Goldpreis weiter auf dem Rückzug
12.02.2013 | Eugen Weinberg
Energie
Der Preisanstieg bei Brent ist ins Stocken geraten. Der Brentpreis handelt am Morgen wenig verändert bei 118 USD je Barrel. Angesichts des bereits großen Optimismus der spekulativen Finanzanleger wird die Luft für einen weiteren Preisanstieg bei Brent dünner. Laut gestern veröffentlichter ICE-Daten stiegen die spekulativen Netto-Long-Positionen bei Brent in der Woche zum 5. Februar um weitere 11,3 Tsd. auf 183,9 Tsd. Kontrakte, was dem höchsten Niveau seit Beginn der Aufzeichnungen im Juni 2011 entspricht. In den letzten acht Wochen sind die Netto-Long-Positionen bis auf eine Ausnahme immer gestiegen und haben sich in diesem Zeitraum verdoppelt. Der WTI-Preis konnte dagegen auf 97 USD je Barrel steigen, womit sich die Preisdifferenz zwischen Brent und WTI von 23 auf 21 USD verringert hat.
Der gestrige Preisanstieg bei WTI dürfte auf einen Nachholeffekt zurückzuführen sein, nachdem der WTI-Preis in der vergangenen Woche dem Brent-Preis deutlich hinterhergehinkt war. Einige Marktteilnehmer, welche auf eine Ausweitung der Preisdifferenz gesetzt haben, dürften Gewinne eingestrichen haben. Heute veröffentlichen die OPEC und die US-Energiebehörde EIA ihre neuen Prognosen zum Ölmarkt. Die OPEC dürfte ihre verhaltene Prognose eines Anstiegs der globalen Ölnachfrage im laufenden Jahr um 800 Tsd. Barrel pro Tag beibehalten, um die deutliche Kürzung der OPEC-Produktion zu rechtfertigen. Die EIA könnte hingegen der Aufhellung der globalen Konjunkturperspektiven Rechnung tragen und ihre Prognose eines Nachfragewachstums von 940 Tsd. Barrel pro Tag leicht anheben. Dies würde den Ölpreisen weiteren Auftrieb geben. Nach Handelsschluss veröffentlicht das API die Lagerdaten für die vergangene Woche. Hier wird mit einem weiteren Anstieg der US-Rohölvorräte gerechnet.
Edelmetalle
Gold und die anderen Edelmetalle kamen gestern Mittag im Einklang mit dem gesamten Rohstoffmarkt stark unter Druck. Das gelbe Edelmetall durchbrach dabei die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie, was zu Anschlussverkäufen führte und den Abwärtsdruck noch verstärkte. Dabei rutschte der Goldpreis auch aus seiner Handelsspanne nach unten heraus und notiert heute Morgen mit rund 1.645 USD je Feinunze auf dem tiefsten Stand seit mehr als fünf Wochen. Nach einer zwischenzeitlichen Erholung setzt sich auch der Preisrückgang von Gold in Euro gerechnet fort und mit 1.225 EUR je Feinunze wird heute Morgen ein Wochentief erreicht.
Der Preisverfall ging mit Abflüssen aus den Gold-ETFs einher, die ihre Bestände um 3,7 Tonnen reduzierten. Gleichzeitig verzeichneten die Silber-ETFs Zuflüsse von knapp 74 Tonnen, womit sich der Trend der vergangenen Wochen weg von Gold-ETFs und hin zu Silber- bzw. Platin- und Palladium-ETFs fortsetzt. Selbst der dritte Atombombentest von Nordkorea seit dem Jahr 2006, der die geopolitischen Risiken in dieser Region unterstreicht, kann den Abwärtstrend von Gold nur bremsen, nicht aber umkehren. Die Finanzminister der Eurogruppe haben bei ihrem gestrigen Treffen in Brüssel nicht über finanzielle Hilfen für das angeschlagene Zypern gesprochen. Damit bleibt die Unsicherheit hinsichtlich einer möglichen Staatspleite des Euro-Mitgliedslandes weiter bestehen.
Industriemetalle
Indonesien, der weltweit zweitgrößte Zinnproduzent und größte -exporteur, hat gemäß Daten des indonesischen Handelsministeriums im Januar 9.155 Tonnen Zinn ausgeführt. Dies waren 5,4% mehr als im Vormonat und stellt den zweiten Monatsanstieg in Folge dar. Die Zunahme der Exporte dürfte auf die stark gestiegenen Zinnpreise zurückzuführen sein. Zinn hatte sich von Anfang November bis Ende Januar um rund 25% auf zeitweise mehr als 25.000 USD je Tonne verteuert. Heute Morgen notiert der Preis nur knapp unterhalb dieses Niveaus. Angaben des indonesischen Verbands der Zinnproduzenten zufolge hat dies die Schmelzereien im Land veranlasst, Lagerbestände am Markt zu verkaufen. Das höhere Angebot am Weltmarkt könnte zwar kurzfristig betrachtet den Preisanstieg von Zinn bremsen.
