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Relative Stärke nach Pull Back

23.10.2012  |  Markus Blaschzok
Nachdem sich die Ausbruchsbewegung exakt nach unserer Prognose schnell bis an den ersten Widerstand des Zielbereichs bei 35,70 USD herangearbeitet hatte, setzte gleichzeitig mit dem Erreichen des Allzeithochs des Goldpreises in Euro eine Konsolidierungsbewegung ein, die seit einem Monat andauert. Auch hier gingen viele Trader nach der Ausbildung eines Doppeltops am 5. Oktober short. Solche Doppeltops werden immer genutzt, um Gewinne mitzunehmen und relativ risikolos auf die Shortseite zu wechseln.

Seither sorgte jede kleine Stärke des US-Dollars für einen stärkeren Abverkauf. Im Nachmittagshandel konnten sich die beiden monetären Edelmetalle, trotz eines stärkeren US-Dollars, bei 32 USD und 1.710 US-Dollar jedoch erstmals stabilisieren, was an Käufen smarter wertorientierter Investoren liegen dürfte, die dieses Niveau als kaufenswert erachten und noch einmal Stopps abfischten. Dies stimmt uns etwas positiv für den weiteren Handelsverlauf.

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In Euro hat der Silberpreis einen Pull Back bis an den Abwärtstrend vollzogen, der Unterstützung im Bereich von 25 EUR bis 24,30 EUR bieten dürfte. Kann Silber nun die 32 USD-Marke verteidigen, läuft dieser wieder hoch bis 35 USD, was dazu führen dürfte, dass sich viele Short-Spekulanten eindecken müssten.

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Mittel- und langfristig stehen alle Ampeln von fundamentaler, technischer- und charttechnischer Seite her auf Grün. Bei der letzten Impulsbewegung von 25% im Silber binnen eines Monats handelte es sich bisher nur um Short-Eindeckungen, was man deutlich an den Daten vom US-Terminmarkt ablesen kann. Wir sahen bis dato nur einen kleinen Teil einer größeren Bewegung, da netto noch kaum spekulatives Kapital in den Silbermarkt floss.

Die Skepsis überwiegt weiterhin, was dazu führte, dass die Metalle nochmals stärker konsolidierten, als zunächst erwartet. Doch dies ist zu Beginn eines neuen Trends durchaus normal. Die Konsolidierung könnte sich noch zwei bis drei Wochen hinziehen, bis es mit dynamischen Anstiegen schnell bis zum nächsten starken Widerstand bei 40 USD weiter geht. Nach den starken Rückgängen ist das Risiko begrenzt und weitere spekulative Short-Trader dürften ihre Positionen wieder schnell eindecken, wenn wert- und langfristig orientiere Investoren dieses Niveau weiter zum Einstieg nutzen.


Transaktionssteuer als Mittel gegen HFT?

Auf meinen Artikel zum "Mythos langfristig steigender Aktienkurse und die Wirkung der Finanztransaktionssteuer auf die Altersvorsorge“, bekam ich eine Leserzuschrift mit dem Hinweis, dass der Hauptgrund der Finanztransaktionssteuer ja "die Verhinderung von Hochfrequenz-Trading im Millisekundenbereich und darunter wäre.“

Die Auswirkung der Finanztransaktionssteuer auf die private Altersvorsorge ist langfristig für jeden Bürger, der sich für das Alter eine gesicherte Versorgung aufbauen möchte, extrem negativ. Der Artikel zeigt, dass der Staat langfristig über die Abgeltungssteuer und die Finanztransaktionssteuer lediglich nominale Scheingewinne besteuert und den Bürger bestiehlt, wodurch dieser in der Regel reale Verluste erleidet. Berücksichtigt man den Fakt, dass Lieschen Müller zumeist zum realen Hoch in die Märkte getrieben wird und zum Tief desillusioniert dem Aktienmarkt den Rücken kehrt, wobei auch dann noch nominale Scheingewinne anfallen können, so wird die ungerechtfertigte Besteuerung von nominalen Aktiengewinnen erst deutlich.

Den Hochfrequenzhandel in seinen verschiedensten möglichen Formen mit den sich daraus ergebenden Vor- und Nachteilen zu beleuchten, ist für die Beurteilung der Finanztransaktionssteuer irrelevant. Selbst wenn die Betreiber von Börsen zu dem Schluss kämen, dass der Hochfrequenzhandel in einigen Formen unkalkulierbare Risiken tragen und die Effizienz der Märkte beeinträchtigen würde, so wäre die Besteuerung aller Marktteilnehmer durch den Staat wohl der falscheste Ansatz, den man hierbei verfolgen könnte.

In dem Richtlinienentwurf des EU-Parlaments wurde ja die Verpflichtung für Börsenbetreiber aufgenommen, Orders mindestens 0,5 Sekunden lang zu halten, was eine gezielte und viel effizientere Maßnahme ist. Damit würden die HF-Trader den Banken und Market Makern nicht mehr so leicht die Butter vom Brot nehmen können und auch diese zufrieden sein. Dass der Staat eine Finanztransaktion besteuert, ist völliger sozialistischer Unsinn, der weder die Ursachen der aktuellen Krise, die auch selbst beim Staat zu suchen sind, bekämpft, noch einen sonstigen Nutzen hat, außer dass der Staat das Vermögen der Bürger für seine sozialistischen Utopien verplanen könnte.

Der staatliche Kampf gegen vermeintlich böse Spekulanten und entfesselte Märkte ist nicht mehr als eine Ablenkung von der eigenen Schuld an der Misere und die Möglichkeit das Vermögen der Bevölkerung zusätzlich enteignen, um die Rekapitalisierung der Banken besser finanzieren zu können - nicht mehr und nicht weniger.


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
www.markus-blaschzok.de

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