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Goldaktien nachgebend, Analyse: Bema Gold

25.08.2005  |  Martin Siegel
Der Goldpreis konnte im gestrigen New Yorker Handel zunächst auf 440 $/oz ansteigen, fiel dann zum Handelsschluß jedoch auf 437 $/oz unter das Eröffnungsniveau von 439 $/oz zurück. Heute morgen kann der Goldpreis im frühen europäischen Handel auf 439 $/oz zulegen und notiert damit um etwa 1 $/oz über dem Vortagesniveau. Wegen des schwächeren Dollars gibt der Goldpreis auf Eurobasis deutlich nach, notiert aber nach wie vor komfortabel über den entscheidenden Ausbruchsmarke von 11.300 Euro/kg (aktueller Preis 11.471 Euro/kg, Vortag 11.571 Euro/kg). Die charttechnische Ausgangslage bleibt damit sowohl auf Dollar- wie auch auf Eurobasis positiv. Die Goldminenaktien zeigen sich weltweit schwächer und reagieren damit auf die enttäuschende Entwicklung des Goldpreises. Das Umfeld für einen Goldpreisanstieg auf über 500 $/oz und einem gleichzeitigen Anstieg auf Eurobasis auf über 13.000 Euro/kg bis zum Jahresende bleibt erhalten.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der die 7,00 $/oz-Marke allerdings wieder nicht verteidigen konnte und teilweise bis auf 6,84 $/oz zurückfiel (aktueller Preis 6,90 $/oz, Vortag 6,92 $/oz). Silber bleibt im Vergleich zum Gold überverkauft und hat das Potential für einen sprunghaften Anstieg in Richtung 7,50 $/oz.

Mit einem Goldpreises um 440 $/oz, bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (aktuelle Wahrscheinlichkeit 20:80), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 430 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/05).

Nach Auskunft des WGC haben die Zentralbanken ihr Verkaufskontingent von 500 t Gold aus dem Washington Agreement on Gold für das Geschäftsjahr 2004/05, das bis Ende September 2005 mit dem Verkauf von 507 t bereits leicht überschritten. Da wir davon ausgehen, daß das Agreement eingehalten wird, erwarten wir aus dieser Meldung einen leicht positiven Effekt für den Goldpreis in den nächsten Wochen.

Der nordamerikanische xau-Goldminenindex verlor 2,1% oder 2,0 auf 93,6 Punkte. Bei den Standardwerten gaben Meridian und Barrick jeweils 2,6% nach. Bei den kleineren Werten büßten Queenstake 6,8%, Cumberland 6,6%, Gabriel 5,0% sowie Eldorado und Northern Orion jeweils 4,0% auf breiter Front ein. River Gold konnte 1,9% zulegen.

Die südafrikanischen Werte notierten im New Yorker Handel nachgebend. Harmony gaben 4,7% (Vortag -3,3%) und DRD Gold 2,1% nach.

Die australischen Goldwerte zeigen sich heute morgen ebenfalls unter Druck. Bei den Produzenten büßte Dioro 6,5% nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung ein. Triako gab um 5,0% nach. Dominion konnte gegen den Trend 4,2% zulegen. Bei den Explorationswerten verloren Metex 6,7%, Integra 4,8% und Range 4,4%. Climax gewannen 9,1%, Jackson 7,7% und Midas 4,8 %. Bei den Basismetallwerten gab der Marktführer Rio Tinto 4,2% nach.

Wichtigste Kurznachrichten:

Die australische Dioro kündigt eine Kapitalerhöhung zu 0,055 A$ an. Die Aktie gibt um 6,5% auf 0,058 A$ nach.


Analyse

25.08.05 Bema Gold (NA, Kurs 2,25 $, MKP 1.203 Mio A$) meldet für das Juniquartal eine Goldproduktion von 53.410 oz, was einer Jahresrate von etwa 210.000 oz entspricht. Von der Produktion stammten 21.283 oz (Bema Anteil) bei Nettoproduktionskosten von 167 $/oz aus der russischen Julietta Mine, an der Bema einen Anteil von 79 % hält. In der südafrikanischen Petrex Mine erreichte die Produktion 32.127 oz bei Nettoproduktionskosten von 391 $/oz. Bei Nettoproduktionskosten von 290 $/oz und einem Verkaufspreis von 418 $/oz lag die Bruttogewinnspanne bei 128 $/oz. Nach Abschreibungen, Verwaltungs- und Zinsausgaben verzeichnete Bema einen operativen Verlust von 16,9 Mio A$ oder 238 $/oz. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 200.000 oz hat Bema eine Lebensdauer der Reserven von 42,0 Jahren und eine Lebensdauer der Ressourcen von 95,0 Jahren. Dabei konnten die Ressourcen vor allem im russischen Kupol Projekt, an dem Bema einen Anteil von 75 % hält, deutlich ausgeweitet werden. Bema strebt eine Ausweitung der Produktion auf jährlich 1,0 Mio oz an und erwartet dabei vor allem aus dem russischen Kupol Projekt eine hohe Gewinnspanne. Bema verfügt über Vorwärtsverkaufspositionen im Volumen von 557.000 oz. Bema macht keine Angaben über die unrealisierten Verluste aus den Vorwärtsverkäufen, die bei etwa 75 Mio A$ liegen dürften. Am 30.06.05 (30.06.04) standen einem Cashbestand von 20,1 Mio A$ (63,2 Mio A$) gesamte Kreditverpflichtungen von 392,5 Mio A$ (272,6 Mio A$) gegenüber. Beurteilung: Bema Gold bleibt trotz des in Aussicht gestellten Wachstums ein typischer nordamerikanischer Promoterwert, der die Prognosen des Managements üblicherweise weit verfehlt. Vor allem enttäuscht Bema regelmäßig mit hohen Verlusten und lebt nur von der Phantasie großer Projekte und der Prognose des Managements, die Produktion auf jährlich über 1,0 Mio oz steigern zu wollen. Problematisch ist die Ausweitung der Kreditverpflichtungen trotz umfangreicher Kapitalerhöhungen. Problematisch sind außerdem die Produktionsstandorte Rußland und Südafrika. Bema konnte über unserem Verkaufslimit von 3,00 $ verkauft werden und sollte erst unter 1,50 $ zurückgekauft werden. Empfehlung: Halten, aktueller Kurs 2,25 $, Kursziel 3,00 $. Bema wird an mehreren Börsen auch in Deutschland (vgl. Verkaufsempfehlung vom 07.10.04 bei 3,07 $).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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