Mittelfristig gesehen sollte der Preis jedoch weiter zulegen können, da in der zweiten Jahreshälfte mit geringeren indonesischen Zinnexporten gerechnet werden muss. Denn das Handelsministerium hatte im Dezember zum 1. Juli die Qualitätsanforderungen (Reinheitsgrad) an die Zinnexporte auf 99,9% erhöht. Ein Großteil der indonesischen Schmelzereien erfüllt derzeit jedoch nicht die neuen Anforderungen, so dass die Anlagen erst entsprechend aufgerüstet werden müssen. Dies ist allerdings sehr zeitaufwändig und dürfte nur von wenigen Schmelzereien bis Mitte des Jahres erreicht werden.
Agrarrohstoffe
Das USDA hat im Rahmen seines Langfristausblicks gestern erste Schätzungen zu den US-Anbauflächen in diesem Jahr bekanntgegeben. Diese basieren auf den Bedingungen von Ende 2012. Entgegen mancher privater Schätzungen soll die Maisfläche um 1% auf 96 Mio. Morgen zurückgehen. Trotz der niedrigeren Anbaufläche erwartet das USDA eine Rekordernte bei Mais von 14,4 Mrd. Scheffel, was einem Anstieg um 34% gegenüber dem Vorjahr bedeuten würde. Dem liegt die Annahme einer Rückkehr zu normalen Flächenerträgen zugrunde. Bei Sojabohnen wird mit einer Flächenkürzung von 1,5% auf 76 Mio. Morgen und einer Ernte von 3,335 Mrd. Scheffel gerechnet, der zweitgrößten aller Zeiten. Die Weizenfläche soll dagegen um 3% auf 57,5 Mio. Morgen ausgeweitet werden, was in einer Ernte von 2,19 Mrd. Scheffel resultieren soll.
Den stärksten Einschnitt erwartet das USDA bei der Baumwollfläche. Diese soll um 23% auf 9,3 Mio. Morgen zurückgehen. Das wäre die niedrigste Anbaufläche seit dem Jahr 2009 und die drittniedrigste in den letzten 30 Jahren. Noch pessimistischer ist der National Cotton Council (NCC), eine Vereinigung von US-Baumwollproduzenten und -verarbeitern. Einer am Wochenende vom NCC veröffentlichten Umfrage zufolge soll die Baumwollfläche sogar um 27% auf 9,01 Mio. Morgen sinken. In beiden Umfragen ist aber der Preisanstieg um 10% seit Mitte Januar noch nicht berücksichtigt, so dass die Flächenkürzung wahrscheinlich etwas geringer ausfallen dürfte.
Der Preisanstieg bei Brent ist ins Stocken geraten. Der Brentpreis handelt am Morgen wenig verändert bei 118 USD je Barrel. Angesichts des bereits großen Optimismus der spekulativen Finanzanleger wird die Luft für einen weiteren Preisanstieg bei Brent dünner. Laut gestern veröffentlichter ICE-Daten stiegen die spekulativen Netto-Long-Positionen bei Brent in der Woche zum 5. Februar um weitere 11,3 Tsd. auf 183,9 Tsd. Kontrakte, was dem höchsten Niveau seit Beginn der Aufzeichnungen im Juni 2011 entspricht. In den letzten acht Wochen sind die Netto-Long-Positionen bis auf eine Ausnahme immer gestiegen und haben sich in diesem Zeitraum verdoppelt. Der WTI-Preis konnte dagegen auf 97 USD je Barrel steigen, womit sich die Preisdifferenz zwischen Brent und WTI von 23 auf 21 USD verringert hat.
Der gestrige Preisanstieg bei WTI dürfte auf einen Nachholeffekt zurückzuführen sein, nachdem der WTI-Preis in der vergangenen Woche dem Brent-Preis deutlich hinterhergehinkt war. Einige Marktteilnehmer, welche auf eine Ausweitung der Preisdifferenz gesetzt haben, dürften Gewinne eingestrichen haben. Heute veröffentlichen die OPEC und die US-Energiebehörde EIA ihre neuen Prognosen zum Ölmarkt. Die OPEC dürfte ihre verhaltene Prognose eines Anstiegs der globalen Ölnachfrage im laufenden Jahr um 800 Tsd. Barrel pro Tag beibehalten, um die deutliche Kürzung der OPEC-Produktion zu rechtfertigen. Die EIA könnte hingegen der Aufhellung der globalen Konjunkturperspektiven Rechnung tragen und ihre Prognose eines Nachfragewachstums von 940 Tsd. Barrel pro Tag leicht anheben. Dies würde den Ölpreisen weiteren Auftrieb geben. Nach Handelsschluss veröffentlicht das API die Lagerdaten für die vergangene Woche. Hier wird mit einem weiteren Anstieg der US-Rohölvorräte gerechnet.
