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Goldaktien-Bewertungen (Teil 7)

29.03.2011  |  Adam Hamilton
Den Goldaktienpreisen mangelt es derzeit an Schwung. Seit ihrem letzten Höchstwert Anfang Dezember erleben die Goldaktienpreise einen Seitwärtstrend. Angesichts der neuen Goldkurshöchstwerte und des Silberpreisanstiegs beunruhigt die momentane Goldaktien-Performance zahlreiche Trader. Liegt die Ursache des Problems bei den Fundamentals? Darüber können uns die Goldaktien-Bewertungen Aufschluss geben.

Bewertungen bilden den Mittelpunkt von Aktienmarktinvestitionen. Letztendlich legen wir Investoren unser Geld an, um an den künftigen Gewinnen eines Unternehmens teilzuhaben. Bewertungen lassen uns wissen, wie viel ein Investor für jeden Dollar der künftigen Gewinne zahlt. Clevere Investoren wollen natürlich so wenig wie möglich für investieren und den größtmöglichen Gewinn erzielen. Bewertungen werden anhand des klassischen Kurs-Gewinn-Verhältnisses (Price-Earning Ratio) ermittelt.

Das KGV zeigt, wie viel Geld für einen Dollar Gewinn investiert werden muss. Das KGV wird berechnet, indem man den Preis einer Aktie durch seine auf Jahresbasis umgerechneten Gewinne pro Anteil dividiert. Wenn eine Aktie für 10 Dollar verkauft wird und der Ertrag pro Aktie 1 Dollar beträgt, liegt das KGV bei 10 (zehnfacher Gewinn). Wenn der Aktienpreis auf 20 Dollar steigt, sich seine Erträge jedoch nicht verändern, steigt das KGV auf einen Wert 20. Es ist immer noch besser, 10 statt 20 Dollar für 1 Dollar Gewinn zu investieren.

Im Goldaktiensektor wird die langfristige Rentabilität der Bergbauunternehmen vom Goldkurs bestimmt. Solange der Goldkurs im Goldaktienbullenmarkt schneller steigt als die Kosten der Minenunternehmen erhöht sich auch die Rentabilität. Im vergangenen Jahrzehnt ist genau dieser Fall eingetroffen. Mein Geschäftspartner Scott Wright hat im Sommer letzten Jahres einige sehr interessante Untersuchungen durchgeführt, durch die er die gesamten Gewinnmargen der Minenunternehmen des vergangenen Jahrzehnts ermittelt hat.

Die Analyse von Aktienmarkt-Fundamentals geht letztendlich einher mit den Bewertungen, d.h., wie viel ein Investor für künftige Gewinne zahlen muss. Wenn die Ursache des Problems also auf die Fundamentals der Goldaktien zurückzuführen ist, wird dies in den Bewertungen deutlich. Da die Bewertungen von Aktie zu Aktie, Unternehmen zu Unternehmen und Quartal zu Quartal stark variieren, sollte man möglichst viele Aktienbewertungen zusammentragen, um eine sektorweite Analyse durchzuführen.

Als Grundlage dieser Analyse dient der führende Aktienindex eines Sektors. Anhand dieses Indexes wird die Aktienbewertung jedes Unternehmens betrachtet und der Durchschnitt ermittelt. Das Aushängeschild des Goldaktiensektors ist der HUI, der auch als „NYSE Arca Gold BUGS Index” bekannt ist. BUGS steht für „Basket of Unhedged Gold Stocks”. Derzeit besteht der HUI aus Aktien von insgesamt 16 Unternehmen. Unter diesen Unternehmen befinden sich größtenteils Goldminengesellschaften. Außerdem sind auch einige Unternehmen vertreten, die sich in erster Linie auf Silber konzentrieren. Diese Aktien nennt man auch primäre Silberaktien.

Es gibt verschiedene Methoden, um die Bewertung jeder Aktie eines Indexes zu ermitteln, um einen sektorweiten Überblick über die Bewertungen zu bekommen. Die nahe liegendste Methode ist die Ermittlung eines einfachen KGV-Durchschnitts, ich präferiere jedoch einen nach Marktkapitalisierung gewichteten Durchschnitt (Market-Capitalization-Weighted Average).

Größere Unternehmen mit einer höheren Marktkapitalisierung spielen für Investoren eine wichtigere Rolle als kleinere Unternehmen. Die Marktkapitalisierung gibt den Börsenwert eines Unternehmens an und wird ermittelt, indem man den Aktienpreis mit der gesamten Aktienzahl multipliziert. Stellen Sie sich vor, Sie hätten zwei HUI-Aktien, eine davon im Wert von 50 Milliarden Dollar mit 15-fachem Gewinn und die andere im Wert von 5 Milliarden Dollar mit 70-fachem Gewinn. Sie hätten somit also durchschnittlich einen 43-fachen Gewinn. Dieser wird jedoch durch den jeweiligen Stellenwert eines Unternehmens für Investoren verzerrt. Wenn man die Methode des MCWA nutzt, liegt das für den Sektor viel repräsentativere (und realistischere) KGV bei 20.

In der folgenden HUI-Valuation-Chart sehen Sie das MCWA-KGV (dunkelblau) sowie den einfachen Durchschnitt des KGV (hellblau). Werden die Goldaktien allmählich zu teuer für ihre Erträge, sodass ihre Fundamentals beeinträchtigt werden? Ist das der Grund für die Goldaktienkonsolidierung seit Anfang Dezember?




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