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Goldpreis in Euro fällt auf 14-Monatstief

18.02.2013  |  Eugen Weinberg
Die Finanzminister und Notenbankchefs der G20 haben sich auf ihrem Treffen am Wochenende in Moskau nicht auf eine gemeinsame Linie in der Währungspolitik einigen können. Dies dürfte einem Abwertungswettlauf Tür und Tor öffnen, wie die Abschwächung des japanischen Yen heute Morgen bereits zeigt. Die Rohstoffpreise und Gold dürften hiervon langfristig profitieren.


Energie

Der Brentölpreis ist am Freitag kurzzeitig unter 117 USD je Barrel gefallen, konnte aber bereits nach kurzer Zeit wieder auf 118 USD je Barrel steigen. Erneut zeigt sich somit, dass Preisrückgänge als Kaufgelegenheit erachtet werden. Preisunterstützend dürfte zudem die Kürzung der Ölexporte des Irak im Dezember um 10% auf 2,35 Mio. Barrel pro Tag wirken, welche vom Datenanbieter JODI berichtet wurde.

Dem WTI-Preis ist es hingegen nicht gelungen, die Verluste aufzuholen. Der WTI-Preis fällt am Morgen auf 95,5 USD je Barrel und nähert sich damit den am Freitag verzeichneten Tiefständen. Die spekulativen Finanzanleger haben dessen ungeachtet ihre Netto-Long-Positionen bei WTI in der Woche zum 12. Februar zum achten Mal in den vergangenen neun Wochen ausgeweitet. Mit 209,6 Tsd. Kontrakten liegen sie auf dem höchsten Niveau seit März vergangenen Jahres.

Damit hat sich Korrekturpotenzial aufgebaut, sollten die Finanzanleger ihre Long-Positionen reduzieren, falls sich ihre Erwartung eines weiter steigenden WTI-Preises nicht erfüllt. Die für Ende März erwartete Entscheidung der US-Regierung zum Bau des Nordabschnitts der Keystone-XL-Pipeline dürfte hier richtungsweisend sein. Gegen den Bau haben gestern tausende Menschen vor dem Weißen Haus in Washington protestiert.


Edelmetalle

Gold ist am Freitag zum ersten Mal seit sechs Monaten kurzzeitig wieder unter die Marke von 1.600 USD je Feinunze gefallen. In Euro gerechnet fiel das gelbe Edelmetall vorübergehend unter die Marke von 1.200 EUR je Feinunze, den tiefsten Stand seit Ende Dezember 2011. Der jüngste Preisrückgang ging mit nennenswerten Abflüssen aus den Gold-ETFs einher. Am Freitag waren es sieben Tonnen, seit Jahresbeginn summieren sich die Abflüsse auf knapp 30 Tonnen.

Im vierten Quartal verzeichneten die Gold-ETFs allerdings Zuflüsse von fast 87 Tonnen. Die Abflüsse in den letzten Wochen können daher unseres Erachtens den jüngsten Goldpreisrückgang nur teilweise erklären. Zu einem Großteil dürfte dieser durch Anleger am Futures-Markt bedingt worden sein. Denn die spekulativen Finanzinvestoren haben in der Woche zum 12. Februar ihre Netto-Long-Positionen um 15% auf 66,6 Tsd. Kontrakte reduziert. Dies entspricht dem niedrigsten Niveau seit sieben Monaten. Da sich der Preisrückgang nach dem Datenstichtag fortgesetzt bzw. beschleunigt hat, dürften die Netto-Long-Positionen seitdem weiter abgebaut worden sein. Damit sollte der Gegenwind für den Goldpreis von dieser Seite her allmählich nachlassen.

Auch die anderen Edelmetalle konnten sich dem Abwärtssog von Gold nicht entziehen. Silber rutschte vorübergehend unter die Marke von 30 USD je Feinunze. Allerdings scheinen bei den industriellen Edelmetallen die Preisrückgänge als Kaufgelegenheiten erachtet zu werden. So kam es hier zu ETF-Zuflüssen und bei Platin und Palladium liegen die spekulativen Netto-Long-Positionen auf Rekordniveaus.

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Industriemetalle

Während sich die Industriemetalle dem Abwärtstrend an den Rohstoffmärkten letzten Freitag noch weitgehend entziehen konnten, stehen sie zu Beginn der neuen Handelswoche in der Breite unter Druck. Zu den größten Verlierern zählen am Morgen Nickel und Aluminium. Nickel gibt um gut 2% nach und rutscht zum ersten Mal seit drei Wochen wieder unter die Marke von 18.000 USD je Tonne. Aluminium verliert in etwa 1,5% auf rund 2.130 USD je Tonne.

Die Rückkehr der chinesischen Händler an den Markt nach der Feiertagswoche hat den Industriemetallen somit noch keinen Schwung geben können. Aus saisonalen Gründen sollte die Nachfrage nach Metallen im Reich der Mitte aber von nun an zunehmen. Bis dies in den Daten ersichtlich wird, dürfte es allerdings noch einige Wochen dauern. Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass China in den kommenden Monaten aufgrund der anziehenden Wirtschaftsaktivitäten große Mengen an Rohstoffen nachfragen wird. Dies sollte sich in steigenden Metallpreisen bemerkbar machen.

Allerdings scheint auch das Angebot derzeit reichlich zu sein. Denn so sind z.B. die Kupfervorräte in den Lagerhäusern der LME letzten Freitag zum ersten Mal seit 15 Monaten wieder über die Schwelle von 400 Tsd. Tonnen gestiegen. Die spekulativen Finanzinvestoren haben ihre Netto-Long-Positionen im Falle von Kupfer in der Woche zum 12. Februar nahezu unverändert mit 23,1 Tsd. Kontrakten auf einem 8-Wochenhoch beibehalten.


Agrarrohstoffe

Nicht nur in den USA profitierten die Weizenexporte zuletzt von den gesunkenen Preisen. Auch in der EU zeigten sich die Weizenausfuhren der letzten Woche in Höhe von 420 Tsd. Tonnen robust. Seit Saisonbeginn im Juli wurden damit bereits 12,1 Mio. Tonnen EU-Weizen exportiert. Damit liegen die diesjährigen Exporte zwar noch etwas unter denen der Saison 2010/11, als Weizen aus der EU vom russischen Ausfuhrstopp profitierte. Allerdings weicht die Exportmenge bereits deutlich von der Vorjahresmenge ab, als im gleichen Zeitraum lediglich 8,5 Mio. Tonnen ausgeführt worden waren.

Der schwächere Euro unterstützte in der vergangenen Woche auch die Hoffnung, dass die Exportdynamik auch künftig hoch bleibt. Es wird zudem darüber diskutiert, wann Russland angesichts seiner schlechten Ernte 2012 und dem Auslaufen seiner Exporte als Importeur am Weltmarkt auftreten könnte. Neben Kasachstan werden auch Frankreich und Deutschland gute Chancen eingeräumt, wenn Russland wie angekündigt seinen Importzoll für Getreide aufhebt. Ein exaktes Datum wurde zwar noch nicht genannt. Offiziellen Verlautbarungen zufolge soll dies noch vor Ende März geschehen.

Die robusten Exportzahlen haben mit dazu beigetragen, dass sich die Weizennotierungen in Chicago und Paris von den Mitte letzter Woche verzeichneten Tiefständen erholen konnten. Mit 238 EUR je Tonne notiert MATIF-Weizen allerdings noch immer 4% unter dem Niveau zu Monatsbeginn.




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