Paul van Eeden: Wert finden inmitten von Volatilität
25.02.2011 | The Gold Report
Paul van Eeden, Präsident von Cranberry Capital Inc, mag den Rohstoffsektor immer noch mehr als alle anderen, den Rohstoffe sind "absolut zentral für unseren Lebensstandard, unsere Lebensqualität und den technologischen Fortschritt, den wir gemacht haben." Trotz der Gefahren, der Anzeichen auf Überhitzung bei den Aktien sowie fehlender Fundamentaldaten, die die derzeitigen Bewertungen unterstützen, gibt es, so van Eeden "immer Gelegenheiten im Markt […] man muss sie nur erkennen." In diesem Exklusivinterview können Sie lesen, wo nach Ansicht van Eedens gute Werte unter den aktuellen Marktbedingungen zu finden sind.
The Gold Report: Im Jahr 2008 sahen Sie den drohenden Crash kommen und rieten Ihren Anlegern, alles zu verkaufen. Mit welchen Gefühlen blicken Sie heute, drei Jahre danach, der Wirtschaft entgegen?
Paul van Eeden: In diesen drei Jahren hat sich eine Menge verändert, und die Rezession war nicht so schwer und heftig, wie ich es erwartet hatte. Für viele Menschen hatte sie zweifellos negative Auswirkungen, aber es hätte sicher schlimmer kommen können.
Ich bin kein Fürsprecher der Zentralbanker oder der Federal Reserve, und ich glaube auch nicht an Fiat-Geld oder dass die Fed eine Rolle in unserer Wirtschaft spielen muss. Aber vor dem Hintergrund, dass die nun einmal existiert und mit Blick auf die Aufgabe Bernankes, denke ich, dass er während der Krise gute Arbeit geleistet hat. Klar, was wir natürlich wirklich brauchen, ist eine komplette Säuberung des Systems. Aber das wäre weitaus unangenehmer für den Großteil der Bevölkerung, daher besteht auch wenig Hoffung, dass es dazu kommen wird. Am Ende ist die Demokratie wirklich nichts anderes als die Herrschaft des Pöbels; und in diesem Fall rettete die Fed den Pöbel.
The Gold Report: Viele glauben, die Fed habe nichts anderes gemacht, als eine größere Depression auf unbestimmte Zeit aufzuschieben.
Paul van Eeden: Ich glaube auch, dass das Unvermeidliche nur aufgeschoben wird, aber das ist der Job der Fed. Das ist nichts Neues - eben das machen Zentralbanker. Da Zentralbanker ein Teil des Bankensystems sind, das unsere Währung entwertet, sind sie auch teilweise für unsere Probleme und Sorgen verantwortlich zu machen - sie haben aber mit Sicherheit nicht die Alleinschuld.
Einen Teil der Schuld trifft uns alle - Menschen, die Autos und Häuser kaufen, welche sie sich nicht leisten können, oder Leute, die mit Kreditkarten bewaffnet auf Shopping-Touren gehen, dafür aber nicht aufkommen können. Nur weil wir ein Fiat-Geldsystem haben und dieses manipuliert wird, heißt das doch nicht, dass wir über unsere Verhältnisse leben müssen. Es ist sehr bequem, Bernanke der Währungsentwertung zu beschuldigen, den Banken vorzuwerfen, sie würden uns so verlockende Angebote machen, dass man sie nicht ablehnen könne und sich bei den Kreditkartenunternehmen zu beklagen, sie würden Karten an Menschen vergeben, die nicht kreditwürdig seien.
Aber heißt das, wir wären gezwungen, an diesen Aktivitäten teilzunehmen? Nein. Wir müssen persönlich Verantwortung für unsere Taten übernehmen. Nur indem wir Verantwortung für unsere Handlungen übernehmen, können wir auch einen Weg aus dieser Situation finden. Oder anders ausgedrückt: Solange wir auf die anderen vertrauen, dass sie unsere Probleme lösen und solange wir über unsere Verhältnisse leben, in der Annahme, irgendjemand würde das später für uns noch geradebiegen, solange werden wir auch nicht aus diesem Schlamassel rauskommen. Es wird nur noch schlimmer.
The Gold Report: Sie meinten auch, Sie gingen nicht davon, dass sich die Situation noch stark verschlimmern würde. Wenn es nicht viel schlimmer wird, was schieben wir dann hinaus? Die Erholung?
Paul van Eeden: Ja. Die Probleme hätten viel schlimmer sein können; ich denke, das haben wir vermieden. Aber die Erholung haben wir in Wirklichkeit hinausgeschoben. Ich sehe es so: Die Zentralbank stiehlt uns unseren zukünftigen Lebensstandard, um heute einen höheren Lebensstandard zu erreichen - indem sie unsere Währung entwertet und den Wert unserer zukünftigen Ersparnisse und Verdienstmöglichkeiten verringert. Wir als Individuen machen dasselbe, wenn wir uns zu stark verschulden. Wenn man Schulden aufnimmt, macht man nichts anderes, als heute Geld auszugeben, in der Hoffnung, man könne es in der Zukunft verdienen. Mit dem höheren Lebensstandard heute nimmt man auch eine geringere Lebensqualität in Zukunft in Kauf.
