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Goldaktien-Bewertungen (Teil 7)

29.03.2011  |  Adam Hamilton
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Die knappe Antwort lautet „Nein“, denn die Goldaktien-Fundamentals sehen weiterhin vielversprechend aus. Wie Sie in der Chart erkennen können, nimmt das MCWA-KGV insgesamt ab. Wenn Sie die Hochs ignorieren, um den Schwerpunkt dieser Tendenz zu ermitteln, sind die Fundamentals derzeit genauso erfolgversprechend wie im Jahr 2009 nach der Aktienpanik. In den vergangenen Monaten haben Investoren den Goldaktiensektor angesichts ihrer Fundamentals ganz und gar nicht abgelehnt.

Warum gibt es im KGV-Verlauf jedoch von Zeit zu Zeit große, sprunghafte Bewegungen? Weil der HUI ein relativ kleiner Index ist. Bei einer Anzahl von 16 Unternehmen kann ein steiler Anstieg des KGV nur einer Aktie das Bild des gesamten Indexes verzerren. Nicht einmal die Gewichtung nach Marktkapitalisierung kann diese Tatsache ändern. Im Laufe der Jahre habe ich viele Bewertungsanalysen, u.a. für den S & P 500, durchgeführt. Bei einer Aktienanzahl von 500 ist die Volatilität des KGV nur einer Aktie irrelevant und zieht keine spürbaren Folgen mit sich.

Dank des Goldbullenmarktes sind die Gewinne im Großen und Ganzen schneller gestiegen als die Goldaktienpreise, was zu einer Beeinträchtigung der Bewertungen führt. Dies können Sie anhand von vielen Beispielen in der Chart erkennen. Ende des Jahres 2007 erlebte der HUI einen maßgeblichen Anstieg. Bis Mitte 2008 war der HUI erheblich gestiegen, dennoch veränderte sich sein Gesamt-KGV kaum.

Bis Ende 2009 hatte der HUI seinen Kurs von Anfang 2008 wieder aufgenommen. Auch wenn sich die Index-Werte nicht veränderten, waren seine Bewertungen viel schlechter. Der Goldkurs stieg so rasant, dass die Goldaktienerträge schneller stiegen als die Goldaktienpreise. Mitte 2010 fielen die HUI-Bewertungen und näherten sich ihren Paniktiefstwerten, obwohl sich der HUI neuen Rekordhöchstwerten näherte.

Nach der üblichen Sommerflaute im vergangenen Jahr erlebte der HUI einen Aufschwung und erreichte Anfang Dezember 2010 seinen Höhepunkt. Trotz dieses erheblichen Anstiegs gab es keine deutliche Verbesserung der HUI-Bewertungen. Dank der starken Gold-Rally stiegen die Gewinne der Goldminenunternehmen fast genauso schnell wie die Goldaktienpreise. Außerdem stieg die Dividendenrendite der Goldaktien in den vergangenen Jahren stetig, d.h., dass sie günstiger wurden.

Demzufolge liegt das Problem nicht bei den Goldaktien-Bewertungen! Die Preise für künftige Aktienerträge sind derzeit also genauso hoch oder geringer als Anfang 2007, Ende 2008, Anfang 2009 und Mitte 2010. Und diese sind weitaus geringer als in den ersten Jahren, als die globalen Elite-Goldminenunternehmen mehr als 100-fache Gewinne erzielten. Durch den Goldkursrückgang Anfang der 2000er Jahre war die Goldgewinnung für Minenunternehmen nicht sonderlich rentabel.

Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass sich die momentanen Goldaktien-Bewertungen wesentlich verbessern werden. Im dritten Quartal 2010 lag der durchschnittliche Goldkurs bei 1228 Dollar. Im vierten Quartal stieg er um 11,6 Prozent auf 1370 Dollar. Im ersten Quartal 2011 stieg er sogar auf 1383 Dollar. Der Goldkurs war in keinem anderen Quartal so hoch! Demnach müssten die Minenunternehmen in diesem Quartal Rekordgewinne verzeichnen. Die Zahlen sollten Ende April oder Anfang Mai veröffentlicht werden.

Die gesamten Rekordgewinne im Goldminensektor und die Seitwärtsbewegung des HUI werden die Bewertungen beeinträchtigen, sodass die Goldaktien im Grunde noch günstiger zu sein scheinen. Solange der Goldkurs also stark bleibt, geben die Bewertungen mit Sicherheit keinen Anlass zur Sorge für den Goldaktiensektor. Die aktuell hohe Konsolidierung ist nicht auf seine Fundamentals zurückzuführen. Bevor wir jedoch eine andere Ursache für diese Entwicklung nennen können, ist es sinnvoll, einen anderen Faktor der Goldaktien-Bewertungen zu untersuchen.




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