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China "liefert" - Europa mit gemischten Nachrichten

05.12.2012  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.53 Uhr) bei 1.3112, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im europäischen Handel bei 1.3052 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 82.30. In der Folge notiert EUR-JPY bei107.90, während EUR-CHF bei 1.2144 oszilliert.

Auch gestern gelang es dem Euro/Dollar-Wechselkurs nicht nachhaltig aus seinen aus den letzten Tagen bekannten Fahrwassern sich heraus zu bewegen Fehlende Impulse von der Datenfront ließen den Blick wieder in Richtung Politik gehen. Auch hier gibt es nicht viele Neuigkeiten zu vermelden. Die Hängepartie in den USA setzt sich weiter fort. In Europa dauert die Meinungsfindung über eine gemeinsame Bankenaufsichtan. Japan möchte seine Wirtschaft mit neuen Schulden ankurbeln.

Der feste Widerstand bei 1,3110 stelle gestern einezu hohe Hürde für den Euro dar und konnte nicht nachhaltig übersprungen werden.

Im asiatischen Handel fiel dann diese Schwelle und markierte kurzfristig ein Sieben-Wochen-Hoch, der Euro kämpft seitdem auch heute in den Morgenstunden um den Widerstand.

Sollten wir diese Hürde länger hinter uns lassen können, nimmt der Markt Kurs auf 1,3150 und 1,3220. Abwärtspotenzial nach unten ergibt sich nach Unterschreiten der 1,3080 noch einmal Dynamik hin zur 1,3000 bzw. 1,2980 sprich in gewohnte Regionen. Heute sehen wir einige Konjunkturzahlen auf der Agenda, die unter Umständen eine Richtung vorgeben können.

Wir sind erfreut über die positiven Signale aus China, wo sich in naher Zukunft wieder größeres Wirtschaftswachstum einstellen wird. Die Wachstumsschwelle von 8% soll im neuen Jahr wieder überschritten werden. Den Umbau des Landes zu einerstarken Binnenlandschaft wird auch der neue Parteichef vorantreiben. Bei Bedarf kann die Geldpolitik flankierend eingreifen und die Erreichung der veröffentlichten Ziele mit unterschiedlichen Operationen unterstützen.

Das Ziel den Konsum des Landes zu steigern kommt besonders stark den deutschen Exporteuren zu Gute. Der DAX bewegt sich nahe seines Jahreshochs, die deutsche Erfolgsgeschichte setzt sich Dank dieser wachstumsfördernder Politik der zweitgrößen Wirtschaftsmacht der Welt fort. Die Gewichte des deutschen Exports verschieben sich zurZeit in drastischer Geschwindigkeit weg von Europa hin zu Schwellenländern (China, Südkorea, Russland) und den USA.

Ebenfalls positiv wirkte sich die Nachricht aus, dass Italien in den Jahren 2013 und 2014 seine Defizitziele voraussichtlich erreichen wird. Es wird jeweils mit einem Defizit von 2,1% pro Jahr ausgegangen.

Ab der zweiten Jahreshälfte 2013 soll es wieder Wachstum geben, nachdem das Land zur Zeit in der Rezession steckt. Die Talsohle rückt näher. DieBremsspuren der kontraktiven Wirkung der Reformen und Sparprogramme werden sich verlangsamenbevor das Land auf einen gesundeten und erfolgversprechenderen Weg zurückkehren wird.

Spanien dagegen deutete an, dass man das für dieses Jahr gesteckte Defizitziel verfehlen könnte. Das formelle Ziel von 7% wird von den gewährten Bankenhilfen stark belastet. Der Haushaltsminister Cristobal Montoro äußerte sich zu der Situation:"Wichtig ist allerdings, das Defizit zu reduzieren - je schneller, desto besser - ohne, dass sich die Rezession dadurch verschlimmert. Das ist das Ziel.” Das Land leidet besonders unter dem Platzen einer Immobilienblase und hoher Arbeitsloigkeit. Jeder Vierte Erwerbsfähige ist ohne Arbeit, bei den unter 24-Jährigen ist es mehr als die Hälfte.

Die einzig relevanten Wirtschaftszahlen, die gestern zur Veröffentlichung anstanden waren die Produzentenpreise in der Eurozone:

Analog zur wirtschaftlichen Abkühlung in der Eurozone ist auch ein abnehmender Preisdruck festzustellen. Im Oktober wurden die Produzentenpreise nur mit 0,1% über dem Vormonatswert notiert. Dies stellt den geringsten Zuwachs seit Juni dar. Auf Jahresbasis verringerte sich das Wachstum auf 2,6% nach 2,7% im September. Ein Hauptgrund für das verlangsamte Wachstum waren geringere Energiepreise im zurückliegenden Monat.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.2820 - 50 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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