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Reale Silber-Hochs (Teil 4)

23.01.2013  |  Adam Hamilton
Die Silberpreisentwicklung im Dezember hat natürlich für eine generell bärische Stimmung am Silbermarkt gesorgt. Immer mehr Stimmen erklären den Silberbullenmarkt für beendet. Dieser Theorie zufolge müsste der Silberpreis nach seinem Anstieg im April 2011 ein Hoch erreicht haben. Ein Bullenmarkthoch wird durch einen Spekulationswahn hervorgerufen, dessen Ausmaß jedoch weitaus größer ist als das Ausmaß des Silberpreisanstiegs im Frühling 2011. Aus inflationsbereinigter Perspektive befindet sich der Bullenmarkt jedoch bei weitem nicht am Ende.

Für jeglichen Preisvergleich, der über mehrere Jahrzehnte angestellt wird, ist eine inflationsbereinigte Datenerhebung entscheidend. Heute ist ein US-Dollar weitaus weniger wert als in der Vergangenheit. Die Federal Reserve Bank druckt auch weiterhin jede Menge Fiat-Dollar und erhöht somit die Geldmenge. Wenn die Geldmenge schneller wächst als die Wirtschaft, gibt es verhältnismäßig mehr USD für verhältnismäßig weniger Güter und Dienstleistungen. Diese monetäre Inflation treibt alle Preise in die Höhe.

Um ein besseres Bild von einem am Ende eines Bullenmarktes stattfindenden Silber-Spekulationswahn zu bekommen, müssen wir zurück ins Jahr 1980 reisen, als der erste Spekulationswahn stattfand. Silber erreichte ein Hoch von damals beeindruckenden 48 USD, was heute jedoch keinen Extremwert mehr darstellt. Die drei Jahrzehnte stetiger Inflation haben die Kaufkraft des USD maßgeblich beeinträchtigt.  

Als der letzte Silberbullenmarkt seinen Höhepunkt erreichte, lag das Einkommen eines US-amerikanischen Haushalts aus der Mittelschicht bei unter 18 000 USD. Heute beträgt es ungefähr 50 000 USD. Ein neues Haus kostete durchschnittlich 76 000 USD und ein neues Auto weniger als 6 000 USD. Ein Schokoriegel kostete einen Vierteldollar. Es ist äußerst irreführend, sich die Preise der letzten Jahrzehnte anzusehen, ohne sie vorher in heutige Dollars umgerechnet zu haben. Denn nur so wird eine gute Vergleichsbasis geschaffen.

Leider wird Inflation weitestgehend am US-amerikanischen Verbraucherpreisindex (Consumer Price Index) gemessen. Auch wenn diese Variable die wahre monetäre Inflation aus politischen Gründen verschleiert, wird sie an der Wall Street immer noch als Inflationsmaßstab akzeptiert. Wenn man den CPI nutzt, um den ehemaligen Silberpreis in heutige Dollars umzurechnen, ergeben sich eigentlich recht zurückhaltende Werte. Da dieses Konstrukt die Inflation schwächer erscheinen lässt, verschleiert sie das wahre Ausmaß des letzten Silber-Spekulationswahns.

Im ersten Chart sehen Sie den Silberpreisverlauf der vergangenen vier Jahrzehnte. Sie erkennen, wie ein Spekulationswahn, der einen Bullenmarkt beendet, aus der Sicht des heutigen Dollars aussieht. Der nominelle (nicht-inflationsbereinigte) Silberpreis ist in Rot dargestellt, während der reale (inflationsbereinigte) Silberpreis daneben in Blau abgebildet ist. Dieser basiert auf dem derzeit aktuellsten CPI-Wert, um den Silberpreis, gemessen am Dollar von November 2012, zu betrachten.

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Silber gehörte schon immer zu den überaus spekulativen Metallen, wodurch das Ausmaß des Spekulationswahns zum Ende eines Silberbullenmarktes weitaus größer ist, als es bei anderen Metallen der Fall ist. Der letzte Anstieg des letzten Bullenmarktes Ende 1979 und Anfang 1980 war einfach beeindruckend. Der Preis schoss vertikal in einer legendären Parabel in die Höhe und brach anschließend zusammen. In heutigen Dollars läge das Silberhoch vom 21. Januar 1980 bei über 142 USD pro Unze.

Ein Spekulationswahn ist weit von einem sogar starken Bullenmarktaufschwung entfernt, das sind zwei Paar Schuhe. Wenn es zu einem Spekulationswahn kommt, spielt die ganze Nation (nicht nur Investoren) infolge des wachsenden Preises verrückt. Die Preisentwicklung deutet darauf hin, dass es sich um eine sichere Anlage handelt, die eine gute Möglichkeit zur schnellen Vermögenssteigerung darstellt. So werden Reaktionen ausgelöst, die es im Normalzustand niemals geben würde. Dieses Phänomen ist weithin als "Wahn der Massen“ bekannt.




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