Edelmetalle
Gold und die anderen Edelmetalle kamen gestern Mittag im Einklang mit dem gesamten Rohstoffmarkt stark unter Druck. Das gelbe Edelmetall durchbrach dabei die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie, was zu Anschlussverkäufen führte und den Abwärtsdruck noch verstärkte. Dabei rutschte der Goldpreis auch aus seiner Handelsspanne nach unten heraus und notiert heute Morgen mit rund 1.645 USD je Feinunze auf dem tiefsten Stand seit mehr als fünf Wochen. Nach einer zwischenzeitlichen Erholung setzt sich auch der Preisrückgang von Gold in Euro gerechnet fort und mit 1.225 EUR je Feinunze wird heute Morgen ein Wochentief erreicht.
Der Preisverfall ging mit Abflüssen aus den Gold-ETFs einher, die ihre Bestände um 3,7 Tonnen reduzierten. Gleichzeitig verzeichneten die Silber-ETFs Zuflüsse von knapp 74 Tonnen, womit sich der Trend der vergangenen Wochen weg von Gold-ETFs und hin zu Silber- bzw. Platin- und Palladium-ETFs fortsetzt. Selbst der dritte Atombombentest von Nordkorea seit dem Jahr 2006, der die geopolitischen Risiken in dieser Region unterstreicht, kann den Abwärtstrend von Gold nur bremsen, nicht aber umkehren. Die Finanzminister der Eurogruppe haben bei ihrem gestrigen Treffen in Brüssel nicht über finanzielle Hilfen für das angeschlagene Zypern gesprochen. Damit bleibt die Unsicherheit hinsichtlich einer möglichen Staatspleite des Euro-Mitgliedslandes weiter bestehen.
Industriemetalle
Indonesien, der weltweit zweitgrößte Zinnproduzent und größte -exporteur, hat gemäß Daten des indonesischen Handelsministeriums im Januar 9.155 Tonnen Zinn ausgeführt. Dies waren 5,4% mehr als im Vormonat und stellt den zweiten Monatsanstieg in Folge dar. Die Zunahme der Exporte dürfte auf die stark gestiegenen Zinnpreise zurückzuführen sein. Zinn hatte sich von Anfang November bis Ende Januar um rund 25% auf zeitweise mehr als 25.000 USD je Tonne verteuert. Heute Morgen notiert der Preis nur knapp unterhalb dieses Niveaus. Angaben des indonesischen Verbands der Zinnproduzenten zufolge hat dies die Schmelzereien im Land veranlasst, Lagerbestände am Markt zu verkaufen. Das höhere Angebot am Weltmarkt könnte zwar kurzfristig betrachtet den Preisanstieg von Zinn bremsen.
Mittelfristig gesehen sollte der Preis jedoch weiter zulegen können, da in der zweiten Jahreshälfte mit geringeren indonesischen Zinnexporten gerechnet werden muss. Denn das Handelsministerium hatte im Dezember zum 1. Juli die Qualitätsanforderungen (Reinheitsgrad) an die Zinnexporte auf 99,9% erhöht. Ein Großteil der indonesischen Schmelzereien erfüllt derzeit jedoch nicht die neuen Anforderungen, so dass die Anlagen erst entsprechend aufgerüstet werden müssen. Dies ist allerdings sehr zeitaufwändig und dürfte nur von wenigen Schmelzereien bis Mitte des Jahres erreicht werden.
Agrarrohstoffe
Das USDA hat im Rahmen seines Langfristausblicks gestern erste Schätzungen zu den US-Anbauflächen in diesem Jahr bekanntgegeben. Diese basieren auf den Bedingungen von Ende 2012. Entgegen mancher privater Schätzungen soll die Maisfläche um 1% auf 96 Mio. Morgen zurückgehen. Trotz der niedrigeren Anbaufläche erwartet das USDA eine Rekordernte bei Mais von 14,4 Mrd. Scheffel, was einem Anstieg um 34% gegenüber dem Vorjahr bedeuten würde. Dem liegt die Annahme einer Rückkehr zu normalen Flächenerträgen zugrunde. Bei Sojabohnen wird mit einer Flächenkürzung von 1,5% auf 76 Mio. Morgen und einer Ernte von 3,335 Mrd. Scheffel gerechnet, der zweitgrößten aller Zeiten. Die Weizenfläche soll dagegen um 3% auf 57,5 Mio. Morgen ausgeweitet werden, was in einer Ernte von 2,19 Mrd. Scheffel resultieren soll.
Den stärksten Einschnitt erwartet das USDA bei der Baumwollfläche. Diese soll um 23% auf 9,3 Mio. Morgen zurückgehen. Das wäre die niedrigste Anbaufläche seit dem Jahr 2009 und die drittniedrigste in den letzten 30 Jahren. Noch pessimistischer ist der National Cotton Council (NCC), eine Vereinigung von US-Baumwollproduzenten und -verarbeitern. Einer am Wochenende vom NCC veröffentlichten Umfrage zufolge soll die Baumwollfläche sogar um 27% auf 9,01 Mio. Morgen sinken. In beiden Umfragen ist aber der Preisanstieg um 10% seit Mitte Januar noch nicht berücksichtigt, so dass die Flächenkürzung wahrscheinlich etwas geringer ausfallen dürfte.