Zunehmender Optimismus unter den Finanzanlegern
28.01.2013 | Eugen Weinberg
Energie
Der Brentölpreis ist am Freitag aufgrund von Gewinnmitnahmen unter Druck geraten und notiert zum Auftakt der neuen Handelswoche bei 113 USD je Barrel. Ein ähnliches Handelsmuster gab es bei WTI, welches am Morgen bei 96 USD je Barrel handelt. Preisrückgänge dürften von den Marktteilnehmern als Einstiegsgelegenheit erachtet werden. Der Konjunkturoptimismus und die allgemeine Stimmungsaufhellung sprechen für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends der vergangenen Woche. So ist der deutsche ifo-Index im Januar den dritten Monat in Folge gestiegen und deutet damit eine konjunkturelle Trendwende in der größten Volkswirtschaft der Eurozone an. Das größer als erwartet ausgefallene Rückzahlvolumen beim EZB-Langfristtender lässt zudem auf eine spürbare Entspannung der Schuldenkrise schließen.
Der S&P-500 schloss am Freitag auf dem höchsten Stand seit Ende 2007, der DAX auf einem 5-Jahreshoch. Auch der schwache US-Dollar gibt Rückenwind. Der Optimismus der Marktteilnehmer zeigt sich auch in der Marktpositionierung der spekulativen Finanzanleger. Diese erhöhten den aktuellen CFTC-Daten zufolge ihre Netto-Long-Position bei WTI in der Woche zum 22. Januar zum sechsten Mal in Folge. Diese stiegen um 24,7 Tsd. Kontrakte und erreichten mit 197.408 Kontrakte ein 10-Monatshoch. Die ICE veröffentlicht die Positionierungsdaten für Brent heute Mittag. Auch hier ist mit einem Anstieg der spekulativen Netto-Long-Positionen zu rechnen. Das hohe Niveau der spekulativen Netto-Long-Positionen könnte eine Preiskorrektur auslösen, falls sich die Anleger zurückziehen. Dafür fehlt derzeit allerdings der Anlass.
Edelmetalle
Gold handelt zum Wochenauftakt weitgehend impulslos bei rund 1.660 USD je Feinunze. Jüngst veröffentlichte Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) zeigen, dass die Zentralbanken auch im Dezember weiter Gold zur Diversifizierung ihrer Währungsreserven gekauft haben. Demnach hat vor allem Russland seine Goldbestände aufgestockt - und zwar um 2,1% bzw. 19,9 auf 957,8 Tonnen. Auch Kasachstan hat im letzten Monat weiter Gold gekauft und seine Bestände um 1,7% auf 115,3 Tonnen ausgeweitet. Der berichtete Anstieg der türkischen Goldreserven um 14,5% auf 359,7 Tonnen ist dagegen auf regulatorische Effekte zurückzuführen. So akzeptiert die türkische Zentralbank bereits seit einigen Monaten Gold in ihren Reserveanforderungen an die Geschäftsbanken.
Wir gehen davon aus, dass die Zentralbanken auch im laufenden Jahr große Mengen Gold kaufen und damit eine wesentliche Stütze des Goldpreises sein werden. Unterdessen berichtet der Verband der indischen Schmuckhersteller von sehr robusten Goldimporten im Vorfeld der jüngst erfolgten Steuererhöhungen. Die Einfuhren könnten im Januar dank der noch laufenden Hochzeitssaison 33% über dem Vorjahresniveau liegen. Die spekulativen Finanzanleger zeigen sich bei Gold mittlerweile nicht mehr ganz so pessimistisch und haben die zweite Woche in Folge ihre Netto-Long-Positionen moderat auf ein 4-Wochenhoch von 97,9 Tsd. Kontrakten erhöht.
Industriemetalle
Obwohl es vergangenen Freitag neue Anzeichen gab, dass sich die Schuldenkrise weiter entspannt, standen die Metallpreise merklich unter Druck. Unterstützt durch sehr feste chinesische Aktienmärkte starten sie allerdings freundlich in die neue Handelswoche und legen leicht zu. Während sich die spekulativen Finanzanleger bei anderen zyklischen Rohstoffen wie z.B. Rohöl wieder deutlich optimistischer zeigen, bleiben sie bei Kupfer noch sehr verhalten. So verharrten die Netto-Long-Positionen in der Woche zum 22. Januar weitgehend unverändert bei 16,4 Tsd. Kontrakten. Sollten die Finanzinvestoren jedoch auch hier wieder verstärkt auf steigende Preise setzen, dürfte dies Kupfer neuen Auftrieb geben. Die Marktteilnehmer dürften sich diese Woche auf die Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten in den USA und China konzentrieren.
