(Brent-)Ölpreis steigt auf 9-Monatshoch
11.02.2013 | Eugen Weinberg
Energie
Zum Auftakt der neuen Handelswoche verliert der Brentölpreis geringfügig auf 118,5 USD je Barrel, nachdem am Freitag ein 9-Monatshoch von 119,2 USD je Barrel markiert wurde. Während der Brentpreis in der letzten Woche um mehr als 2 USD gestiegen ist, ist der WTI-Preis um 2 USD gefallen und notiert heute bei 95,6 USD ebenfalls leicht im Minus. Die entgegengesetzten Tendenzen am Ölmarkt sorgen für eine steigende Preisdifferenz zwischen Brent und WTI. Diese hat sich auf aktuell 23 USD je Barrel ausgeweitet und somit auf den höchsten Stand seit Ende November. Die Preisentwicklung bei WTI spiegelt sich auch in der Marktpositionierung der spekulativen Finanzanleger wider. Deren Netto-Long-Positionen verzeichneten in der Woche zum 5. Februar zum ersten Mal nach sieben Anstiegen in Folge einen Abbau um 5,2 Tsd. auf 201.833 Kontrakte und signalisieren damit erste Skepsis der Marktteilnehmer über einen weiteren Preisanstieg bei WTI.
Die steigende Ölproduktion im Mittleren Westen der USA und fehlende Pipelinekapazitäten drücken auf den Preis für kanadisches Öl. Schweres Rohöl der Marke West Canada Select (WSC) weist derzeit einen Preisabschlag von 25 USD gegenüber WTI auf und ist sogar 48 USD günstiger als Brent. Abhilfe könnte die Keystone-XL-Pipeline schaffen. Der neue US-Außenminister Kerry rechnet damit, dass eine Entscheidung über den Bau des Nordabschnitts in Kürze getroffen wird. Im Falle eines zügigen Baubeginns könnte die Pipeline laut dem Betreiber TransCanada 2015 in Betrieb gehen. Dann könnten täglich bis zu 900 Tsd. Barrel Rohöl von den kanadischen Ölsandfeldern bis zur US-Golfküste transportiert werden und an den Weltmarkt gelangen.
Edelmetalle
Gold notiert zu Wochenbeginn wenig verändert bei rund 1.670 USD je Feinunze und bewegt sich damit weiter in seiner Handelsspanne zwischen 1.650 USD und 1.700 USD, die seit zwei Monaten Bestand hat. Die spekulativen Finanzinvestoren haben in der Woche zum 5. Februar ihre Netto-Long-Positionen marginal ausgebaut, nachdem sie diese zuvor auf ein 5½-Monatstief reduziert hatten. Auch bei Silber, Platin und Palladium wurden die Netto-Long-Positionen weiter leicht erhöht, was den Optimismus der Marktteilnehmer gerade hinsichtlich der zyklischeren Edelmetalle, die überwiegend in der Industrie Verwendung finden, zum Ausdruck bringt. Für weiter steigende Platin- und vor allem Palladiumpreise sprechen auch sehr robuste Autoabsatzzahlen in China.
Denn im Januar wurden im Reich der Mitte gemäß dem chinesischen Verband der Automobilproduzenten rekordhohe 1,73 Mio. Autos verkauft, 49% mehr als im Vorjahr. China scheint damit neben den USA die Schwäche im europäischen Automarkt ausgleichen zu können. Der Fokus der Marktteilnehmer dürfte sich auf das Treffen der Finanzminister der Eurogruppe heute Abend in Brüssel richten, wo unter anderem das Thema Zypern beraten wird. Dies, wie auch weitere politische Unsicherheiten in anderen europäischen Ländern, könnten die nach wie vor bestehenden Risiken im Euroraum wieder in den Vordergrund treten lassen. Inwiefern Gold hiervon profitieren kann ist allerdings fraglich, da der Konjunkturoptimismus derzeit die Oberhand hat.
Industriemetalle
Die Metallpreise starten ohne einheitliche Tendenz und verhalten in die neue Handelswoche. Kupfer zum Beispiel notiert leicht schwächer knapp unter 8.300 USD je Tonne. Da die chinesischen Märkte aufgrund des Neujahrsfestes diese Woche geschlossen bleiben, dürfte sich dies in einem deutlich geringeren Handelsvolumen auch an den anderen Börsenplätzen wie z.B. der LME oder COMEX bemerkbar machen. Darüber hinaus bleiben zu Wochenbeginn zahlreiche weitere Märkte in Asien geschlossen, so dass zunächst Impulse fehlen. Wie die CFTC-Daten zur Marktpositionierung zeigen, haben die spekulativen Finanzanleger im Falle von Kupfer in der Woche zum 5. Februar ihre Netto-Long-Positionen stark um 57% auf 22,7 Tsd. Kontrakte ausgeweitet.
