Leichte Preiserholung nach zuvor kräftigen Verlusten
22.02.2013 | Eugen Weinberg
Energie
Der Brentölpreis kann sich nach dem stärksten 2-Tagesverlust seit September seit gestern leicht erholen und am Morgen auf über 114 USD je Barrel steigen. Auch der WTI-Preis kann nach den kräftigen Verlusten der letzten beiden Tage wieder über 93 USD je Barrel steigen. Der Preisanstieg bei WTI wird allerdings durch die gestrigen US-Lagerdaten gebremst. Laut US-Energieministerium stiegen die US-Rohölbestände in der letzten Woche um 4,1 Mio. Barrel und damit doppelt so stark wie erwartet. Die Unsicherheit über den Ausgang der Parlamentswahlen in Italien am Sonntag dürfte einer weiteren Preiserholung bei Rohöl zunächst entgegenstehen. Laut dem Beratungsunternehmen Oil Movements wird die OPEC zudem ihre Öllieferungen in den kommenden Wochen erhöhen, da Raffinerien in den USA und Europa nach den saisonbedingten Wartungsarbeiten ihren Betrieb wieder aufnehmen. Oil Movement zufolge wird die OPEC in den vier Wochen bis 9. März 23,56 Mio. Barrel Rohöl pro Tag exportieren, was einem Anstieg um 0,4% verglichen mit den vier Wochen zuvor entsprechen würde. Solange die Angebotsausweitung auf eine stärkere Nachfrage zurückzuführen ist, ist dies nicht negativ für die Ölpreise zu werten.
Südkorea, einer der größten Ölabnehmer des Iran und der weltweit fünftgrößte Ölimporteur, führte im Januar gut 16% weniger Rohöl aus dem Iran ein als im Vorjahr. Südkorea strebt eine jährliche Kürzung der Ölimporte aus dem Iran um 20% in den sechs Monaten zum 31. Mai an, um eine Verlängerung der Ausnahme von den US-Sanktionen zu erreichen.
Edelmetalle
Gold wurde gestern erstmals seit längerer Zeit wieder seinem Status als sicherer Hafen gerecht und legte gegen den allgemeinen Trend sowie entgegen eines festeren US-Dollar zu. Heute Morgen setzt das gelbe Edelmetall seine Erholungsbewegung fort und steigt auf rund 1.585 USD je Feinunze. In Euro gerechnet verteuert sich Gold wieder auf 1.200 EUR je Feinunze. Im Fahrwasser von Gold kann sich auch Silber etwas erholen, womit es sich weniger wie ein Industriemetall, sondern mehr wie ein Währungsmetall verhält. Wie die Statistik der von Bloomberg erfassten Gold-ETFs zeigt, wurden über die von uns bereits berichteten Abflüsse des SPDR Gold Trust hinaus weitere Goldbestände abgebaut. Insgesamt weist die Bloomberg-Statistik für die letzten beiden Tage Abflüsse von 47,5 Tonnen aus. Seit Jahresanfang wurden die Bestände somit rund 78 Tonnen reduziert, womit inzwischen ein Großteil der Zuflüsse im vierten Quartal rückgängig gemacht wurde.
Dies dürfte einer der Gründe für die jüngste Preisschwäche gewesen sein. Das hohe Handelsvolumen der letzten Tage lässt aber vermuten, dass der stärkste Gegenwind von den Terminmärkten gekommen ist. In der CFTC-Statistik, die heute Abend veröffentlicht wird, ist der jüngste Preisrückgang allerdings noch nicht vollständig berücksichtigt. China hat gemäß Angaben des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie im letzten Jahr 403,1 Tonnen Gold produziert, 11,7% mehr als im Vorjahr. Aufgrund der hohen inländischen Nachfrage dürfte dies lediglich den Importbedarf reduzieren.
Industriemetalle
Die globale Aluminiumproduktion wurde gemäß Daten des International Aluminium Institute im Januar kaum reduziert und lag mit 3,917 Mio. Tonnen nur marginal unter dem Rekordhoch, das im Vormonat erreicht wurde. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Produktion um 5,7% ausgeweitet. Getrieben wurde diese Entwicklung durch China, wo die Produktion im Vorjahresvergleich um 16,1% gestiegen war und mit 1,760 Mio. Tonnen ebenfalls fast auf Rekordniveau verharrte. Die hohe Produktion trägt nicht dazu bei, dass die Angebotsüberschüsse am globalen Aluminiummarkt abgebaut werden. Diese sind auch in weiterhin hohen Lagerbeständen zu beobachten. Einer Umfrage des chinesischen Datenanbieters SMM zufolge liegen derzeit in China 1,12 Mio. Tonnen Aluminium. Andere Umfragen kommen zu ähnlichen Ergebnissen.