Von besonderem Interesse dürfte dabei am Mittwoch das US-BIP für das vierte Quartal sein. Ende der Woche wird sich die Aufmerksamkeit auf die Einkaufsmanagerindizes in den USA und China richten. Schon heute werden in den USA die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter veröffentlicht. Die Makrodaten sollten mehrheitlich die Tendenz der vergangenen Wochen und Monate bestätigen, dass sich die Konjunktur erholt. Dies dürfte sich u.E. positiv auf die Preise zyklischer Rohstoffe wie Metalle auswirken.
Agrarrohstoffe
Erstmals seit mehr als fünf Jahren setzt eine Mehrheit der spekulativen Anleger auf sinkende Zuckerpreise. In der Woche zum 22. Januar bestanden Netto-Short-Positionen von gut 4 Tsd. Kontrakten. In der Woche zuvor gab es noch einen Überhang an Long-Positionen von über 22 Tsd. Kontrakten. In der Berichtswoche hatten die Notierungen nochmals nachgegeben, konnten sich seither aber leicht erholen. Zwar lastet die Erwartung einer ab April anlaufenden rekordhohen Zuckerrohrernte in Brasilien auf den Preisen. Allerdings konkretisiert sich zunehmend die Erwartung, dass aus Gründen der Rentabilität ein steigender Anteil zu Ethanol verarbeitet wird. Der Vorsitzende eines führenden brasilianischen Zuckerhandelshauses schätzt, dass eine um 9% höhere Zuckerrohrernte in der Hauptanbauregion Center-South zu einem Anstieg der Ethanolproduktion um 24%, aber nur einem Anstieg der Zuckerproduktion um gut 4% auf 35,5 Mio. Tonnen führen dürfte. Mit 54% läge der Anteil der Ethanolproduktion an der Gesamtverwertung von Zuckerrohr auf dem höchsten Stand seit drei Jahren.
Der Getreidemarkt befindet sich derzeit zwischen Zuversicht und Skepsis. Während Optimisten aufgrund einer deutlichen Ausweitung der Produktion bereits einen Anstieg der weltweiten Maisvorräte auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 prognostizieren, warnt der Chef eines vielbeachteten US-Wetterdienstes, dass trotz Wetterverbesserung gegenüber 2012 die Feuchtigkeitsversorgung in vielen wichtigen Anbaugebieten angespannt bleiben dürfte.
Der Brentölpreis ist am Freitag aufgrund von Gewinnmitnahmen unter Druck geraten und notiert zum Auftakt der neuen Handelswoche bei 113 USD je Barrel. Ein ähnliches Handelsmuster gab es bei WTI, welches am Morgen bei 96 USD je Barrel handelt. Preisrückgänge dürften von den Marktteilnehmern als Einstiegsgelegenheit erachtet werden. Der Konjunkturoptimismus und die allgemeine Stimmungsaufhellung sprechen für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends der vergangenen Woche. So ist der deutsche ifo-Index im Januar den dritten Monat in Folge gestiegen und deutet damit eine konjunkturelle Trendwende in der größten Volkswirtschaft der Eurozone an. Das größer als erwartet ausgefallene Rückzahlvolumen beim EZB-Langfristtender lässt zudem auf eine spürbare Entspannung der Schuldenkrise schließen.
Der S&P-500 schloss am Freitag auf dem höchsten Stand seit Ende 2007, der DAX auf einem 5-Jahreshoch. Auch der schwache US-Dollar gibt Rückenwind. Der Optimismus der Marktteilnehmer zeigt sich auch in der Marktpositionierung der spekulativen Finanzanleger. Diese erhöhten den aktuellen CFTC-Daten zufolge ihre Netto-Long-Position bei WTI in der Woche zum 22. Januar zum sechsten Mal in Folge. Diese stiegen um 24,7 Tsd. Kontrakte und erreichten mit 197.408 Kontrakte ein 10-Monatshoch. Die ICE veröffentlicht die Positionierungsdaten für Brent heute Mittag. Auch hier ist mit einem Anstieg der spekulativen Netto-Long-Positionen zu rechnen. Das hohe Niveau der spekulativen Netto-Long-Positionen könnte eine Preiskorrektur auslösen, falls sich die Anleger zurückziehen. Dafür fehlt derzeit allerdings der Anlass.
