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BIP steigt - Preise steigen noch stärker

13.05.2011  |  Markus Blaschzok
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg das Bruttoinlandsprodukt in der Republik zum Vorquartal um 1,5% an, womit man das Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2008 bereits überschritten habe. Zum Vorjahr soll es sich gar um ein volkswirtschaftliches Wachstum von 5,2% handeln. Natürlich sind diese Zahlen gut und jeder dürfte sich über eine derartige Entwicklung freuen, doch kann diese Entwicklung nicht in die Zukunft fortgeschrieben werden. Manche Analysten sprechen aktuell gar von einem goldenen Jahrzehnt oder einem kommenden neuen Wirtschaftswunder, das auf die Bundesrepublik zukäme.

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Dabei soll sich die deutsche Wirtschaft, dank ihrer guten Positionierung, den massiven fundamentalen Problemen, die wir in Europa und der Welt aktuell haben, auf wundersame Weise widersetzen und entziehen können. Das dies so nicht funktioniert sollte eigentlich jedem heute klar sein. Die Wachstumszahlen sind natürlich preisbereinigt und die Diskrepanz zwischen geschönten offiziellen Warenkörben wie dem VPI, der zum Vorjahr um 2,4% stieg und zweistelligen Preissteigerungen für Lebensmittel und dreistelligen Preissteigerungen für Rohstoffe, lässt stark an dieser Wachstumsgeschichte zweifeln. Selbst die offiziellen Großhandelspreise stiegen zum Vorjahr mit einer Rate von 9,2% an.

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Die fundamentale Verfassung der europäischen Volkswirtschaften hat sich seit dem Jahr 2008 nicht verbessert. Staatliche Förderungen und Stützungen ganzer Wirtschaftszweige, die zwar wie in China ein Scheinwachstum suggerieren, haben lediglich alte Blasen weiter aufgebläht und Neue entstehen lassen. Dies bietet jedoch kein Fundament für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und wachsenden Wohlstand. Entgegen den optimistischen Analysen sehen wir eine erneute wirtschaftliche Kontraktion bereits über uns aufziehen, die uns noch in diesem Jahr, womöglich in den nächsten Monaten, erreichen dürfte. US-Präsident Obama kündigte indes an die laufenden Konjunkturprogramme und somit die staatliche Wirtschaftsplanung, weiter ausdehnen zu wollen. Dabei sind die steigenden Preise nicht auf exogene Faktoren wie die Unruhen in Nordafrika oder auf ein stärkeres Wachstum in den Schwellenländern zurückzuführen, sondern liegen in der heimischen Geld- und Fiskalpolitik begründet.


Schuldenkrise geht in die nächste Runde

Die Ratingagentur Standard & Poor’s hatte in dieser Woche die Bonitätsnote Griechenlands von „BB-" auf „B“ herabgestuft und beließ den Ausblick weiter auf „negativ“. Ende vergangener Woche machte das Gerücht über einen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion die Runde, was natürlich völliger Blödsinn war. Diese Woche überrasche dann die gegenteilige Meldung über ein erneutes Hilfspaket, das fast 60 Mrd. Euro umfassen und den Liquiditätsbedarf der nächsten beiden Jahre abdecken soll, den Markt. Die Rendite griechischer Anleihen sank daraufhin wieder deutlich von 16,3% auf aktuell 15,4%. Da wahrscheinlich immer mehr Marktteilnehmern klar wird, dass besonders die Deutschen für diese Hilfszahlungen aufkommen werden, stieg die Rendite bundesdeutscher zweijähriger Anleihen mittlerweile um bis zu 0,2% über denen von Frankreich, Finnland und den Niederlanden an.

Auch Irland hat mittlerweile Probleme seinen Zinsverpflichtungen nachzukommen, weshalb man bereits darüber nachdenkt, das Land über niedrigere Zinsen zu entlasten. Finnland hatte sich wie erwartet gebeugt und zugesagt, sich an dem Rettungspaket für Portugal beteiligen zu wollen.

In den USA mahnte der FED-Chef Ben Bernanke den Kongress die Schuldenobergrenze von 14,3 Billionen US-Dollar wieder anzuheben, da die USA Gefahr liefen, in der kommenden Woche bereits ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen zu können, was eine Krise des weltweiten Finanzsystems auslösen würde. In weiser Voraussicht, dass die Bonität der USA weiter sinken wird und die Zinsen weiter steigen werden, hat der weltgrößte Rentenfonds Pimco seine Leerverkäufe von US-Staatsanleihen von 3% auf 4% erhöht. Bei Pimco ist Gold nach Aktien mittlerweile die zweitgrößte Position im Portfolio. Die Lage an den Märkten ist weiterhin schlecht und trübt sich im Augenblick täglich ein. Gold und Silber werden von dieser Entwicklung langfristig profitieren können.


