Gong Xi Fa Cai! - Frohes Chinesisches Neujahr!
08.02.2013 | Eugen Weinberg
Energie
Der Brentölpreis stieg gestern zunächst auf ein 5-Monatshoch von knapp 118 USD je Barrel, gab dann aber aufgrund einer Verbalintervention von EZB-Präsident Draghi, welche den Euro auf Talfahrt schickte, ca. einen US-Dollar nach. Jedoch erholte sich der Brentpreis schnell und nähert sich heute wieder der 118 USD-Marke. Das Muster der vergangenen Tage setzt sich somit fort, wonach Preisrückgänge von den Marktteilnehmern als Kaufgelegenheit erachtet werden. Unterstützend für die Ölpreise wirken auch die robusten Importdaten aus China. Laut der chinesischen Zollbehörde hat das Land im Januar 25,15 Mio. Tonnen bzw. 5,92 Mio. Barrel pro Tag an Rohöl importiert. Das ist 7,4% mehr als im Vorjahr und auf täglicher Basis das dritthöchste monatliche Importvolumen aller Zeiten. Zudem dürfte auch die verringerte Ölproduktion von Saudi-Arabien preistreibend wirken, die im Januar lediglich 9,05 Mio. Barrel pro Tag betragen haben soll und damit nur knapp über dem im Dezember verzeichneten 19-Monatstief lag.
Der US-Erdgaspreis ist gestern um 4% auf 3,29 USD je mmBtu gesunken. Damit wurden sämtliche seit Wochenbeginn erzielten Gewinne wieder abgegeben. Auslöser war ein geringer als erwartet ausgefallener Abbau der US-Lagerbestände um 118 Mrd. Kubikfuß, welcher vom US-Energieministerium für die vergangene Woche berichtet wurde. Der in dieser Berichtswoche übliche Lagerabbau liegt bei 165 Mrd. Kubikfuß. Die Abweichung der Erdgasvorräte vom 5-Jahresdurchschnitt hat sich im Zuge dessen auf 15% ausgeweitet, verglichen mit 12,2% in der Vorwoche. Der Erdgaspreis könnte in den kommenden Tagen allerdings Unterstützung erhalten, da an der US-Ostküste ein Schneesturm angekündigt ist, welcher den Heizbedarf erhöhen dürfte.
Edelmetalle
Die Edelmetalle kamen gestern im Zuge der EZB-Zinsentscheidung und vor allem der anschließenden Pressekonferenz vorübergehend unter Druck, da der US-Dollar zeitweise gegenüber dem Euro stark aufwertete. Denn EZB-Präsident Draghi hatte verbal gegen die jüngste Euro-Stärke interveniert. Unsere Volkswirte sehen allerdings das Abebben der Staatsschuldenkrise als Hauptfaktor hinter der Euro-Stärke, was positiv für den Konjunkturausblick ist. Sie gehen ferner davon aus, dass die EZB eine Aufwertung des Euro tolerieren und die Leitzinsen nicht weiter senken wird. Während Gold in US-Dollar ausgedrückt auf rund 1.670 USD je Feinunze zurückfiel, legte das gelbe Edelmetall in Euro gerechnet zwischenzeitlich auf ein 2-Wochenhoch von knapp 1.260 EUR je Feinunze zu.
Die zuletzt verhaltene Entwicklung von Gold und der gleichzeitige merkliche Anstieg von Platin haben dazu geführt, dass Platin im Laufe dieser Woche wieder um bis zu 60 USD je Feinunze teurer war als Gold. Dies entspricht der höchsten Preisdifferenz zugunsten von Platin seit August 2011. Aufgrund von Sorgen über weitere Produktionsausfälle in Südafrika sollte sich der Preisanstieg von Platin u.E. fortsetzen und Platin seinen Preisvorsprung gegenüber Gold behaupten.
Industriemetalle
China hat im Januar 351 Tsd. Tonnen Kupfer importiert. Damit lagen die Einfuhren zwar leicht über dem Niveau des Vormonats, allerdings auch gut 15% unter dem Wert des Vorjahres. Die weiterhin verhaltenen Handelsvolumina dürften unter anderem auf das bevorstehende Neujahrsfest in China zurückzuführen sein. Im Vorfeld dessen haben sich die chinesischen Händler offensichtlich zurückgehalten. Darüber hinaus befinden sich die Kupfervorräte in den Lagerhäusern der SHFE mit knapp 197 Tsd. Tonnen weiter auf einem hohen Niveau und es gab nach wie vor kaum attraktive Arbitragemöglichkeiten zwischen den Börsen in London und Shanghai. Zudem wurde die lokale Kupferproduktion gerade zum Jahresende hin stark ausgeweitet. Wir gehen davon aus, dass die Importdynamik im März, einhergehend mit einer saisonal bedingt höheren Nachfrage, wieder zunehmen wird.
