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China-Daten sorgen für positiven Wochenauftakt

03.12.2012  |  Eugen Weinberg
Energie

Die Rohölpreise eröffnen dank positiver chinesischer Konjunkturdaten (siehe auch Industriemetalle auf Seite 2) die neue Handelswoche mit Gewinnen. Der Brentölpreis kann auf knapp 112 USD je Barrel steigen und nähert sich damit dem oberen Ende der Handelsspanne. Hinzu kommen die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten. In Ägypten soll Mitte des Monats ein Referendum über die neue islamisch geprägte Verfassung stattfinden. Im Vorfeld der Abstimmung ist mit weiteren Zusammenstößen zwischen Gegnern und Befürwortern der Islamisierung des bevölkerungsreichsten arabischen Landes zu rechnen. Neben Ägypten bleiben Syrien, der Iran und Gaza latente Unruheherde, welche auf die Ölförderregion im Persischen Golf überschwappen können, wo etwa ein Viertel des weltweiten Rohöls gefördert wird. Der Ölpreis bleibt vor diesem Hintergrund gut unterstützt, zumal auch die Finanzanleger wieder verstärkt auf steigende Preise setzen. In der Woche zum 27. November stiegen die spekulativen Netto-Long-Positionen bei WTI um 7,7 Tsd. auf 98,2 Tsd. Kontrakte.

Die OPEC-Ölproduktion ist laut einer Bloomberg-Umfrage im November um gut 330 Tsd. Barrel pro Tag gefallen. Ausschlaggebend hierfür war ein geringeres Angebot aus Nigeria (-190 Tsd. Barrel pro Tag) und Saudi-Arabien (-100 Tsd. Barrel pro Tag). Der Rückgang in Nigeria war auf Lieferverzögerungen zurückzuführen und dürfte im Dezember wieder ausgeglichen werden. Der Produktionsrückgang in Saudi-Arabien deutet dagegen auf eine geringere Nachfrage hin. Mit einer OPEC-Produktion von 31,5 Mio. Barrel pro Tag blieb der globale Ölmarkt aber auch im November reichlich versorgt, bedenkt man, dass der Bedarf an OPEC-Öl für das vierte Quartal von der Internationalen Energieagentur auf 30 Mio. Barrel pro Tag geschätzt wird.


Edelmetalle

In den USA hat im November die Nachfrage nach Gold- und Silbermünzen angezogen. Gemäß Daten der US-Münzprägeanstalt wurden im letzten Monat 136,5 Tsd. Unzen Goldmünzen verkauft, mehr als dreimal soviel wie im Vorjahr und zugleich der höchste Stand seit Juli 2010. Im Durchschnitt der vergangenen zehn Monate wurden „nur“ etwas mehr als 54 Tsd. Unzen abgesetzt. Im Gesamtjahr liegen die Münzverkäufe mit bislang 677 Tsd. Unzen allerdings immer noch rund 28% unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Die Verkäufe von Silbermünzen in den USA lagen im November mit 3,16 Mio. Unzen den dritten Monat in Folge über der 3-Mio.-Marke. Auch der Münzabsatz von Silber liegt in diesem Jahr bislang aber rund 15% hinter dem Vorjahr zurück.

Der Preisanstieg bei Gold auf 1.750 USD je Feinunze in der Woche zum 27. November ging mit einem Anstieg der spekulativen Netto-Long-Positionen um 12% auf 152,3 Tsd. Kontrakte einher. In dieser Statistik ist allerdings noch nicht der blitzartige Preisverfall Mitte letzter Woche enthalten, so dass ein Großteil des Positionsaufbaus mittlerweile wieder korrigiert worden sein dürfte. Stärker als bei Gold wurden die Netto-Long-Positionen bei den anderen Edelmetallen ausgebaut, so z.B. bei Palladium. Diese lagen zum ersten Mal seit Mitte März wieder über der Marke von 10 Tsd. Kontrakten. In den letzten vier Wochen wurden die Netto-Long-Positionen bei Palladium insgesamt um 78% erhöht, womit die spekulativen Finanzanleger zum 13%-igen Preisanstieg im November beigetragen haben.


Industriemetalle

Kupfer übersteigt zum Wochenauftakt zum ersten Mal seit sechs Wochen wieder die Marke von 8.000 USD je Tonne. Das rote Metall wie auch die anderen Industriemetalle werden dabei von guten Konjunkturdaten aus China unterstützt. So ist der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im November den dritten Monat in Folge auf aktuell 50,6 gestiegen. Dies ist zugleich der höchste Stand seit April. Sogar noch etwas stärker gestiegen ist der von der Großbank HSBC berechnete Einkaufsmanagerindex für China. Beide Daten deuten darauf hin, dass es mit der chinesischen Wirtschaft wieder klar bergauf geht.

Die am kommenden Wochenende zur Veröffentlichung anstehenden weiteren Konjunkturindikatoren dürften diesen Trend bestätigen. Dies sollte sich zugleich in einer höheren Nachfrage nach Metallen bemerkbar machen. Zumal der zukünftige Premierminister Keqiang jüngst erklärte, dass die Urbanisierung der wichtigste Motor des chinesischen Wachstums im nächsten Jahrzehnt sein werde. Noch sehr zurückhaltend zeigen sich die spekulativen Finanzanleger. Sie haben in der Woche zum 27. November im Falle von Kupfer ihre Netto-Short-Positionen nur unwesentlich auf 1,6 Tsd. Kontrakte reduziert. Da es nach dem Datenstichtag aber zu merklichen Preissteigerungen kam, dürfte sich die Stimmung und damit die Positionierung der Finanzanleger mittlerweile gedreht haben.

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Agrarrohstoffe

Die Internationale Kakaoorganisation ICCO hat in ihrem jüngsten Quartalsbericht das für die abgelaufene Saison 2011/12 bisher angesetzte Defizit in einen Überschuss gedreht. Anders als bislang von der ICCO prognostiziert, soll das weltweite Angebot in der Saison 2011/12 mit 4,052 Mio. Tonnen nun doch die Marke von 4 Mio. Tonnen übertroffen haben. Im Vorjahr war diese erstmals überschritten und mit 4,311 Mio. Tonnen eine Rekordernte eingebracht worden. Vor diesem Hintergrund muss das Minus von 6% gegenüber der Vorsaison nicht enttäuschen.

Nachfrageseitig haben die mageren Verarbeitungszahlen aus den Industriestaaten dafür gesorgt, dass statt eines geringfügigen Anstiegs nun sogar ein marginaler Rückgang der Nachfrage gegenüber dem Vorjahr unterstellt wird. Dass die Notierungen für Kakao in New York trotz dieser Nachrichten stiegen, ist vor allem der Hoffnung auf eine bald wieder anziehende Nachfrage geschuldet. Die derzeit laufenden Haupternten in der Elfenbeinküste und Ghana sind zudem schwächer als im Vorjahr gestartet. Aus beiden Ländern werden nach zu starken Regenfällen Probleme mit Pflanzenkrankheiten gemeldet. Auch für Indonesien zeigt sich die ICCO angesichts des schlechten Zustands der Kakaobäume und der harten Konkurrenz durch Palmöl besorgt. Für die laufende Saison 2012/13 wird daher mit dem ersten Angebotsdefizit in drei Jahren gerechnet; eine Perspektive, die die ICCO in ihrem Bericht bestätigt.



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