Weitere Beobachtungen
  • Die Betreiberfirma des japanischen havarierten Nuklearkomplexes Fukushima Daiichi beantragte Staatshilfe, um die Betroffenen entschädigen zu können. In einem kapitalistischen Land wäre das Unternehmen und seine Anteilseigner längst bankrott.

  • Am 18. Mai startet die HKMEX (Hong Kong Mercantile Exchange), das asiatische Pendant zur amerikanischen COMEX, ihren Handel in HongKong. Gehandelt werden auch Terminkontrakte Gold und Silber.

Technische Analyse

Lage trübt sich langsam ein und die Märkte drehen


Der HUI Goldminenindex fiel wie erwartet an die 500-Punkte-Marke ab. Wir warnten Anfang April explizit, vor einer Bullenfalle und erst zu investieren, wenn sich ein prozyklisches Kaufsignal ergäbe! Die Intermarketanalyse gab noch kein grünes Licht für einen nachhaltigen Ausbruch über diese Marke mit darauffolgender Rallye. Augenblicklich heißt es weiter abwarten. Erst bei Ständen über 625 Punkten, würde sich ein prozyklisches Kaufsignal ergeben. Nach dem Bruch des kurzfristigen Aufwärtstrends und der Unterschreitung der 200 Tagelinie, ist die Wahrscheinlichkeit für ein baldiges Kaufsignal niedrig. Die Wahrscheinlichkeit für ein Unterschreiten der 500-Punkte-Marke mit weiter schwächeren Kursen halten wir für das wahrscheinlichste Szenario. Dennoch wird die Korrektur auf hohem Niveau stattfinden, auch wenn Panik im Markt aufkommen sollte. Fällt der Index unter 490 Punkte, ergäbe sich ein erstes Kursziel bei 430 Punken.

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Der Silberpreis fand bei 34 US-Dollar eine erste Unterstützung, die ein weiteres Mal getestet wurde. Wir gehen von einer weiteren Aufwärtsbewegung bis in den Bereich von 39/40 US-Dollar aus. Die nächsten Wochen könnte der Silberpreis unter hoher Volatilität seitwärts laufen und mit später einbrechenden Aktien- und Anleihemärkten sich zur letzten Korrekturwelle ausdehnen, die den Preis in den Bereich von 27 USD führen könnte. Die dann einsetzende sozialistische Geldpolitik sollte danach eine letzte Haussephase einläuten.

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Das Bild an den Standardaktienmärkten trübt sich langsam ein. Der S&P 500 konnte, obwohl er den Widerstand bei 1.340 Punkten nehmen konnte, den Ausbruch bisher nicht bestätigen. Augenblicklich wird das Ausbruchsniveau bei 1.340 Punkten wiederholt getestet. Sollte der Index heute oder Anfang nächster Woche unter 1.330 Punkten schließen, dürfte das mittelfristige Top gefunden sein und die Märkte wahrscheinlich in einen Bärenmarkt übergehen. Nächste Kursziele wären dann die 1.300 und 1.250 Punkte. Das bärische Szenario halten wir derzeit für wahrscheinlicher als das bullische.

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Commitment of Traders

Obwohl der Silberpreis bis zum 3. Mai noch einmal fast 9 % verlor, nahmen die Long-Positionen der spekulativ agierenden Anleger nicht mehr ab, was grundsätzlich negativ ist. Die Positionsentwicklung bei Platin und Palladium korrelierte wieder positiv und die beiden Industriemetalle konnten bis zum 3.5.2011 noch einmal die letzten Hochpunkte erreichen. Mit dem Rückgang in der vergangenen Woche dürften sich auch die spekulativen Positionen etwas verringert haben. Beim Öl sind die kurzfristig agierenden Marktteilnehmer immer noch auf extrem Hoch engagiert. Verstärken sich die rezessiven Kräfte im Sommer in der Weltwirtschaft wieder, dann dürfte der Preis kurzfristig stärker unter Druck geraten. In dieser Situation sollte sich auch der Preis für Silber nicht diesem Sog entziehen können.

