nächsten Monats nach Deutschland kommst, denn du bist einer der Hauptredner auf der Internationalen Edelmetall- & Rohstoffmesse in München am 2. und 3. November. Du warst ja schon Anfang des Jahres in Berlin und Frankfurt, aber das ist dein erster Besuch in München?

Gerald: Ja, es ist mein erster Besuch und ich freue mich natürlich sehr darauf. Meine Reise nach Berlin hat mein Leben verändert!

Michael: Ich weiß das, wir haben ja das letzte Mal darüber gesprochen. Gerald, wir freuen uns, dich hier zu sehen. Aber ich habe gehört, dass du, bevor du nach Deutschland kommst, zuerst nach Kanada reisen wirst, weil du am 'Seed Event 2012' in Vancouver teilnimmst. Kannst du uns ein wenig von diesem Event erzählen?

Gerald: Nun, tatsächlich ist es sogar einer meiner Lieblingsorte, was den Event anbelangt. Es ist nicht so eine Veranstaltung, wie du sie normalerweise hast. Außerdem ist Deepak Chopra einer der Hauptakteure. Das Ganze ist eigentlich mehr und mehr die Präsentation einer holistischen Vorhergehensweise. So sehe ich das zumindest. Man schaut die Dinge anders an, in einer Art und Weise, die sich nicht nur auf das Eindimensionale beschränkt, sich nicht nur auf die Wirtschaft konzentriert, sondern darauf, wie sich dies alles auf das Leben als solches auswirkt.

Und das ist für mich genau das, worum es überhaupt auch in vielen anderen Gebieten geht. Sich ausbreiten, wachsen, nicht nur uns selbst verbessern sondern den ganzen Planeten. Also ja, das ist wirklich ein Ort, wo ich gerne hingehe, nette Leute und ein sehr aufgewecktes Publikum.

Michael: Ich habe gehört, dass da eine Menge junger Leute kommen. Dass sie alle ziemlich offen für andere Ideen sind und dass es im Wesentlichen darum geht, neue Eindrücke zu sammeln und zu lernen, wie man die Dinge diskutieren kann.

Gerald: Weißt du, Michael, es ist schon komisch, aber bei einem großen Teil meiner Fangemeinde handelt es sich um junge Menschen, im Alter zwischen 25 und 35. Und die schauen tatsächlich nach neuen Richtungen, neuen Impulsen. Sie mögen, was wir zu sagen haben, denn wir sagen es in aller Aufrichtigkeit, und zwar nur mit den Worten, die wir dafür verwenden möchten und so wie wir die Dinge wirklich sehen. Wir beschönigen nichts und ergreifen auch keine Partei für jemanden. Du weißt, dass ich ein politischer Atheist bin. Ich glaube nicht an politische Religionen und ich bekenne mich auch nicht zu politischen Göttern. Diese jungen Leute haben schlichtweg das System satt. Ja, du hast Recht, eine ganze Menge junger Leute sind dabei.

Michael: Das hört sich gut an, Gerald. Am Montag, am 8. dieses Monats, also gerade mal vor ein paar Tagen, ist die Herbstausgabe vom Trends Journal herausgekommen.

Auf diesen 48 Seiten bringst du wieder mal eine Menge Geschichten aus den Bereichen hinter den Kulissen, es lohnt sich wirklich das alles zu lesen. Ich möchte nicht zuviel verraten, aber der Titel dieser Ausgabe ist "Das kleinere von zwei Übeln" und das Bild auf dem Titelblatt zeigt zwei Köpfe mit einem Körper. Einer der Köpfe ist der von Barack Obama und der andere der von Mitt Romney, sein Gegenkandidat bei der Präsidentschaftswahl, die in den USA Anfang nächsten Monats stattfindet.

Aber das ist noch nicht alles, dein Slogan für die Präsidentenwahl 2012 lautet "Bleib daheim, geh nicht wählen". Kannst du unseren Zuhörern, insbesondere den Zuhörern in Europa, bitte ein wenig erklären, wie du auf so ein Titelbild und so einen Slogan gekommen bist?

Gerald: Nun, um es kurz zu machen: Als ich 1971meine berufliche Laufbahn an einer Hochschule begann, habe ich politische Kampagnen in Rochester County im Staat New York geleitet, damals bei weitem das reichste County im Land. Sie haben mich danach weiter nach Albany geschickt, also in die Hauptstadt des Staates New York und ich war dort Assistent des Senatsekretärs von New York Staat. Dann war ich in Washington D.C. für ein paar Jahre als Spezialist für Gouverneursangelegenheiten.

Damals habe ich politische Aktionskomitees für die chemische Industrie zusammengestellt, eine ganz neue Sache. Das heißt also, ich habe einen ziemlich guten Einblick, was das alles ist und wie das alles funktioniert. Übrigens ist einer der Hauptautoren im "Trends Journal" Dr. Paul Craig Roberts, er war früher stellvertretender Finanzminister in der Reagan-Regierung. Also, eine Reihe von uns kennt das ganze Drumherum ziemlich genau und weiß, wie es ausschaut. Und es schaut überhaupt nicht gut aus. Ich gehe nicht wählen, weil es bei dieser Wahl heißt, dass man nur das kleinere von zwei Übeln wählen kann.

Hast du am 3. Oktober die sogenannte Debatte zwischen Romney und Obama gesehen? Ich kenne keinen Amerikaner, der stolz auf das ist, was da so gezeigt wurde. Eigentlich war es eine Debatte zwischen einer wandelnden Bügelfalte und einem Wichtigtuer, und keiner von beiden hatte etwas zu sagen. Es war einfach nur ein widerliches Spektakel. Was ich zu den Leuten sage, ist, dass ich nicht verstehen kann, wie sie so was weiterhin unterstützen können. Einstein hatte diesen Spruch: Es ist Irrsinn, wenn man das Gleiche immer wieder wiederholt und dann ein anderes Ergebnis erwartet. Warum sollten wir davon ausgehen, dass sich etwas ändern wird? Sich für das kleinere von zwei Übeln zu entscheiden, hat nichts mit einer bewusst durchdachten Entscheidung zu tun.

Dieser Spruch von den zwei Übeln kommt den Leuten so leicht über die Lippen, aber hat jemand mal darüber nachgedacht, was er wirklich bedeutet? Ich verzichte auf diese Wahl, Michael. Würdest du mit jemandem ausgehen oder dich mit jemandem zusammentun, der das kleinere von zwei Übeln ist?




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