SMM schätzt, dass die Bestände in diesem Jahr noch weiter steigen werden, da neues Angebot aus den nordwestlichen Provinzen des Landes nicht vollumfänglich absorbiert wird. Eigenen Angaben zufolge umfassen die Umfragen mehr als 95% der gesamten chinesischen Lagerbestände, inklusive der offiziellen SHFE-Vorräte. Diese liegen derzeit bei rekordhohen 472 Tsd. Tonnen. In den Lagerhäusern der LME befinden sich aktuell 5,16 Mio. Tonnen Aluminium und damit nur 1,6% weniger als im Vergleich zum Rekordhoch von Ende Dezember. Das hohe Angebot dürfte deutlich steigenden Aluminiumpreisen entgegenstehen.
Agrarrohstoffe
Heftige Schneefälle im Mittleren Westen der USA haben die Bedingungen für US-Winterweizen deutlich verbessert und den Weizenpreis an der CBOT auf 7,22 USD je Scheffel und damit in die Nähe eines 8-Monatstiefs fallen lassen. Der International Grains Council erwartet für das Erntejahr 2013/14 zwar einen Anstieg der weltweiten Weizenproduktion um 4%, welcher aber durch eine höhere Nachfrage größtenteils ausgeglichen wird, so dass die globalen Lagerendbestände nur um 2 Mio. Tonnen steigen sollen. Für das Erntejahr 2012/13 prognostiziert der IGC weiterhin ein Angebotsdefizit von mehr als 20 Mio. Tonnen. Bei Mais kam es zu einer Aufwärtsrevision der globalen Ernteschätzung um 5 Mio. auf 850 Mio. Tonnen. Der Verbrauch soll ebenfalls 2 Mio. Tonnen höher ausfallen als bislang erwartet.
Das vom IGC erwartete Angebotsdefizit beläuft sich damit noch immer auf 17 Mio. Tonnen. Für das Erntejahr 2013/14 erwartet der IGC einen Anstieg der weltweiten Maisanbaufläche um 0,6%, ausgehend von den USA. Noch detaillierter hat sich gestern das US-Landwirtschaftsministerium zu den US-Ernteaussichten in diesem Jahr geäußert. Die US-Maisernte soll demnach um 35% auf ein Rekordniveau von 14,35 Mrd. Scheffel steigen. Für die Sojabohnenernte wird ein Anstieg um 13% auf 3,405 Mrd. Scheffel prognostiziert. Die US-Weizenproduktion soll dagegen um 7,4% auf 2,1 Mrd. Scheffel zurückgehen.
Der Brentölpreis kann sich nach dem stärksten 2-Tagesverlust seit September seit gestern leicht erholen und am Morgen auf über 114 USD je Barrel steigen. Auch der WTI-Preis kann nach den kräftigen Verlusten der letzten beiden Tage wieder über 93 USD je Barrel steigen. Der Preisanstieg bei WTI wird allerdings durch die gestrigen US-Lagerdaten gebremst. Laut US-Energieministerium stiegen die US-Rohölbestände in der letzten Woche um 4,1 Mio. Barrel und damit doppelt so stark wie erwartet. Die Unsicherheit über den Ausgang der Parlamentswahlen in Italien am Sonntag dürfte einer weiteren Preiserholung bei Rohöl zunächst entgegenstehen. Laut dem Beratungsunternehmen Oil Movements wird die OPEC zudem ihre Öllieferungen in den kommenden Wochen erhöhen, da Raffinerien in den USA und Europa nach den saisonbedingten Wartungsarbeiten ihren Betrieb wieder aufnehmen. Oil Movement zufolge wird die OPEC in den vier Wochen bis 9. März 23,56 Mio. Barrel Rohöl pro Tag exportieren, was einem Anstieg um 0,4% verglichen mit den vier Wochen zuvor entsprechen würde. Solange die Angebotsausweitung auf eine stärkere Nachfrage zurückzuführen ist, ist dies nicht negativ für die Ölpreise zu werten.
Südkorea, einer der größten Ölabnehmer des Iran und der weltweit fünftgrößte Ölimporteur, führte im Januar gut 16% weniger Rohöl aus dem Iran ein als im Vorjahr. Südkorea strebt eine jährliche Kürzung der Ölimporte aus dem Iran um 20% in den sechs Monaten zum 31. Mai an, um eine Verlängerung der Ausnahme von den US-Sanktionen zu erreichen.