Dies entspricht dem höchsten Stand seit sieben Wochen. Die Finanzinvestoren haben somit zum 2%-igen Preisanstieg von Kupfer in der Beobachtungsperiode beigetragen. Sie haben sich dabei offensichtlich von positiven Konjunkturdaten sowohl aus China als auch den USA zu Monatsbeginn inspirieren lassen. Daneben dürften auch aufgekommene Angebotssorgen eine Rolle gespielt haben. Denn die mongolische Regierung möchte mehr Kontrolle über das Kupferprojekt „Oyu Tolgoi“ erhalten, was die Inbetriebnahme der Mine, die maßgeblich zum erwarteten Angebotsüberschuss in diesem Jahr beitragen soll, verzögern könnte.
Agrarrohstoffe
Die Preise für Getreide und Ölsaaten reagierten auf die neuen USDA-Schätzungen mit Abschlägen. Insbesondere die Sojabohnennotierungen gaben merklich nach. Zwar gab es bei Sojabohnen eine Abwärtsrevision der US-Endbestände um 10 Mio. auf 125 Mio. Scheffel (3,4 Mio. Tonnen). Dies wurde jedoch durch steigende Vorräte in Südamerika mehr als ausgeglichen, so dass die weltweiten Sojabohnenendbestände leicht auf 60,1 Mio. Tonnen nach oben revidiert wurden. Während für Brasilien die Ernteschätzung um 1 Mio. auf ein Rekordniveau von 83,5 Mio. Tonnen angehoben wurde, gab es für Argentinien eine Abwärtsrevision um 1 Mio. auf 53 Mio. Tonnen. Bei Mais wurden die zum Ende des laufenden Erntejahres erwarteten US-Lagerbestände aufgrund geringerer Exporte um 5% auf 632 Mio. Scheffel (16,1 Mio. Tonnen) angehoben.
Die globalen Maisvorräte am Ende des Erntejahres sollen bei 118 Mio. Tonnen liegen und damit 2 Mio. Tonnen höher als bislang erwartet. Bemerkenswert ist, dass Brasilien die USA erstmals als weltgrößter Maisexporteur ablöst, auch wenn dies der schwächeren US-Ernte geschuldet ist und daher voraussichtlich nur vorübergehend der Fall sein dürfte. Die Schätzung für die Weizenlagerbestände in den USA zum Ende des laufenden Erntejahres wurde um 3,5% auf 691 Mio. Scheffel (18,8 Mio. Tonnen) reduziert. Gund hierfür war eine stärkere US-Nachfrage bei der Tierfütterung. Bei den weltweiten Weizenendbeständen gab es hingegen keine nennenswerte Änderung.
Zum Auftakt der neuen Handelswoche verliert der Brentölpreis geringfügig auf 118,5 USD je Barrel, nachdem am Freitag ein 9-Monatshoch von 119,2 USD je Barrel markiert wurde. Während der Brentpreis in der letzten Woche um mehr als 2 USD gestiegen ist, ist der WTI-Preis um 2 USD gefallen und notiert heute bei 95,6 USD ebenfalls leicht im Minus. Die entgegengesetzten Tendenzen am Ölmarkt sorgen für eine steigende Preisdifferenz zwischen Brent und WTI. Diese hat sich auf aktuell 23 USD je Barrel ausgeweitet und somit auf den höchsten Stand seit Ende November. Die Preisentwicklung bei WTI spiegelt sich auch in der Marktpositionierung der spekulativen Finanzanleger wider. Deren Netto-Long-Positionen verzeichneten in der Woche zum 5. Februar zum ersten Mal nach sieben Anstiegen in Folge einen Abbau um 5,2 Tsd. auf 201.833 Kontrakte und signalisieren damit erste Skepsis der Marktteilnehmer über einen weiteren Preisanstieg bei WTI.
Die steigende Ölproduktion im Mittleren Westen der USA und fehlende Pipelinekapazitäten drücken auf den Preis für kanadisches Öl. Schweres Rohöl der Marke West Canada Select (WSC) weist derzeit einen Preisabschlag von 25 USD gegenüber WTI auf und ist sogar 48 USD günstiger als Brent. Abhilfe könnte die Keystone-XL-Pipeline schaffen. Der neue US-Außenminister Kerry rechnet damit, dass eine Entscheidung über den Bau des Nordabschnitts in Kürze getroffen wird. Im Falle eines zügigen Baubeginns könnte die Pipeline laut dem Betreiber TransCanada 2015 in Betrieb gehen. Dann könnten täglich bis zu 900 Tsd. Barrel Rohöl von den kanadischen Ölsandfeldern bis zur US-Golfküste transportiert werden und an den Weltmarkt gelangen.
