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Euro in bekanntem Fahrwasser - Kaufinteresse auf ermäßigtem Niveau

08.02.2011  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute morgen bei 1.3625 (07.30 Uhr), nachdem Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden im europäischen Handel bei 1.3509 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 82.25. In der Folge notiert EUR-JPY bei 112.10, während EUR-CHF bei 1.2995 oszilliert.,

Gestern sank der Euro gegenüber dem USD bis auf 1.3509. Auf der ermäßigten Kursbasis trifft der Euro derzeit auf solides Kaufinteresse. Das wird auch an den Euro-Crosses deutlich. EUR-CHF oszilliert bei 1.30, EUR-JPY schwankt zwischen 111 und 113 stabil auf dem erhöhten Niveau. Die Stabilität des Euros korreliert insbesondere mit der Entwicklung der Kreditausfallversicherungen (CDS) für die Reformländer. Der Blick auf den Chart ist diesbezüglich aussagefähig (Griechenland = grün, Portugal = rot, Spanien = schwarz, Türkei = ocker).

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Wir "freuen" uns, dass Spanien mittlerweile fast das Spreadniveau der Türkei erreicht hat. Bei 65% Staatsverschuldung Spaniens ( D 75%, USA 98%, Japan 227%) mach das natürlich auch Sinn. Wir mögen die Markteffizienztheorie ….

Gestern enttäuschten die deutschen Auftragseingänge der Industrie per Dezember. Es kam zu einem unerwartet starken Rückgang um -3,4%. Die Prognose lag bei -1,5%.

Fraglos handelt es sich um eine Reaktion auf den starken Anstieg im Vormonat um 5,2%.

Volatilität wird auch über die Vergabe von Großaufträgen ausgelöst. Das war per Dezember der Fall. Nach einer hohen Zahl von Großaufträgen per November ergab sich im Dezember ein deutlicher Rückgang. Ergo ist bei der Interpretation des Rückgangs Vorsicht geboten.

Das wird auch deutlich bei einem Blick auf den Jahresvergleich. Per Dezember lag der Anstieg bei 19,5% nach zuvor 20,6% per November und 18,2% per Oktober.

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Die US-Verbraucherkredite nahmen per Berichtsmonat Dezember überraschend stark um 6,1 Mrd. USD zu. Hintergrund ist maßgeblich eine Ausweitung der Kreditkarteninanspruchnahme im Weihnachtsgeschäft. Die Konsensusprognose lag bei "nur" 2,3 Mrd. USD. Der Vormonatswert wurde von 1,35 Mrd. auf 2,0 Mrd. revidiert.

Der Blick auf den Chart verdeutlicht die Belebung in den letzten Monaten. Dieser Trend passt zu unserer positiven Einstellung bezüglich des US-Wachstums. Hinsichtlich des strukturellen Problems sehr hoher Privatverschuldung in den USA ergibt sich ob der derzeitigen Entwicklung keine Fortsetzung der Entspannung.

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Von Moody’s gibt es den für die Weltwirtschaft entworfenen "Survey of Business Confidence". In der Woche per 4. Februar stellte sich dieser Index auf 29,1 Punkte nach zuvor 31,1 Zählern. Per 7. Januar wurde der aktuelle Höchstwert in der Erholung bei 34,7 Punkten erreicht.

Der aussagefähigere 4 Wochendurchschnitt ist als Chart beigefügt. Das Bild verdeutlicht sehr eindrucksvoll die profunde Erholung in der Weltwirtschaft in den vergangenen 12 Monaten.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.3210 - 1.3240 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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