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Woher stammt die extrem gestiegene Bilanzaufblähung bei der Bundesbank per 31.12.2010?

21.06.2011  |  Dr. Dietmar Siebholz
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Aus seiner Sicht hat Herr Weber persönlich richtig gehandelt und sich kommentarlos aus der Bundesbank und der Politik verabschiedet. Ich unterstelle dabei, dass er sich nicht weigern konnte, seine ordnungsgemäße Haltung als Chef der Bundesbank gegen die Politclowns unseres Landes durchzusetzen. Diese haben ja auch den Bruch der Maastrichter Verträge einfach durchgewinkt. Nur der guten Ordnung halber sollten wir also davon ausgehen, dass diese Art Bilanzpositionen - wohl gegenüber anderen Notenbanken und der EZB - wohl nicht in Gänze verwertet werden können. Das dem deutschen Volke gehörende Restvermögen der Bundesbank - mehrheitlich der Goldschatz und die Dollarreserven - dürften wohl realiter bereits jetzt den Weg des Fleisches genommen haben. Auch das wäre für mich ein Grund, in die vorzeitige Rente zu gehen, so wie es Herr Weber tat.

Gute Nacht Deutschland. Und das höchste deutsche Gericht hält nun nach mehrmonatiger Verzögerung die erste Anhörung der gegen den Bruch der Maastricht-Beschlüsse und -Verträge klagenden Professoren um Spethmann, Schachtschneider u.a. am 05.07.2011 ab. Das Kind ist aber bereits in den Brunnen gefallen und höchstwahrscheinlich ertrunken, das steht fest. Die für viel unverständlich lange Prüfungsphase beim Gericht hat wohl viel dazu beigetragen.

Die Plünderung Deutschlands geht also munter weiter. Nun bin ich wirklich kein Verschwörungsfanatiker, kein Nationalist und schon gar nicht ein Revoluzzer, aber das Melken der deutschen Kuh dürfte nun bald abgeschlossen sein. Lesen Sie einfach einmal bei Prof. Dr. Spethmann - früherer und langjähriger Vorstandvorsitzender der Thyssen AG, der wohl kaum im Verdacht stehen sollte, hier als Kleinkrämer aufzutreten - nach (www.eurospethmann.de). Prof. Spethmann erklärt uns mit sehr nachvollziehbaren Fakten, dass sich die deutschen Überschüsse seit 2002 nicht mehr bei der Deutschen Bundesbank (also im indirektem Zugriff der deutschen Politik), sondern bei der EZB eingefunden haben. Im August 2008 erläuterte uns Prof. Dr. Hankel (www.dr-hankel.de) anlässlich eines Seminars in Kassel, dass sich bei den jährlich mit ca.170 Mrd € geschätzten deutschen Überschüssen die Überschüsse des gesamten Euro-Blocks auf ca. 32 Mrd € summierten. Man sollte aber besser sagen, "saldierten". Sie können sich selbst ausrechnen, welche Summe in den nun bald vergangenen 10 Jahren kumuliert mit den Unterdeckungen anderer Länder zu unseren Lasten so saldiert wurden. Unsere heutigen Schulden von bis zu 1,9 Billionen € wären wir schon fast los, wenn man uns nicht von den Erträgen unserer Arbeit getrennt hätte.

Wie ist das eigentlich mit dem Amtseid "und Schaden von Deutschen Volke abzuwenden"? Ach ja, nur eine Floskel. Auch hier gilt der alte Spruch "Versprechen oder Vertrag gebrochen? Kinder, macht doch nichts, Ihr bekommt ein neues oder einen neuen!"

