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Sandra Navidi: "Euro-Sparmaßnahmen funktionieren weder in Theorie noch Praxis"

17.11.2012  |  DAF
Open in new windowDie negativen Nachrichten aus Europa belasten auch wieder verstärkt die US-Märkte. Das griechische BIP soll allein 2012 zwischen sechs bis sieben Prozent schrumpfen. Die Geschäftsführerin von BeyondGlobal ist besorgt: "Die zunehmende Arbeitslosigkeit, die Pleiten und diese Abwärtsspirale können dazu führen, dass die Zersplitterung in der Gesellschaft immer weiter zunimmt, was zur politischen Instabilität beiträgt. Es besteht die Gefahr, dass die gegenwärtige Koalition auseinanderbricht und dann die Syriza-Partei an die Macht kommt, die gegen Sparmaßnahmen ist. Das könnte zu einem Euro-Austritt Griechenlands führen."

In mehreren Euro-Problemländern gibt es Streiks gegen die Sparpolitik. Sandra Navidi hält zu einseitiges Sparen für den falschen Weg: "Sparmaßnahmen funktionieren nicht, weder in der Theorie, noch in der Praxis. Es gibt kein einziges Land, in dem das funktioniert hat. Wenn man immer weiter spart, fehlt das Geld zur Konjunkturbelebung. Aber da man nicht weiß, wo das Geld herkommen soll, ist es leichter zu sagen, sie sollen sparen."

Die Fiskal-Klippe ist weiterhin das bestimmende Thema in den USA. Sandra Navidi zeigt sich zuversichtlich: "Das ist eine Kamikaze-Aktion. Auch Obamas Gegner werden einer schnellen Lösung zustimmen, weil es sonst alle in den Abgrund treibt. Die Amerikaner müssen die Kunst des Kompromisses lernen."

Den Kompromiss, dass die Wohlhabenden mehr Steuern zahlen müssen, findet Navidi richtig: "Für die oberen ein Prozent werden das durchschnittlich 120.000 Dollar mehr an jährlichen Steuern. Das können sie durchaus tragen. Wo die Schere zwischen arm und reich so weit auseinandergegangen ist, ist es nicht zu viel verlangt, um die Schere wieder etwas zu verkleinern", verriet Sandra Navidi von BeyondGlobal Korrespondent Manuel Koch im DAF-Interview.

Zum DAF-Video: Videobeitrag ansehen


© DAF Deutsches Anleger Fernsehen AG



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