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QE 2 und die Konsequenzen (Teil 1)

20.01.2011  |  Ron Hera
- Seite 3 -
Sollen sie doch Dollars fressen

Auf kurze Sicht konnte QE2 den Aktienmarkt allgemein positiv beeinflussen, aber die Botschaft des US-Offenmarktausschusses im November sorgte ebenfalls für einen deutlichen Anstieg der Rohstoffpreise; Gold zum Beispiel beendete das Jahr 2010 mit über 1.400 $, Silber mit über 30 $, auch der Commodity Channel Index (CCI) und die globalen Nahrungsmittelpreise erreichten neue Hochstände. Rapide steigende Nahrungsmittelpreise lassen auch das Risiko von Ernährungsengpässen oder Schlimmeren stark steigen, gerade in ärmeren Ländern - was Analysten auch zu dem Schluss bringt, dass die Welt nur eine Missernte vom Chaos entfernt ist. Präsident der Weltbank, Robert Zoellick, warnte, steigende Nahrungsmittelpreise seien "eine weltweite Bedrohung für Wachstum und soziale Stabilität". Schon jetzt brechen Hungerrevolten in Afrika aus. In den USA mussten Verbraucher und Unternehmen im Zeitraum zwischen September 2010 und Januar 2011 zusätzliche 25 Mrd. $ für Benzin ausgeben - und die Benzinpreise sind seither weiter gestiegen.

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Chart mit freundlicher Erlaubnis von StockCharts.com


Da sich die zerstörerischen Auswirkungen eines expandierenden Geldangebots, das die Wachstumsrate für nachhaltige Wirtschaftsaktivität übersteigt - kurz Inflation - nicht derartig schnell aus QE2 hätten ergeben können, so macht es ganz den Anschein, als ob QE2 das globale Vertrauen in den US-Dollar und die US-Staatsschulden beschädigt hat. Der Rückzug bei Gold und Silber im Januar hat gezeigt, dass der steile Preisanstieg nach der Ankündigung von QE2 im November 2010 teilweise reaktionärer Natur gewesen ist.

Nichtsdestotrotz lässt sich der erstarkende Dollar weitgehend auf die anhaltende Schuldenkrise in Europa zurückführen; und der anhaltende Bullenmarkt bei Rohstoffen und Edelmetallen zeigt, dass weiter Kapital in diese Sektoren fließt und dass der US-Dollar als auch die US-Staatsanleihen an Attraktivität eingebüßt haben. Hätte es die Enthüllung der wirtschaftlichen Probleme Irlands, und auch anderer europäischer Staaten, nicht gegeben, so wäre der US-Dollar relativ zum Euro bis Ende 2010 mit Sicherheit weiter gefallen. Noch wichtiger ist aber, dass Euro, US-Dollar und Yen dasselbe fundamentale Problem teilen - eine Mischung aus hoher Verschuldung und wirtschaftlichen Fundamentaldaten, die - bestenfalls - nicht vertrauenerweckend sind.

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