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Überschuldung und Geldschwemme

17.02.2011  |  Redaktion
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Wie geht es nun weiter?

In Anbetracht der schleppenden wirtschaftlichen Entwicklung in einigen OECD-Staaten (z.B. USA, Großbritannien, Italien, Spanien etc.) trotz enormer geld- und fiskalpolitischer Stimuli, sind den Geldpolitikern der Notenbanken die Hände in Sachen Inflationsbekämpfung gebunden. In Großbritannien liegt die Inflation bereits bei 3,7% p.a. und die Bank of England selbst erwartet einen Anstieg auf über 5% noch im ersten Quartal. Dennoch traute sich die Notenbank auch bei ihrer jüngsten Zinsentscheidung nicht, den Leitzins in Höhe von 0,5% auch nur leicht anzuheben.

Auch die Überschussliquidität wird von den Notenbanken, anders als versprochen, nicht abgebaut, sondern weiter erhöht. Nach der Bekanntgabe der zuletzt erneut enttäuschenden Arbeitsmarktzahlen aus den USA für Januar äußerte das Mitglied des Offenmarktausschusses der US Notenbank (Federal Open Market Committee), Thomas Hoenig, dass sogar über eine Aufstockung des Wertpapieraufkaufprogramms (QE2) nachgedacht wird, um dem Markt noch mehr Liquidität zur Verfügung zu stellen, bis der Arbeitsmarkt irgendwann auf die Beine käme. Aktuell befindet sich die Arbeitslosigkeit in den USA auch zwei Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise nahe dem historischen Höchststand.

Dies bedeutet für die Finanzmärkte, dass entweder die Konjunktur anspringt und die Kurse getrieben von steigenden Unternehmensgewinnen haussieren oder schlechte makroökonomische Daten zu einer verstärkten Zufuhr des ökonomischen Dopingmittels Zentralbankliquidität führen.

Mit dem immer selben Resultat:
  • 1. Vermögenspreisinflation (Aktien, Rohstoffe)
  • 2. Güterpreisinflation

Die gerade in der Entstehung befindliche Spekulationsblase an den Finanzmärkten wird weiter aufgeblasen, inklusive der Rohstoffpreise. Die Inflation wird unabhängig von der konjunkturellen Entwicklung und unabhängig von der Lohnentwicklung weiter steigen. Die Preissteigerungen für Importwaren in Deutschland lassen diesbezüglich einiges erahnen, sie liegen bereits deutlich im zweistelligen Bereich gegenüber dem Vorjahr.


Kann es dennoch zu einem erneuten Crash kommen?

Ein nochmaliger deflationärer Schock wie im Sommer 2008 oder in Europa im Mai 2010 ist sehr unwahrscheinlich, da die geldpolitischen "Instrumente" zur sofortigen Reflationierung bereit stehen und politisch mittlerweile akzeptiert sind (Gewöhnungseffekt).

Lediglich kurze Rückschläge sind möglich, bis entsprechende Maßnahmen zur erneuten massiven Stimulierung der Märkte und der Realwirtschaft von den Notenbanken avisiert werden.

Auch die überstressten Budgets der Staaten ändern an diesem Szenario nichts, da die Notenbanken alleine in der Lage sind, die globale Geldmenge unendlich zu erhöhen, trotz Sparprogrammen der Fiskalpolitik.

Der amtierende US-Notenbankchef Ben S. Bernanke beschrieb diese Tatsache wie folgt: "Wir verfügen über theoretisch unbeschränkte monetäre Ressourcen". Klartext: Geld spielt keine Rolle.


Wie kann ich meine Kaufkraft schützen?

Anders als in den letzten Jahrzehnten funktioniert dies nicht mehr mit festverzinslichen Wertpapieren oder Finanzprodukten, die diese Papiere enthalten (Kapitallebensversicherungen, Sparbuch, Festgeld etc.). Der Ertrag (Zinskupon) wird schlicht von der Inflation und den Kapitalertragssteuern (Abgeltungsteuer) aufgefressen.

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Quelle: Thomson Reuters


Darüber hinaus drohen mittlerweile sogar bei Staatsanleihen Umschuldungen. Dies bedeutet im besten Fall den Ausfall von Zinszahlungen, im schlimmsten Fall den Totalverlust.

Langjährige Studien belegen, dass vor allem Edelmetalle vor hoher Inflation schützen. Zieht man die empirischen Daten der letzen drei Inflationsphasen (inkl. Ölkrise) heran, so konnten v.a. die monetären Edelmetalle Gold & Silber ihre Kaufkraft konservieren.

Findet die Inflation in einem Umfeld niedriger Zinsen statt, sind neben Sachwerten, wie Aktien und Immobilien, besonders knappe Ressourcen stark gefragt (Rohstoffe und Edelmetalle).

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Quelle: Bloomberg, Deutsche Bank (Daten: 1973-2008)




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