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Deflationisten und Blindflecken (Teil 1)

13.04.2011  |  Jim Willie CB
Meine Prognose war und ist: Eine mächtige inflationäre Rezession hält Einzug. Diese Analyse habe ich immer wieder vorgebracht und während des letzten Jahres oder sogar schon davor in aller Deutlichkeit dargelegt. Das war meine Aussage und das bleibt sie auch weiterhin. Das Deflationisten-Lager schlägt größeren Lärm. Sie kennen ihre Grenzen und ihre Handicaps nicht - was sie hindert, ist der blinde Fleck im Bereich monetäre Inflation. Sie verstehen sie nicht, also ignorieren sie sie, und sie versuchen den Geist in ein paar nette Fläschchen zu bannen, die an den Rand gepackt werden.

Auch Gonzalo Liras Ansichten zur kommenden Preisinflation im offiziellen Verbraucherpreisindex werden sich als falsch herausstellen. Na und? Die vorherrschende Preisinflation wird schnell auf 12% schießen, was auch er vorhersagt. Sein Stil ist wunderbar, auch wenn der Spiegel ein fester Bestandteil seines Schreibtischs ist. Die Details seiner Argumentation sind überzeugend und stichhaltig. Zum festen Bestandteil meines Schreibtisches zählt der "Wut-Messer" (anger meter). Na und? Ein fester Bestandteil von Rick Ackerman ist die eng sitzende Klappe über einem Auge. Auf wahrlich bemerkenswerte Weise scheint er nicht in der Lage zu sein, zu begreifen, dass die Federal Reserve die Mammut-Geldfontaine ist, die Preisinflation schafft.

Sein Anzweifeln ist meiner Meinung nach oberflächlich, da die Fed schon fast 3 Billionen $ in das Finanzsystem gespieen hat - und noch mehr nachkommt. Seit dem Nottreffen der G7 vor zwei Wochen haben die Zentralbanken ihre Kräfte in der Tat für eine globale QE-Bewegung gebündelt. Sie wird die Gold- und Silberpreise weiter in die Höhe befördern und dem US-Dollar weiteren Schaden zufügen. Die Bedeutung dieses Treffens wurde von den Deflationisten nicht erkannt oder übersehen oder nicht verstanden. Sie sind eine Witzmannschaft halbblinder Schamanen.


US-Fed-Sprachrohr und Widerhall

Die Deflationisten scheitern immer wieder daran, den Fluss oder die Geschwindigkeit der Inflation zu bemessen, und sie scheinen damit unwissentlich zu Sprachrohren der US-Fed und sogar der Wall Street geworden zu sein, deren unaufhörliche Warnungen vor gefürchteter Deflation die politischen Schleusentore der monetären Hyperinflation öffneten. Die Deflationisten scheinen dabei nicht einmal ihre kompromittierte, unterwürfige Unterstützerfunktion zu erkennen.

Der abnorme Deflationistenhaufen ist blind für die Dynamiken der Inflation und dafür, wie sie die exzessiven Geldmittel im Finanzsystem transformiert, sie sind blind für die Reaktionen gegen den US-Dollar, für die steigenden Rohstoffpreise, die steigende Kostenstruktur und letztendlich auch blind für den extremen Druck auf die Preise der Endprodukte - steigende Löhne inbegriffen. Sie weisen jeden Zwischenschritt von der Hand, und sie kümmern sich nicht darum, ihre fortschreitenden Einschätzungsfehler im allgemeinen Krankheitsverlauf zu erklären. Wie der Rattenfänger hat die Federal Reserve Gefolgschaft erzeugt, ohne direkt einzugreifen.

Es gibt einfach nur schlechte Ökonomen im Lager der Deflationisten. Ein guter technischer Analyst in Chart-Interpretation zu sein, reicht aber bei Weitem noch nicht für einen qualifizierten Ökonomen. Sie können keine komplexen Systeme integrieren, wo Vermögensanlagendeflation und monetäre Inflation zusammengehen, kollidieren und gemeinsam wirken und ökonomische Verheerungen als auch Preisinflation erzeugen. Sie wirken peinlich verlegen, wenn das, was ihrer Prognose zufolge nicht passieren wird, letztlich doch eintritt. Schließlich predigen sie nun schon seit drei Jahren, die Rohöl- und Goldpreise werden sinken. Sie dienen als Glockenturm in einem leeren Dorf.

Auch predigen sie nach wie vor, die Preise der Endprodukte werden aufgrund der letztendlich niedrigen Nachfrage fallen. Sie liegen ständig falsch, machen aber nie Anstalten, sich zu entschuldigen. Traurigerweise können die Deflationisten nicht einmal den Begriff Deflation hinreichend definieren, selbst wenn sie dazu aufgefordert werden. Deflation ist ein Schlagwort, auf das sie sich fixiert haben, und das es ihnen erlaubt, überhaupt alles, was die zerstörerischen, komplexen Effekte monetärer Inflation betrifft (deren Dynamiken jenseits ihres Verständnisses und vielleicht sogar jenseits ihres Wahrnehmungsvermögens liegen), außen vor zu lassen.

Ich dresche keine leeren Schimpftiraden, ich bringe detaillierte Argumente, untermauert durch zahlreiche Faktoren, die in eine These eingehen, welche seit über 5 Jahren weitgehend an vielen Fronten verteidigt wird. Sicher enthält meine Arbeit auch Beschimpfungen, was an meinem überquellenden Ärger liegt, wegen eines Systems, das durch seinem schweren Betrug so weit auf die schiefe Bahn geraten ist, wegen der koordinierten Medientäuschung, wegen der Straffreiheit für die Verantwortlichen und weil ihnen bei Reformen sogar noch mehr Macht angetragen wird.

Leeres Gerede und seichte Wortschwalle sind etwas anderes. Ich analysiere gründlich und schreibe es nieder. Diese Leute sollten doch mal ein Wörterbuch aufschlagen, da sie sich bei so manchen hochmütigen Abweisungen fast gar nicht auf Dinge beziehen, die ich in meinen Arbeiten hervorgebracht habe. Die Wörter "Tiraden" und "Wortschwall" laden fast schon ein, sie der geistigen Untiefe zu beschuldigen.




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