The Gold Report: Im Jahr 2008 sahen Sie den drohenden Crash kommen und rieten Ihren Anlegern, alles zu verkaufen. Mit welchen Gefühlen blicken Sie heute, drei Jahre danach, der Wirtschaft entgegen?
Paul van Eeden: In diesen drei Jahren hat sich eine Menge verändert, und die Rezession war nicht so schwer und heftig, wie ich es erwartet hatte. Für viele Menschen hatte sie zweifellos negative Auswirkungen, aber es hätte sicher schlimmer kommen können.
Ich bin kein Fürsprecher der Zentralbanker oder der Federal Reserve, und ich glaube auch nicht an Fiat-Geld oder dass die Fed eine Rolle in unserer Wirtschaft spielen muss. Aber vor dem Hintergrund, dass die nun einmal existiert und mit Blick auf die Aufgabe Bernankes, denke ich, dass er während der Krise gute Arbeit geleistet hat. Klar, was wir natürlich wirklich brauchen, ist eine komplette Säuberung des Systems. Aber das wäre weitaus unangenehmer für den Großteil der Bevölkerung, daher besteht auch wenig Hoffung, dass es dazu kommen wird. Am Ende ist die Demokratie wirklich nichts anderes als die Herrschaft des Pöbels; und in diesem Fall rettete die Fed den Pöbel.
The Gold Report: Viele glauben, die Fed habe nichts anderes gemacht, als eine größere Depression auf unbestimmte Zeit aufzuschieben.
Paul van Eeden: Ich glaube auch, dass das Unvermeidliche nur aufgeschoben wird, aber das ist der Job der Fed. Das ist nichts Neues - eben das machen Zentralbanker. Da Zentralbanker ein Teil des Bankensystems sind, das unsere Währung entwertet, sind sie auch teilweise für unsere Probleme und Sorgen verantwortlich zu machen - sie haben aber mit Sicherheit nicht die Alleinschuld.
Einen Teil der Schuld trifft uns alle - Menschen, die Autos und Häuser kaufen, welche sie sich nicht leisten können, oder Leute, die mit Kreditkarten bewaffnet auf Shopping-Touren gehen, dafür aber nicht aufkommen können. Nur weil wir ein Fiat-Geldsystem haben und dieses manipuliert wird, heißt das doch nicht, dass wir über unsere Verhältnisse leben müssen. Es ist sehr bequem, Bernanke der Währungsentwertung zu beschuldigen, den Banken vorzuwerfen, sie würden uns so verlockende Angebote machen, dass man sie nicht ablehnen könne und sich bei den Kreditkartenunternehmen zu beklagen, sie würden Karten an Menschen vergeben, die nicht kreditwürdig seien.
Aber heißt das, wir wären gezwungen, an diesen Aktivitäten teilzunehmen? Nein. Wir müssen persönlich Verantwortung für unsere Taten übernehmen. Nur indem wir Verantwortung für unsere Handlungen übernehmen, können wir auch einen Weg aus dieser Situation finden. Oder anders ausgedrückt: Solange wir auf die anderen vertrauen, dass sie unsere Probleme lösen und solange wir über unsere Verhältnisse leben, in der Annahme, irgendjemand würde das später für uns noch geradebiegen, solange werden wir auch nicht aus diesem Schlamassel rauskommen. Es wird nur noch schlimmer.
The Gold Report: Sie meinten auch, Sie gingen nicht davon, dass sich die Situation noch stark verschlimmern würde. Wenn es nicht viel schlimmer wird, was schieben wir dann hinaus? Die Erholung?
Paul van Eeden: Ja. Die Probleme hätten viel schlimmer sein können; ich denke, das haben wir vermieden. Aber die Erholung haben wir in Wirklichkeit hinausgeschoben. Ich sehe es so: Die Zentralbank stiehlt uns unseren zukünftigen Lebensstandard, um heute einen höheren Lebensstandard zu erreichen - indem sie unsere Währung entwertet und den Wert unserer zukünftigen Ersparnisse und Verdienstmöglichkeiten verringert. Wir als Individuen machen dasselbe, wenn wir uns zu stark verschulden. Wenn man Schulden aufnimmt, macht man nichts anderes, als heute Geld auszugeben, in der Hoffnung, man könne es in der Zukunft verdienen. Mit dem höheren Lebensstandard heute nimmt man auch eine geringere Lebensqualität in Zukunft in Kauf.