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Gemengelage um Euro stimmt optimistisch

30.11.2012  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.53Uhr) bei 1.3000, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im amerikanischen Handel bei 1.2946 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 82.45. In der Folge notiert EUR-JPY bei 107.15, während EUR-CHF bei 1.2042 oszilliert. Auch gestern bewegten wir uns wieder in der bekannten Bandbreite 1,2880-1,3020 bei EUR/USD. Die US-Zahlen, die gestern veröffentlicht wurden (BIP, Arbeitslosenzahlen, Hausverkäufe) konnten den Kurs (noch) nicht aus den bekannten Fahrwassern lotsen.

In diesem richtungslosen Umfeld blieben Anleihen von Italien gesucht, die durch eine sehr gut verlaufende Auktion Mitte der Woche beflügelt wurden. Dort wurden 10-jährige Papiere zu 4,45% emittiert, was eine sehr positive Signalwirkung aussendete. Das Umfeld für diese Staatsanleihen ist damit so günstig wie seit April 2010 nicht mehr.

Die Konjunkturzahlen, die uns gestern aus der Eurozone erreichten deuten ebenfalls auf eine Entspannung der Lage hin. Die Großwetterlage in Europa verbessert sich zusehends (Geschäftsklima, Verbraucherstimmung, Industriebefragung). Die Wertegeben keinen Anlass zu Euphorie, zeigen aber einen positiven Trend. Spätestens im zweiten Quartal 2013 rechnet nun auch die EZB mit einer deutlichen Erholung der europäischen Wirtschaft.

Heute Morgen schickt sich der Euro in einem freundlichen Umfeldan, die wichtige 1,3020 Schwelle zu testen. Sollte ein nachhaltiges Überschreiten gelingen wäre der Weg nach oben in Richtung 1,3110 und in der Folge auf längere Sicht 1,34/1,3500 frei.

Später steht die Beschlussfassung im Bundestag überdie Griechenland Hilfenauf der Agenda. Wir gehen davon aus die Bundestags-Mehrheit für die nächsten Hilfszahlungen zu Stande kommt. Die Begleitmusik um einen eventuellen Schuldenschnitt für Griechenland werden wir in den nächsten Tagen nicht mehr hören. Es ist davon auszugehen, dass Details über das Schuldenrückkaufprogramm und seine genaue Ausgestaltung erst Mitte Dezember veröffentlicht werden. Starke Impulse von der Datenfront werden heute nicht erwartet.Die Daten bieten keinen großen Spielraum für Überraschungen. Der Fokus bleibt weiter auf die Aussagen rund um das "fiscal cliff“ gerichtet…

Analyse der gestrigen Konjunkturzahlen:

Das US-BIP wuchs im zurückliegenden Quartal mit 2,7% auf annualisierter Basis. In der vorherigen Schätzung wurde der Wert noch deutlich niedriger mit 2,0% geschätzt. Die Dynamik ist deutlich höher als im bisherigen Jahresverlauf, wo die Wachstumsraten bei 2,0/1,3% lagen (1. u. 2. Quartal). Besonderer Treiber waren die Verbraucherausgaben für langlebige Güter (+8,7%), housing investments (+14,2%) und Staatsausgaben (+9,5%). Dies ist auch für Deutschland eine positive Nachricht, denn die Exporte in die USA brummen in diesem Jahr mehr denn je. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Ausfuhren auf 65 Mrd. EUR, was einen Zuwachs von über 20% gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

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Die Erstanträge für Arbeitslosenunterstützung fielen in der vergangenenWoche um 23.000 auf 393.000. Die Vorwoche wurde nach oben korrigiert und erreichte 416.000 Anträge. Die Prognosewurde somit knapp um 3000 verfehlt. Der 4-Wochen Schnitt stelltsich auf 405.250und reüssiert damit auf dem höchsten Niveau seit Oktober 2011. Vor dem Hintergrund der Hurrikane-Verwerfungen sind diese Zahlen mit Vorsicht zu sehen.

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Eine positive Überraschung lieferten die Zahlen über die noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe. Im Monatsvergleich stieg der Wert um 5,2%. Die Geldspritzen der FED zeigen Wirkung. Im Vorfeld wurde mit einem deutlich langsameren Wachstum von 1,0% gerechnet. Auf Jahresbasis zeigte sich die Zahl ebenfalls sehr positiv und stieg um 18,0%. Auch das gestiegene Verbrauchervertrauen sorgt für gesteigerte Hausverkaufszahlen.Am Chart lässt sich verfolgen, dass der Index-Wert von 104,8 das höchste Niveau seit dem zweiten Quartal 2010 darstellt. Die sukzessive Erholung am Häusermarkt setzt sich fort, ist aber trotz massiver Unterstützung der Notenbank weit von den ehemaligen Höchstständen entfernt.(Jahre 2003-2005)

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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