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Silber in SPX-Sell-Offs

25.03.2011  |  Adam Hamilton
Angesichts seines massiven Kursanstiegs seit Ende Januar hat Silber maßgeblich an Popularität gewonnen. Trader machen sich jedoch Sorgen, dass die schwachen Aktienmärkte diesem Anstieg schaden könnten. Die Geschichte der Märkte beweist, dass diese Befürchtung mehr als wahrscheinlich ist.

Der Silberpreis wird langfristig vom Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage bestimmt. Wenn das globale Nachfragewachstum das Angebotswachstum weiterhin übersteigt, ist mit einem weiteren Silberkursanstieg zu rechnen. Wen interessieren schon die Börsen, wenn die Fundamentals bullisch bleiben?

Das Problem besteht darin, dass die Ursache für einen Sell-Off (an den Börsen, am Silbermarkt, etc.) generell in der Stimmung und nicht in den Fundamentals liegt. Lassen sich Trader von ihren Gefühlen leiten, vergessen sie die Fundamentals. Das beste Beispiel dafür bietet die Aktienpanik im Jahr 2008. In weniger als drei Monaten fiel der S & P 500 Aktienindex (SPX) um 42,2 Prozent, während Silber in nur vier Monaten 53,4 Prozent verlor. Waren die Fundamentals daran schuld?

Keineswegs. Das Verhältnis von Silberangebot und -nachfrage von Juli bis November 2008 war mindestens genauso bullisch wie im vergangenen Jahr. Trotzdem wurde Silber ohne Rücksicht auf Verluste verkauft. Die extreme Angst der Börsen hat auch den Silbermarkt befallen und Investoren und Spekulanten verschreckt. Auch wenn die Fundamentals zwar keinen Anlass zur Sorge gaben, erlebte Silber einen Sell-Off.

In den Monaten der Panik hat Silber ständig neue Tiefstwerte erreicht. Anschließend erlebten Silber und der SPX gleichzeitig einen Aufschwung. Auch wenn Krisen in diesem Ausmaß nur sehr selten vorkommen, gibt es zahlreiche Beispiele in der Silber-Performance, die beweisen, dass Börsen-Sell-Offs den Silberpreis maßgeblich beeinflussen. Wir sprechen hier von ganz normalen Pullbacks und Korrekturen innerhalb von zyklischen Aktienbullenmärkten.

Da sich der SPX seit März 2009 in einem dieser zyklischen Bullenmärkte befindet, gab es in den vergangenen Jahren zahlreiche Rückgänge und Korrekturen. Um sich ein Bild davon zu machen, inwieweit ein SPX-Sell-Off den Silbermarkt beeinflusst, müssen wir den Verlauf vergangener Sell-Offs im Laufe des Bullenmarktes analysieren. Seit Beginn des Bullenmarktes gab es bisher insgesamt sieben Material Sell-Offs.

Material Sell-Offs sind Pullbacks und Korrekturen, die sich in ihrem Ausmaß voneinander unterscheiden. Für die wichtigsten Aktienindexe, wie den S & P 500, bedeutet ein Pullback einen Rückgang von weniger als zehn Prozent, eine Korrektur hingegen mehr als 10 Prozent. Der Mindestprozentsatz für einen Pullback liegt bei 4 Prozent, wobei alles unter 4 Prozent nicht als Material Sell-Off definiert wird. Wenn ein Sell-Off die 20 Prozent-Grenze übersteigt, bedeutet das in den meisten Fällen, dass ein neuer Bärenmarkt eingeläutet wurde.

Im Anschluss an seinen letzten Höchstwert Mitte Februar fiel der SPX bis Mitte dieser Woche um 6,4 Prozent. Demnach erleben wir derzeit einen Pullback. Wie ich bereits Ende Januar erwähnte, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der derzeitige Sell-Off sich zu einer SPX-Korrektur ausweitet. Somit sollten sich jegliche Silber-Trader mit den Folgen eines SPX-Sell-Offs für den Silbermarkt auseinander setzen.

Bei der Erstellung der folgenden Chart habe ich mich an der Chart meines Essays über die Folgen von SPX-Sell-Offs auf den Goldaktiensektor orientiert. In der Chart sehen Sie den Silberpreis (in Blau) und den SPX (in Rot). Jeder SPX-Pullback und jede SPX-Korrektur ist mit Zahlen versehen. Die blauen Zahlen stellen den Unterschied im Silberkurs dar, die gelben Zahlen den Gewinn oder den Verlust des Goldkurses.




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