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China spielt die Europa-Karte

08.02.2011  |  Jim Willie CB
- Seite 4 -
Die Schulden Irlands sind ein ganz anderes Paar Schuhe. Irland hat die tödlichen IWF-Giftpillen akzeptiert und geschluckt, Haushaltskürzungen vorgenommen und auch erlebt, wie die enormen Defizite außer Kontrolle geraten, während die Wirtschaft einbricht. Sie haben sich monetärer Inflation im Weimar-Stil verschrieben, worin sich desaströse Fehlentscheidungen zeigen. Auf der Grünen Insel mit Zentrum Dublin haben die Iren ihr Euro-Angebot so stark ausgeweitet, dass es, relativ betrachtet, der Dollarangebotsausweitung in den USA (um 12 Billionen $) gleichkommt. Da herrscht keine Ordnung in Dublin!

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In den Berichten der Finanzmedien findet die China-Karte keine Erwähnung. Es wird nicht erwähnt, dass China US-Staatanleihen gegen Euros tauscht, um EuroBonds mit PIGS-Brandzeichen zu kaufen. Es wird nicht erwähnt, dass die Eurowährung durch starke chinesische Kräfte gestützt wird. Ich bin der Auffassung, dass die Nachrichtennetzwerke die Ausweitung des chinesischen Einflussbereiches nicht herausstreichen möchten. Seit einem Jahrhundert, oder vielleicht drei Jahrhunderten, ist die kulturelle Verbindung zwischen Europa und den Vereinigten Staaten fest und solide. Ein großer chinesischer Keil wurde nun eingeführt, nicht so sehr zwischen Zentraleuropa und Südeuropa, sondern vielmehr zwischen Europa und den Vereinigten Staaten. China wird entscheidend werden, wenn es darum geht, die südeuropäischen Nationen von Eurokern zu trennen. Sie werden zu chinesischen Mündeln - auch zu Zwecken der Ausbeutung.

Das von China geschaffene Dollar-Swap-Fenster hat in Wirklichkeit die USA in wichtigen Aspekten isoliert. Entspannung für die PIGS-EuroBonds zeichnet sich deutlich ab. Die zahlreichen anderen Auswirkungen und Konsequenzen jedoch nicht - und sie tauchen auch nicht in den Nachrichten auf. Es sind aber die Hauptthemen des Hat Trick Gold & Currency Report - und waren es schon seit Monaten. Die Ausweitung auf Spanien wurde schon im November und Dezember prognostiziert, wobei die Bestätigung aus Madrid in Form von Dementis kam.

Etwas Einzigartiges und Ungewöhnliches ist in den letzten drei Wochen passiert. Die Eurowährung stieg deutlich von 129 auf 137, aber der Goldpreis fiel von 1385 $ auf 1335 $ pro Unze. Seit fast einem ganzen Jahrzehnt lag die Korrelation zwischen US $ DX Index und dem Goldpreis im Bereich von ca. minus 70%. Im letzten Monat kam es nun zu einem gigantischen Ausreißer. Das hat nichts mit den zahlreichen Standardabweichungen oberhalb der Norm zu tun. Es ist einfach die falsche Richtung. Ich könnte mir nur vorstellen, dass die Chinesen ihre Nutzung des COMEX-Weges zur Goldakquise vorübergehend ausgesetzt haben. Sie lassen zu, dass die korrupte COMEX den Goldpreis über ihre betrügerischen Papierinstrumente drückt. Sie lassen den Wall-Street-Maestros freie Bahn für eine Senkung des Goldpreises - für IWF-Geschäfte, durch die physisches Gold im Austausch gegen EuroBonds bereitgestellt werden kann.

Heutzutage werden die meisten Gold- und Silberkontrakte ohnehin in Cash abgewickelt, da die COMEX über keine großen Goldmengen verfügt. Stellen Sie sich vor, in einigen Monaten wird der Tag kommen, an dem man Gold und Silber in Kontraktform an der COMEX handeln kann, ohne dass physisches Gold und Silber überhaupt noch die Seiten wechselt. Dieser Tag kommt, zusammen mit ruinösen Ausfällen im GLD und SLV, Ruin, starken Abschlägen bei den Anteilspreisen vs. physisches Material - und Gerichtsprozesse der Investoren. Was die Gold- und Silberpreise angeht: Sie werden wieder steigen, wenn sich die Chinesen zur Wiederaufnahme ihrer Käufe entscheiden. Aktuell ist ihre Aufmerksamkeit auf das EU-Gold gerichtet, das mit großen Abschlägen und in großen Mengen gekauft wird. Wie immer denken die Chinesen 20 Jahre in die Zukunft. Die Geduldigen werden die Gold- und Silberpreise noch früh genug steigen sehen. Die physischen Märkte reißen sich von der Kontrolle los, wenn die mittelfristigen Kräfte übernehmen.




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