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Ian Gordon: Ökonomische Winterphase könnte Goldaktien auftauen

21.02.2013  |  The Gold Report
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The Gold Report: Homestake war aber ein Goldproduzent. Die meisten Unternehmen, mit denen Sie zu tun haben, sind aber Explorer-Aktien, die ja allgemein zu den risikoreichsten Aktien im Goldaktiensektor zählen.

Ian Gordon: Als in den 1930ern Kapital in Goldaktien floss, floss es vor allem in die Exploration. Man wollte Goldminen finden. Sehr viele der neuen Goldminen wurden von Junior-Unternehmen gegründet. Denken Sie an den Abitibi-Grünsteingürtel. Ich habe gerade Temex Resources Corp. beim Marketing geholfen; das Unternehmen hat drei produzierende Minen auf dem Whitney-Projekt, wo ab den 1930ern produziert wurde. Auch in der aktuellen Mine von Osisko Mining Corp, die kanadische Malartic-Mine in Quebec, begannen die Arbeiten schon in den 1930ern. Es gab wohl um die 200 Goldminen hier in Kanada, wo die Arbeiten schon in den 1930ern begannen. Laut dem U.S. Bureau of Mines gab es in den USA im Jahr 1940 9.000 produzierende Goldminen. Der Junior-Sektor war in dieser Zeit extrem erfolgreich und angesagt.


The Gold Report: Sie machen in Europa Werbung für Unternehmen. Herrscht dort größeres Interesse an Goldunternehmen?

Ian Gordon: Ich denke schon. Wir haben eine Tour gemacht und waren jeden Tag in einer anderen Stadt. Wir haben 120 Investoren und Fondsmanager getroffen. In meiner Präsentation erwähnte ich das Beispiel eines Unternehmens, das 2001 auf mich zukam und mich fragte, ob ich es finanzieren würde. Dieses Unternehmen hatte 1,2 Millionen Unzen im Boden und eine Marktkapitalisierung von 10 Millionen $. Wir brachten ca. 1 Million $ auf, um dieses Unternehmen zu finanzieren - der Name ist Pelangio. Die Mine des Unternehmens wurde von Detour Gold Corp. aufgekauft. Und die winzige Marktkapitalisierung von 10 Millionen $ ist bis heute auf 2,75 Milliarden $ angewachsen. Solche Wertsteigerungen kann es eben im Junior-Sektor geben, wenn man früh genug reingeht, und wenn man sich damit ein gutes Management mit guten Projekten in einer rechtlich sicheren Umgebung kauft.

Nach einem Treffen in Paris, waren 3,5 Millionen Temex-Anteile ausgegeben. Investoren können das Unternehmen heute für 15 $ pro Unze Gold im Boden kaufen. Das Unternehmen hat zwei Projekte in Ontario, entlang des Abitibi-Grünsteingürtels. Es wurden um die 100 Millionen Unzen Gold entlang dieses Gürtels abgebaut. Temex geht davon aus, dass es in diesem Jahr seine Goldressourcen von 2,4 Millionen Unzen auf ca. 5 Millionen verdoppeln wird. Es ist es ein sehr gut gemanagtes Unternehmen mit hohen Eigenkapitalbeständen, und eines der Unternehmen, in denen ich am stärksten investiert bin.


The Gold Report: Was haben Ihnen die normalen Investoren erzählt, wenn Sie mit denen ins Gespräche kamen? Was haben Sie über deren Ängste und Perspektiven erfahren?

Ian Gordon: Sie sind besorgt wegen der wirtschaftlichen Entwicklungen. Sie machen sich Sorgen um das Geldsystem. Sie machen sich Sorgen wegen der Schulden und wegen eines Zusammenbruchs. Das kann man auch daran sehen, was die Menschen machen. Ein Freund von mir, ein ziemlich großer Junior-Aktien-Investor, lebte mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Paris. Als Francois Hollande französischer Präsident wurde, zogen mein Freund und seine Familie nach Luzern in die Schweiz. Es gibt eine ganze Welle von Menschen, die mit ihren Vermögensanlagen in Länder ziehen, die sie für sicher halten.


