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Positiver ISM-Einkaufsmanagerindex und Bernanke unterstützen USD

02.03.2011  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.3750 - im Bereich der tiefsten Kurse des asiatischen Handels. EUR/JPY ist mit 112.80 etwas schwächer. USD/JPY liegt wenig volatil bei 82.00. EUR/CHF ist wieder gefallen und liegt aktuell bei 1.2765.

Der ISM-Einkaufsmanagerindex ist für den Februar mit dem höchsten Wert seit Mai 2004 veröffentlicht worden. Mit 61,4 lag der Index etwas über den Erwartungen (61,0). Mit einem Anstieg von 61,7 auf 64,5 konnte der Teilindex für die Situation am Arbeitsmarkt positiv überraschen. Ungefähr zur gleichen Zeit hat Bernanke gesprochen. Einige Aussagen:
  • die Abwärtsrisiken für das Wachstum haben abgenommen

  • der Arbeitsmarkt hat sich nur langsam verbessert, es ist aber Optimismus mit Blick auf die kommenden Quartale angebracht

  • der jüngste Anstieg bei Energie- und Nahrungsmittelpreisen wird voraussichtlich nur einen temporären und moderaten Anstieg der Teuerung in den USA nach sich ziehen

  • werden in den nächsten Monaten darüber entscheiden, ob die Wirtschaft aus eigener Kraft wachsen kann und die Fed die Unterstützung entziehen kann.

Der positive ISM sowie die Kommentare von Bernanke waren dazu geeignet EUR/USD um 50 Pips zu drücken. Heute Nacht ist der Kurs weitere 50 Pips gefallen. Wie gesagt, wir hoffen auf neue Impulse im Rahmen der morgigen EZB-Zinsentscheidung.

Es geht weiter bergauf am deutschen Arbeitsmarkt. Entgegen der üblichen Tristesse im Februar Die Bundesagentur für Arbeit verzeichnete 3,317 Mio. Arbeitslose. Das waren 33.000 weniger als im Januar. Angesichts der positiven Zahlen äußerte sich Herr Weise zuversichtlich, daß bis zur Jahresmitte die Marke von drei Millionen Arbeitslosen unterschritten wird. Dies ist aus unserer Sicht sehr realistisch. Positiv wirkte sich sicherlich das für den Februar günstige Wetter aus (ja, auch wenn vielen der Februar wieder sehr kalt vorkam, so waren die Temperaturen für diese Jahreszeit eher mild).

China hält mehr US-Staatsanleihen als bisher bekannt. Das US Finanzministerium hat mitgeteilt, daß China ca. 1/3 mehr Anleihen im Depot hat als bislang angenommen. China hat in der kürzeren Vergangenheit massiv US-Anleihen außerhalb der USA gekauft (hauptsächlich in Großbritannien). China hält damit Anleihen im Wert von 1,16 Billionen USD. Die gegenseitige Abhängigkeit der beiden Länder ist damit größer als bislang angenommen.

Großbritanniens Zentralbankchef King hat sich gegen vorschnelle zinserhöhungen ausgesprochen. King geht davon aus, daß die Teuerung lediglich vorübergehend ist: "ich denke nicht, daß es bis jetzt signifikante Beweise für ein Anziehen der mittelfristigen Inflationserwartungen gibt." Damit tritt King den Gerüchten der vergangenen Tage etwas entgegen. Der geldpolitische Rat der BoE ist damit weiter gespalten. Bei der Zinsentscheidung im Februar sprachen sich drei Mitglieder (1/3) für eine Zinserhöhung aus.

Der Markit-Einkaufsmanagerindex stieg nach endgültigen Berechnungen im Februar in Deutschland auf 62,7 Punkte von 60,5 Zählern im Januar. Das Wachstum der Industrie ist nach Berechnungen des Instituts so stark, wie seit mindestens 15 Jahren nicht. Für die Euro-Zone hat das britische Forschungsinstitut einen Wert von 59,0 nach 57,3 im Januar ermittelt. Dies ist immerhin das höchste Niveau seit 10 Jahren. Selbst ein "angeschlagenes" Land wie Spanien weist noch einen Wert von 52,1 auf. Lediglich In Griechenland weisen die Unternehmen mit einem Wert von 42,8 Geschäftseinbußen aus. Steigende Preise für Rohstoffe und Vorleistungen werden zunehmend an die Kunden weitergegeben. So stiegen die Verkaufspreise so stark an, wie seit 3 Jahren nicht mehr.

Zu dieser Thematik paßt die einzig wichtige Veröffentlichung am heutigen Tage: die europäischen Erzeugerpreise.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.3210 - 1.3240 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Stephan Beilke
Bremer Landesbank





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