Edelmetalle
Gold wurde gestern erstmals seit längerer Zeit wieder seinem Status als sicherer Hafen gerecht und legte gegen den allgemeinen Trend sowie entgegen eines festeren US-Dollar zu. Heute Morgen setzt das gelbe Edelmetall seine Erholungsbewegung fort und steigt auf rund 1.585 USD je Feinunze. In Euro gerechnet verteuert sich Gold wieder auf 1.200 EUR je Feinunze. Im Fahrwasser von Gold kann sich auch Silber etwas erholen, womit es sich weniger wie ein Industriemetall, sondern mehr wie ein Währungsmetall verhält. Wie die Statistik der von Bloomberg erfassten Gold-ETFs zeigt, wurden über die von uns bereits berichteten Abflüsse des SPDR Gold Trust hinaus weitere Goldbestände abgebaut. Insgesamt weist die Bloomberg-Statistik für die letzten beiden Tage Abflüsse von 47,5 Tonnen aus. Seit Jahresanfang wurden die Bestände somit rund 78 Tonnen reduziert, womit inzwischen ein Großteil der Zuflüsse im vierten Quartal rückgängig gemacht wurde.
Dies dürfte einer der Gründe für die jüngste Preisschwäche gewesen sein. Das hohe Handelsvolumen der letzten Tage lässt aber vermuten, dass der stärkste Gegenwind von den Terminmärkten gekommen ist. In der CFTC-Statistik, die heute Abend veröffentlicht wird, ist der jüngste Preisrückgang allerdings noch nicht vollständig berücksichtigt. China hat gemäß Angaben des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie im letzten Jahr 403,1 Tonnen Gold produziert, 11,7% mehr als im Vorjahr. Aufgrund der hohen inländischen Nachfrage dürfte dies lediglich den Importbedarf reduzieren.
Industriemetalle
Die globale Aluminiumproduktion wurde gemäß Daten des International Aluminium Institute im Januar kaum reduziert und lag mit 3,917 Mio. Tonnen nur marginal unter dem Rekordhoch, das im Vormonat erreicht wurde. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Produktion um 5,7% ausgeweitet. Getrieben wurde diese Entwicklung durch China, wo die Produktion im Vorjahresvergleich um 16,1% gestiegen war und mit 1,760 Mio. Tonnen ebenfalls fast auf Rekordniveau verharrte. Die hohe Produktion trägt nicht dazu bei, dass die Angebotsüberschüsse am globalen Aluminiummarkt abgebaut werden. Diese sind auch in weiterhin hohen Lagerbeständen zu beobachten. Einer Umfrage des chinesischen Datenanbieters SMM zufolge liegen derzeit in China 1,12 Mio. Tonnen Aluminium. Andere Umfragen kommen zu ähnlichen Ergebnissen.
SMM schätzt, dass die Bestände in diesem Jahr noch weiter steigen werden, da neues Angebot aus den nordwestlichen Provinzen des Landes nicht vollumfänglich absorbiert wird. Eigenen Angaben zufolge umfassen die Umfragen mehr als 95% der gesamten chinesischen Lagerbestände, inklusive der offiziellen SHFE-Vorräte. Diese liegen derzeit bei rekordhohen 472 Tsd. Tonnen. In den Lagerhäusern der LME befinden sich aktuell 5,16 Mio. Tonnen Aluminium und damit nur 1,6% weniger als im Vergleich zum Rekordhoch von Ende Dezember. Das hohe Angebot dürfte deutlich steigenden Aluminiumpreisen entgegenstehen.
Agrarrohstoffe
Heftige Schneefälle im Mittleren Westen der USA haben die Bedingungen für US-Winterweizen deutlich verbessert und den Weizenpreis an der CBOT auf 7,22 USD je Scheffel und damit in die Nähe eines 8-Monatstiefs fallen lassen. Der International Grains Council erwartet für das Erntejahr 2013/14 zwar einen Anstieg der weltweiten Weizenproduktion um 4%, welcher aber durch eine höhere Nachfrage größtenteils ausgeglichen wird, so dass die globalen Lagerendbestände nur um 2 Mio. Tonnen steigen sollen. Für das Erntejahr 2012/13 prognostiziert der IGC weiterhin ein Angebotsdefizit von mehr als 20 Mio. Tonnen. Bei Mais kam es zu einer Aufwärtsrevision der globalen Ernteschätzung um 5 Mio. auf 850 Mio. Tonnen. Der Verbrauch soll ebenfalls 2 Mio. Tonnen höher ausfallen als bislang erwartet.
Das vom IGC erwartete Angebotsdefizit beläuft sich damit noch immer auf 17 Mio. Tonnen. Für das Erntejahr 2013/14 erwartet der IGC einen Anstieg der weltweiten Maisanbaufläche um 0,6%, ausgehend von den USA. Noch detaillierter hat sich gestern das US-Landwirtschaftsministerium zu den US-Ernteaussichten in diesem Jahr geäußert. Die US-Maisernte soll demnach um 35% auf ein Rekordniveau von 14,35 Mrd. Scheffel steigen. Für die Sojabohnenernte wird ein Anstieg um 13% auf 3,405 Mrd. Scheffel prognostiziert. Die US-Weizenproduktion soll dagegen um 7,4% auf 2,1 Mrd. Scheffel zurückgehen.