Edelmetalle
Gold notiert zu Wochenbeginn wenig verändert bei rund 1.670 USD je Feinunze und bewegt sich damit weiter in seiner Handelsspanne zwischen 1.650 USD und 1.700 USD, die seit zwei Monaten Bestand hat. Die spekulativen Finanzinvestoren haben in der Woche zum 5. Februar ihre Netto-Long-Positionen marginal ausgebaut, nachdem sie diese zuvor auf ein 5½-Monatstief reduziert hatten. Auch bei Silber, Platin und Palladium wurden die Netto-Long-Positionen weiter leicht erhöht, was den Optimismus der Marktteilnehmer gerade hinsichtlich der zyklischeren Edelmetalle, die überwiegend in der Industrie Verwendung finden, zum Ausdruck bringt. Für weiter steigende Platin- und vor allem Palladiumpreise sprechen auch sehr robuste Autoabsatzzahlen in China.
Denn im Januar wurden im Reich der Mitte gemäß dem chinesischen Verband der Automobilproduzenten rekordhohe 1,73 Mio. Autos verkauft, 49% mehr als im Vorjahr. China scheint damit neben den USA die Schwäche im europäischen Automarkt ausgleichen zu können. Der Fokus der Marktteilnehmer dürfte sich auf das Treffen der Finanzminister der Eurogruppe heute Abend in Brüssel richten, wo unter anderem das Thema Zypern beraten wird. Dies, wie auch weitere politische Unsicherheiten in anderen europäischen Ländern, könnten die nach wie vor bestehenden Risiken im Euroraum wieder in den Vordergrund treten lassen. Inwiefern Gold hiervon profitieren kann ist allerdings fraglich, da der Konjunkturoptimismus derzeit die Oberhand hat.
Industriemetalle
Die Metallpreise starten ohne einheitliche Tendenz und verhalten in die neue Handelswoche. Kupfer zum Beispiel notiert leicht schwächer knapp unter 8.300 USD je Tonne. Da die chinesischen Märkte aufgrund des Neujahrsfestes diese Woche geschlossen bleiben, dürfte sich dies in einem deutlich geringeren Handelsvolumen auch an den anderen Börsenplätzen wie z.B. der LME oder COMEX bemerkbar machen. Darüber hinaus bleiben zu Wochenbeginn zahlreiche weitere Märkte in Asien geschlossen, so dass zunächst Impulse fehlen. Wie die CFTC-Daten zur Marktpositionierung zeigen, haben die spekulativen Finanzanleger im Falle von Kupfer in der Woche zum 5. Februar ihre Netto-Long-Positionen stark um 57% auf 22,7 Tsd. Kontrakte ausgeweitet.
Dies entspricht dem höchsten Stand seit sieben Wochen. Die Finanzinvestoren haben somit zum 2%-igen Preisanstieg von Kupfer in der Beobachtungsperiode beigetragen. Sie haben sich dabei offensichtlich von positiven Konjunkturdaten sowohl aus China als auch den USA zu Monatsbeginn inspirieren lassen. Daneben dürften auch aufgekommene Angebotssorgen eine Rolle gespielt haben. Denn die mongolische Regierung möchte mehr Kontrolle über das Kupferprojekt „Oyu Tolgoi“ erhalten, was die Inbetriebnahme der Mine, die maßgeblich zum erwarteten Angebotsüberschuss in diesem Jahr beitragen soll, verzögern könnte.
Agrarrohstoffe
Die Preise für Getreide und Ölsaaten reagierten auf die neuen USDA-Schätzungen mit Abschlägen. Insbesondere die Sojabohnennotierungen gaben merklich nach. Zwar gab es bei Sojabohnen eine Abwärtsrevision der US-Endbestände um 10 Mio. auf 125 Mio. Scheffel (3,4 Mio. Tonnen). Dies wurde jedoch durch steigende Vorräte in Südamerika mehr als ausgeglichen, so dass die weltweiten Sojabohnenendbestände leicht auf 60,1 Mio. Tonnen nach oben revidiert wurden. Während für Brasilien die Ernteschätzung um 1 Mio. auf ein Rekordniveau von 83,5 Mio. Tonnen angehoben wurde, gab es für Argentinien eine Abwärtsrevision um 1 Mio. auf 53 Mio. Tonnen. Bei Mais wurden die zum Ende des laufenden Erntejahres erwarteten US-Lagerbestände aufgrund geringerer Exporte um 5% auf 632 Mio. Scheffel (16,1 Mio. Tonnen) angehoben.
Die globalen Maisvorräte am Ende des Erntejahres sollen bei 118 Mio. Tonnen liegen und damit 2 Mio. Tonnen höher als bislang erwartet. Bemerkenswert ist, dass Brasilien die USA erstmals als weltgrößter Maisexporteur ablöst, auch wenn dies der schwächeren US-Ernte geschuldet ist und daher voraussichtlich nur vorübergehend der Fall sein dürfte. Die Schätzung für die Weizenlagerbestände in den USA zum Ende des laufenden Erntejahres wurde um 3,5% auf 691 Mio. Scheffel (18,8 Mio. Tonnen) reduziert. Gund hierfür war eine stärkere US-Nachfrage bei der Tierfütterung. Bei den weltweiten Weizenendbeständen gab es hingegen keine nennenswerte Änderung.