Edelmetalle
Gold handelt zum Wochenauftakt weitgehend impulslos bei rund 1.660 USD je Feinunze. Jüngst veröffentlichte Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) zeigen, dass die Zentralbanken auch im Dezember weiter Gold zur Diversifizierung ihrer Währungsreserven gekauft haben. Demnach hat vor allem Russland seine Goldbestände aufgestockt - und zwar um 2,1% bzw. 19,9 auf 957,8 Tonnen. Auch Kasachstan hat im letzten Monat weiter Gold gekauft und seine Bestände um 1,7% auf 115,3 Tonnen ausgeweitet. Der berichtete Anstieg der türkischen Goldreserven um 14,5% auf 359,7 Tonnen ist dagegen auf regulatorische Effekte zurückzuführen. So akzeptiert die türkische Zentralbank bereits seit einigen Monaten Gold in ihren Reserveanforderungen an die Geschäftsbanken.
Wir gehen davon aus, dass die Zentralbanken auch im laufenden Jahr große Mengen Gold kaufen und damit eine wesentliche Stütze des Goldpreises sein werden. Unterdessen berichtet der Verband der indischen Schmuckhersteller von sehr robusten Goldimporten im Vorfeld der jüngst erfolgten Steuererhöhungen. Die Einfuhren könnten im Januar dank der noch laufenden Hochzeitssaison 33% über dem Vorjahresniveau liegen. Die spekulativen Finanzanleger zeigen sich bei Gold mittlerweile nicht mehr ganz so pessimistisch und haben die zweite Woche in Folge ihre Netto-Long-Positionen moderat auf ein 4-Wochenhoch von 97,9 Tsd. Kontrakten erhöht.
Industriemetalle
Obwohl es vergangenen Freitag neue Anzeichen gab, dass sich die Schuldenkrise weiter entspannt, standen die Metallpreise merklich unter Druck. Unterstützt durch sehr feste chinesische Aktienmärkte starten sie allerdings freundlich in die neue Handelswoche und legen leicht zu. Während sich die spekulativen Finanzanleger bei anderen zyklischen Rohstoffen wie z.B. Rohöl wieder deutlich optimistischer zeigen, bleiben sie bei Kupfer noch sehr verhalten. So verharrten die Netto-Long-Positionen in der Woche zum 22. Januar weitgehend unverändert bei 16,4 Tsd. Kontrakten. Sollten die Finanzinvestoren jedoch auch hier wieder verstärkt auf steigende Preise setzen, dürfte dies Kupfer neuen Auftrieb geben. Die Marktteilnehmer dürften sich diese Woche auf die Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten in den USA und China konzentrieren.
Von besonderem Interesse dürfte dabei am Mittwoch das US-BIP für das vierte Quartal sein. Ende der Woche wird sich die Aufmerksamkeit auf die Einkaufsmanagerindizes in den USA und China richten. Schon heute werden in den USA die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter veröffentlicht. Die Makrodaten sollten mehrheitlich die Tendenz der vergangenen Wochen und Monate bestätigen, dass sich die Konjunktur erholt. Dies dürfte sich u.E. positiv auf die Preise zyklischer Rohstoffe wie Metalle auswirken.
Agrarrohstoffe
Erstmals seit mehr als fünf Jahren setzt eine Mehrheit der spekulativen Anleger auf sinkende Zuckerpreise. In der Woche zum 22. Januar bestanden Netto-Short-Positionen von gut 4 Tsd. Kontrakten. In der Woche zuvor gab es noch einen Überhang an Long-Positionen von über 22 Tsd. Kontrakten. In der Berichtswoche hatten die Notierungen nochmals nachgegeben, konnten sich seither aber leicht erholen. Zwar lastet die Erwartung einer ab April anlaufenden rekordhohen Zuckerrohrernte in Brasilien auf den Preisen. Allerdings konkretisiert sich zunehmend die Erwartung, dass aus Gründen der Rentabilität ein steigender Anteil zu Ethanol verarbeitet wird. Der Vorsitzende eines führenden brasilianischen Zuckerhandelshauses schätzt, dass eine um 9% höhere Zuckerrohrernte in der Hauptanbauregion Center-South zu einem Anstieg der Ethanolproduktion um 24%, aber nur einem Anstieg der Zuckerproduktion um gut 4% auf 35,5 Mio. Tonnen führen dürfte. Mit 54% läge der Anteil der Ethanolproduktion an der Gesamtverwertung von Zuckerrohr auf dem höchsten Stand seit drei Jahren.
Der Getreidemarkt befindet sich derzeit zwischen Zuversicht und Skepsis. Während Optimisten aufgrund einer deutlichen Ausweitung der Produktion bereits einen Anstieg der weltweiten Maisvorräte auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 prognostizieren, warnt der Chef eines vielbeachteten US-Wetterdienstes, dass trotz Wetterverbesserung gegenüber 2012 die Feuchtigkeitsversorgung in vielen wichtigen Anbaugebieten angespannt bleiben dürfte.