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Fazit: Zusammenfassung und mittelfristiger Ausblick

Die Märkte hatten in den vergangenen Wochen Top-Formationen ausgebildet und viele Rohstoffe und Indizes stehen kurz davor erneute Verkaufssignale zu generieren. Die Räder des Marktes greifen ineinander und die Puzzlestückchen formieren ein Bild, das uns bärisch über die Sommermonate blicken lässt. Zweifel über die Aussichten finden jetzt sukzessive ihren Weg in den Markt und die Stimmung dürfte sich langsam aber sicher eintrüben. Die Situation sollte sich in den nächsten Monaten weiter deutlich verschlechtern und die negativen Wirtschaftsdaten wieder in den Vordergrund rücken lassen, sodass die Märkte schließlich gen Süden drehen und die Bären das Ruder übernehmen könnten.


Marktzahlen:

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Sonderaktionen:

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Aktuelles: Neues zum physischen Handel aus den Lokationen

München:

Der Handel mit physischer Ware im Onlineshop sowie am Schalter war in dieser Woche wiederholt sehr belebt, sodass Wartezeiten bei der Beratung und an der Kasse einkalkuliert werden mussten. Das Verhältnis von Kunden die kauften (90%) zu Kunden die verkauften (10%), nahm nochmals zugunsten der Käufer zu. Die Anleger reagieren besonnen und nutzen die günstigen Preise um nachzukaufen. Das Verhältnis von Gold zu Silber veränderte sich extrem auf 30 zu 70, nachdem es in der Vorwoche noch bei 60 zu 40 lag. Das Volumen an Schmelzware nahm bei den niedrigen Preisen dementsprechend stark ab. Viele Kunden sind derzeit verunsichert und können nicht einschätzen wie sich der Preis kurzfristig verhalten wird. Panikverkäufe kamen bisher nicht auf.

Die gefragtesten Goldmünzen waren der Krügerrand sowie der 100 Gramm und der 250 Gramm Goldbarren. Im Silber bleibt der Philharmoniker die beliebteste Münze sowie der Maple Leaf.

Das Edelmetall Gold und auch sein kleiner Bruder Silber erfreuen sich seit Jahren rasant wachsenden Interesses. Ablesen kann man dies an ihrem gestiegenen Preis. Immer mehr Menschen möchten wieder auf klassischem Wege vollkommen konservativ in Münzen oder Barren investieren. Dazu passend gibt es nun ein praktisches Kompendium, das Edelmetallhandbuch. Darin werden systematisch alle wesentlichen Fragen über Edelmetalle, wie beispielsweise zur Frage der geeigneten Form, der richtigen Menge und welches Edelmetall am besten zu Ihnen und Ihren Vorstellungen passt, behandelt. Das Edelmetallhandbuch gibt es signiert bei pro aurum oder einfach überall wo es Bücher gibt.

Am Vormittag des 6. Mais wird das Edelmetallhandbuch auf der Deutschen Anlegermesse in Frankfurt im Rahmen einer Buchpräsentation vom Autor persönlich vorgestellt.


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Veranstaltungshinweise:

Vortragsthema: Ist ihr Vermögen krisenfest?

Referent: Jürgen Birner
Wann: Samstag, 14. Mai 2011
Beginn: 11:00 Uhr
Wann: Donnerstag, 26. Mai 2011
Beginn: 18:30 Uhr
Ort: pro aurum Goldhaus
Joseph-Wild-Straße 12
81829 München

Anmeldung nicht erforderlich.


Vortragsthema: Ist ihr Vermögen krisenfest?

Referent: Jürgen Birner
Wann: Donnerstag, 18. Mai 2011
Beginn: 18:30 Uhr
pro aurum Bad Homburg
Haingasse 22 / Ecke Höhestraße
61348 Bad Homburg

Referenten: Jürgen Birner, pro aurum value GmbH
Andreas Uschold, Global Resources Invest

Wann: Mittwoch, 07. Juni 2011
Beginn: 18:30 Uhr
Ort: Global Resources Invest GmbH und Co. KG
Fleischgasse 18
92637 Weiden

Diese Veranstaltungen werden in einem begrenzten Rahmen stattfinden. Eine Anmeldung ist darum von Nöten.

Wir freuen uns auf Ihre Zusage über das Anmeldeformular bei http://proaurum-valueflex.de oder senden Sie uns ein E-Mail mit Ihrer vollständigen Adresse an fonds@proaurum.de.

Für Fragen zu den Veranstaltungen sowie zum Fonds "pro aurum ValueFlex" steht Ihnen Herr Jürgen Birner unter der Telefonnummer 089. 444 584 - 362 oder der E-Mail juergen.birner@proaurum.de gerne zur Verfügung.


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chef-Analyst pro aurum

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