Risk Trade am Rohstoffmarkt
27.05.2011 | Adam Hamilton
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Die mathematischen Grundlagen dieser Chart belegen diese SPX-CCI-Beziehung weitaus mehr. Von 2009 bis 2011 lag die CCI-SPX-Korrelation bisher bei 86,6 Prozent! Falls Sie Ihre Statistikkenntnisse aus der Oberstufe vergessen haben sollten: Dieser Wert ist erstaunlich! Er bedeutet, dass nahezu 87 Prozent des täglichen CCI-Verlaufs auf SPX-Bewegungen zurückzuführen sind!
Fast 87 Prozent des Rohstoffpreisverlaufes wird von den Ereignissen am Aktienmarkt bestimmt. Demnach bringen sich Händler, die den Aktienmarktverlauf ignorieren, bevor sie Rohstoffe, Rohstoff-ETFs oder Rohstoffaktien kaufen oder verkaufen, in eine prekäre Lage. Nur zu ungefähr 13 Prozent wird der Rohstoffpreisverlauf von anderen Faktoren, Rohstoff-Fundamentals eingeschlossen, bestimmt!
Die beste Zeit für den Kauf von Positionen bietet sich Investoren und Spekulanten im Laufe eines Bullenmarktes direkt nach einer Korrektur, nicht wahr? Im Anschluss an eine Korrektur sind die Preise innerhalb ihrer Aufschwünge am tiefsten. Wann erlebt der Rohstoffmarkt diese Sell-Offs? Genau dann, wenn die Aktienmärkte einen Sell-Off erleben! Ich habe jeden wesentlichen SPX-Rückgang (weniger als 10 Prozent) und jede Korrektur (größer als 10 Prozent) in der Chart rot unterlegt.
In den vergangenen Jahren folgten die Rohstoffpreise allen Aktienmarkt-Sell-Offs nach unten. Wie die Prozentsätze zeigen, sank der CCI meist zusammen mit dem SPX. In einigen Ausnahmen war der CCI-Rückgang schwächer als die SPX-Einbuße, in einigen Fällen sogar stärker. Der CCI schloss sich dem SPX-Rückgang nicht immer einfach nur an, sondern alle maßgeblichen Rohstoff-Sell-Offs geschahen ausschließlich im Laufe von SPX-Sell-Offs.
Wenn Sie den CCI (blaue Linie) näher betrachten, werden Sie erkennen, dass der CCI keinen dramatischen Sell-Off erlebt hat, mit Ausnahme der rot-unterlegten Zeiträume, die SPX-Sell-Offs kennzeichnen. Meist stiegen die Rohstoffpreise, wenn der SPX zwischen seinen Pullbacks und Korrekturen einen Aufschwung erlebte. Die einzige Ausnahme geschah Anfang 2010, als der SPX stieg und vom CCI ignoriert wurde.
Diese Abweichung war einmalig. Im Januar 2010 begann der SPX den größten Sell-Off seines Bullenmarktes (und letztendlich auch den bisher größten Pullback). Der Sell-Off war dramatisch und der SPX fiel in weniger als drei Wochen um 8,1 Prozent. Dementsprechend erging es auch dem Rohstoffmarkt. Die schwachen Aktienmärkte sorgten weit und breit für Pessimismus unter Futures-Händlern, die sich Sorgen machten, dass die globale Wirtschaft eine Rezession erlebt. Demzufolge verkauften sie.