The Gold Report: Gibt Ihnen das ein gewisses Gefühl von Genugtuung? Sie hatten ja an anderer Stelle gesagt, Sie würde sich schon wie der Junge fühlen, der immer “Wolf“ schreit und sich fragen, wann die Leute Ihnen nicht mehr glauben werden.

Ian Gordon: Wahrscheinlich glauben mir schon viele Leute nicht mehr. Aber meine Arbeit basiert auf einem Verständnis des Kondratjew-Zyklus. Wir haben die Zyklusanalyse so stark weiterentwickelt, wie es sich selbst Kondratjew, der seine Arbeiten Mitte der 1920er veröffentlicht, nie hätte vorstellen können. Ich bin überzeugt, dass der schlimmste Teil des Winters wirklich vor der Tür steht; und das ist extrem positiv für Gold.


The Gold Report: Nennen Sie einige Unternehmen, für die Sie optimistisch sind.

Ian Gordon: Ich habe im Januar einen Bericht herausgegeben - Ian's Investment Insights - in dem ich mein gesamtes Portfolio und dessen Performance seit 1999 aufgelistet habe. Durch meine Investitionen in diese Juniors ist mein Portfolio um 47,3% auf Jahresbasis gewachsen. Es hat aber auch ganz schreckliche Zeiten gegeben. 2011 verlor das Portfolio 53% seines Wertes, aber insgesamt betrachtet ist es mit diesen Junior-Investments gewachsen. Aktuell habe ich nur ein Dutzend Positionen in diesen Portfolio, 11 davon aber auch dem Junior-Bergbausektor.

Ich halte ziemlich umfangreiche Anteile an Barkerville Gold Mines Ltd., die enorme Goldmengen nach NI 43-101 präsentieren konnten - über 10 Millionen Unzen. Die British Columbia Securities Commission (BCSC) hatte an diesem Bericht etwas auszusetzen und forderte ein Audit durch die geologische Beratergruppe Snowden. Der läuft gerade. Ich gehe davon aus, dass Snowden in Kürze seine Überprüfung der ursprünglichen Studie nach NI 43-101 veröffentlichen wird und dass der Handel mit Barkersville-Aktien bald schon wieder aufgenommen wird, wenn die BCSC die Studie bestätigt.


The Gold Report: Investoren, die diese Aktien besitzen, werden wahrscheinlich etwas nervös sein. Warum sollten sie, Ihrer Meinung nach, aber nicht ganz so nervös sein?

Ian Gordon: Ich hatte schon an anderer Stelle gesagt, dass ich das Gefühl habe, das Barkerville-Projekt werde eine Ressource im Umfang von mehreren Millionen Unzen aufweisen. Als die NI 43-101-konforme Studie herauskam und die Existenz einer solchen Ressource nahelegte, war ich ganz außer Fassung. Ich hatte nicht geglaubt, dass sich schon diese erste NI 43-101-Studie in dieser Größenordnung bewegen würde. Die NI 43-101-Studie wurde aber von geprüften und zugelassenen Geologen durchgeführt. Eine erneute Überprüfung dieser geologischen Studien wird schwerlich zu dem Schluss kommen können, dass hier etwas grundsätzlich falsch war oder dass grundsätzliche Fehler bei der Berechnung der Zahlen unterliefen. Man wird wohl kaum zu dem Schluss gelangen, dass 1.) dieser Bericht in betrügerischer Absicht erstellt wurde, denn das wurde er meiner Meinung nach nicht und 2.) dass grobe Fehler bei der Berechnung der Zahlen unterliefen, weil das meiner Ansicht nach ebenfalls nicht geschehen ist. Ich traue diesen Zahlen, obgleich ich vermute, dass die Zahlen von Snowden geringer ausfallen werden.




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