Dies sollte mittelfristig dem Kupferpreis Unterstützung geben. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Aluminium. Auch hier lagen die chinesischen Importe mit 69 Tsd. Tonnen leicht über dem Niveau des Vormonats, aber deutlich unter Vorjahr. Die vor rund vier Wochen geäußerten Sorgen über eine anziehende Teuerungsrate im Zuge der sich erholenden Wirtschaft waren verfrüht. Denn die Inflation ist im Januar wieder deutlich auf 2,0% gesunken. Dies gibt der chinesischen Regierung und Zentralbank theoretisch Spielraum für weitere konjunkturstützende Maßnahmen wie z.B. Infrastrukturprojekte.
Agrarrohstoffe
Das US-Landwirtschaftsministerium veröffentlicht heute Abend neue Angebots- und Nachfrageschätzungen für Getreide und Sojabohnen. Im Blickpunkt dürften dabei die bevorstehenden südamerikanischen Ernten stehen. Die staatliche brasilianische Prognoseeinheit Conab hat gestern ihre Schätzung für die Sojabohnenernte in Brasilien auf 83,4 Mio. Tonnen angehoben, was einem Rekordwert entspricht. Auch bei Mais erwartet Conab eine Rekordernte von 76 Mio. Tonnen. Die aktuellen USDA-Schätzungen liegen bei 82,5 Mio. bzw. 71 Mio. Tonnen. Während das USDA bei Brasilien möglicherweise zu pessimistisch ist, überwiegen bei den Prognosen für Argentinien aufgrund der dortigen Trockenheit Abwärtsrisiken. Bei Sojabohnen erwartet das USDA bislang eine Ernte von 54 Mio. Tonnen, was nur knapp unter der Rekordernte von 2010 liegen würde.
Bei der Maisernte wird mit 28 Mio. Tonnen ein Rekordniveau erwartet. Der Maispreis ist in den vergangenen Tagen bereits deutlich gefallen. Die preisbelastenden Nachrichten sollten daher eingepreist sein. Dagegen befindet sich der Sojabohnenpreis mit knapp 14,9 USD je Scheffel nur knapp unter einem 2-Monatshoch. Der Sojabohnenpreis könnte daher unter Druck geraten. Dafür sprechen auch die schwachen Importdaten aus China. Die chinesische Zollbehörde meldete für Januar einen Rückgang der Sojabohneneinfuhren um knapp 20% gegenüber dem Vormonat auf 4,8 Mio. Tonnen.
Der Brentölpreis stieg gestern zunächst auf ein 5-Monatshoch von knapp 118 USD je Barrel, gab dann aber aufgrund einer Verbalintervention von EZB-Präsident Draghi, welche den Euro auf Talfahrt schickte, ca. einen US-Dollar nach. Jedoch erholte sich der Brentpreis schnell und nähert sich heute wieder der 118 USD-Marke. Das Muster der vergangenen Tage setzt sich somit fort, wonach Preisrückgänge von den Marktteilnehmern als Kaufgelegenheit erachtet werden. Unterstützend für die Ölpreise wirken auch die robusten Importdaten aus China. Laut der chinesischen Zollbehörde hat das Land im Januar 25,15 Mio. Tonnen bzw. 5,92 Mio. Barrel pro Tag an Rohöl importiert. Das ist 7,4% mehr als im Vorjahr und auf täglicher Basis das dritthöchste monatliche Importvolumen aller Zeiten. Zudem dürfte auch die verringerte Ölproduktion von Saudi-Arabien preistreibend wirken, die im Januar lediglich 9,05 Mio. Barrel pro Tag betragen haben soll und damit nur knapp über dem im Dezember verzeichneten 19-Monatstief lag.
Der US-Erdgaspreis ist gestern um 4% auf 3,29 USD je mmBtu gesunken. Damit wurden sämtliche seit Wochenbeginn erzielten Gewinne wieder abgegeben. Auslöser war ein geringer als erwartet ausgefallener Abbau der US-Lagerbestände um 118 Mrd. Kubikfuß, welcher vom US-Energieministerium für die vergangene Woche berichtet wurde. Der in dieser Berichtswoche übliche Lagerabbau liegt bei 165 Mrd. Kubikfuß. Die Abweichung der Erdgasvorräte vom 5-Jahresdurchschnitt hat sich im Zuge dessen auf 15% ausgeweitet, verglichen mit 12,2% in der Vorwoche. Der Erdgaspreis könnte in den kommenden Tagen allerdings Unterstützung erhalten, da an der US-Ostküste ein Schneesturm angekündigt ist, welcher den Heizbedarf erhöhen dürfte.
Edelmetalle
Die Edelmetalle kamen gestern im Zuge der EZB-Zinsentscheidung und vor allem der anschließenden Pressekonferenz vorübergehend unter Druck, da der US-Dollar zeitweise gegenüber dem Euro stark aufwertete. Denn EZB-Präsident Draghi hatte verbal gegen die jüngste Euro-Stärke interveniert. Unsere Volkswirte sehen allerdings das Abebben der Staatsschuldenkrise als Hauptfaktor hinter der Euro-Stärke, was positiv für den Konjunkturausblick ist. Sie gehen ferner davon aus, dass die EZB eine Aufwertung des Euro tolerieren und die Leitzinsen nicht weiter senken wird. Während Gold in US-Dollar ausgedrückt auf rund 1.670 USD je Feinunze zurückfiel, legte das gelbe Edelmetall in Euro gerechnet zwischenzeitlich auf ein 2-Wochenhoch von knapp 1.260 EUR je Feinunze zu.
Die zuletzt verhaltene Entwicklung von Gold und der gleichzeitige merkliche Anstieg von Platin haben dazu geführt, dass Platin im Laufe dieser Woche wieder um bis zu 60 USD je Feinunze teurer war als Gold. Dies entspricht der höchsten Preisdifferenz zugunsten von Platin seit August 2011. Aufgrund von Sorgen über weitere Produktionsausfälle in Südafrika sollte sich der Preisanstieg von Platin u.E. fortsetzen und Platin seinen Preisvorsprung gegenüber Gold behaupten.
Industriemetalle
China hat im Januar 351 Tsd. Tonnen Kupfer importiert. Damit lagen die Einfuhren zwar leicht über dem Niveau des Vormonats, allerdings auch gut 15% unter dem Wert des Vorjahres. Die weiterhin verhaltenen Handelsvolumina dürften unter anderem auf das bevorstehende Neujahrsfest in China zurückzuführen sein. Im Vorfeld dessen haben sich die chinesischen Händler offensichtlich zurückgehalten. Darüber hinaus befinden sich die Kupfervorräte in den Lagerhäusern der SHFE mit knapp 197 Tsd. Tonnen weiter auf einem hohen Niveau und es gab nach wie vor kaum attraktive Arbitragemöglichkeiten zwischen den Börsen in London und Shanghai. Zudem wurde die lokale Kupferproduktion gerade zum Jahresende hin stark ausgeweitet. Wir gehen davon aus, dass die Importdynamik im März, einhergehend mit einer saisonal bedingt höheren Nachfrage, wieder zunehmen wird.
Dies sollte mittelfristig dem Kupferpreis Unterstützung geben. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Aluminium. Auch hier lagen die chinesischen Importe mit 69 Tsd. Tonnen leicht über dem Niveau des Vormonats, aber deutlich unter Vorjahr. Die vor rund vier Wochen geäußerten Sorgen über eine anziehende Teuerungsrate im Zuge der sich erholenden Wirtschaft waren verfrüht. Denn die Inflation ist im Januar wieder deutlich auf 2,0% gesunken. Dies gibt der chinesischen Regierung und Zentralbank theoretisch Spielraum für weitere konjunkturstützende Maßnahmen wie z.B. Infrastrukturprojekte.
Agrarrohstoffe
Das US-Landwirtschaftsministerium veröffentlicht heute Abend neue Angebots- und Nachfrageschätzungen für Getreide und Sojabohnen. Im Blickpunkt dürften dabei die bevorstehenden südamerikanischen Ernten stehen. Die staatliche brasilianische Prognoseeinheit Conab hat gestern ihre Schätzung für die Sojabohnenernte in Brasilien auf 83,4 Mio. Tonnen angehoben, was einem Rekordwert entspricht. Auch bei Mais erwartet Conab eine Rekordernte von 76 Mio. Tonnen. Die aktuellen USDA-Schätzungen liegen bei 82,5 Mio. bzw. 71 Mio. Tonnen. Während das USDA bei Brasilien möglicherweise zu pessimistisch ist, überwiegen bei den Prognosen für Argentinien aufgrund der dortigen Trockenheit Abwärtsrisiken. Bei Sojabohnen erwartet das USDA bislang eine Ernte von 54 Mio. Tonnen, was nur knapp unter der Rekordernte von 2010 liegen würde.
Bei der Maisernte wird mit 28 Mio. Tonnen ein Rekordniveau erwartet. Der Maispreis ist in den vergangenen Tagen bereits deutlich gefallen. Die preisbelastenden Nachrichten sollten daher eingepreist sein. Dagegen befindet sich der Sojabohnenpreis mit knapp 14,9 USD je Scheffel nur knapp unter einem 2-Monatshoch. Der Sojabohnenpreis könnte daher unter Druck geraten. Dafür sprechen auch die schwachen Importdaten aus China. Die chinesische Zollbehörde meldete für Januar einen Rückgang der Sojabohneneinfuhren um knapp 20% gegenüber dem Vormonat auf 4,8 Mio. Tonnen.