Wenn nun auch der Zugriff auf das von der Deutschen Bundesbank gehaltene Vermögen als verloren anzusehen sein muss, eines haben sie uns gelassen, unsere Volksvertreter: Die verdienten Altersversorgungsansprüche der früheren Bundesbankmitarbeiter. Diese müssten ja dann über den Bundeshaushalt bedient werden, wenn keine verwertbaren Aktiva bei der BuBa mehr vorhanden sind. Aber sicherlich finden sich so noble Institute wie Goldman Sachs, die dann einen Sonderfonds "Verwertung des Grundbesitzes der Deutschen Bundesbank" finanzieren werden, davon bin ich überzeugt. Denn die Standorte der BuBa sind ja immer noch sehr interessant. Wer die Griechen zum Beitritt für die EU fit gemacht hat, wird uns doch wohl auch helfen können oder fehlt Ihnen dann der große Sponsor, der "Lender of Last Resort" als der große Garant? Bisher haben wir ja gerade diese Rolle immer für Andere gespielt, nun werden wir diesen Garanten auch irgendwann einmal brauchen. Wer sollte das wohl sein, Merkels Freund Sarkozy?

Apropos Sarkozy: Der ist doch nur gekommen, um Angie weitere Zeit abzupressen, damit seine französischen Banken noch die Gelegenheit wahrnehmen können, sich aus den erheblich höheren Griechenland-Engagements Schritt um Schritt zurückziehen zu können. Auch hier hilft die Statistik der EZB weiter. Frankreichs Banken reduzierten in den letzten Wochen ihre im Vergleich zu deutschen Instituten extrem hohen Griechenland-Engagements erheblich. Die deutschen Banken bleiben jedoch "treu wie Siegfried". Ihre Engagements wurden nur marginal reduziert. Ihre französischen Kollegen haben die Gunst der Zeitverzögerung genutzt, wir nicht. Wenn wir die Griechen noch acht Wochen länger am Leben halten, werden sich Frankreichs Banken weiter entlastet haben. Es bleibt die Frage, zu wessen Lasten?

Ich werde versuchen, die "Target-2-Zahlen", die ja monatlich veröffentlicht werden, zu verfolgen. Wenn sie in der Bilanz der Bundesbank weiter steigen sollten, hätte ich da eine Vermutung. Mal sehen, ob die stimmt.

Ach ja, der Kompromiss "Merkel/Sarkozy" lautet ja, "freiwillige Mitwirkung". Selten so gelacht. Da schließe ich mich sofort Peter Boehringer an, der fordert, darüber nachzudenken, unsere Steuerzahlungsverpflichtungen unter der gleichen Freiwilligkeit zu sehen. Wollen wir wetten, dass Schäuble/Merkel dies für uns Steuerzahler anders sehen als für die Banken?

In China wurden Funktionäre, die wesentlich gegen die Staatsraison verstoßen haben, schon wegen geringerer Fehlleistungen gelegentlich hingerichtet, aber wir leben ja Gott sei Dank in einem Rechtsstaat. Dies allerdings mit der Ausnahme, dass man hier wohl Gesetze und Verträge wie den von Maastricht u.a. je nach Laune brechen und Eilanträge zur Sicherung unserer Interessen beliebig lange liegen lassen kann.

Unabhängig davon wundert es mich und macht mich unsicher, dass unsere noch nicht ganz zentral gesteuerte Fachpresse diese extreme Erhöhung der Bundesbankpositionen auf ca. 335 Mrd € noch nicht zum Hauptthema erklärt hat. Habe ich da irgendetwas Wichtiges übersehen oder falsch verstanden? Wir werden es bald wissen. Prof. Sinn jedenfalls wird ja gerade in der Mainstream-Presse wegen seiner Äußerungen zu diesem Thema zerrissen, aber die Hintergründe und die damit verbundenen Risiken werden nicht erörtert oder Missverständnisse beseitigt. Mein Resumeé: "Sinn hat Recht, basta".

Warum nur fällt mir beim Nachdenken über diese unglaublichen Vorgänge und über die Reaktion unserer Parlamentarier der Begriff "Sodom und Gomorrha" ein? In Sodom war es der Nachweis der zehn Gerechten, der Gott veranlassen sollte, die Städte nicht zu vernichten. Mir fallen allerdings in unserem Falle nur die Namen von drei MdB´s (nämlich die Gruppe um den FDP-MdB Frank Schäffler) ein. Wie das Alte Testament uns schon lehrte, war dies zu wenig. Den Rest können Sie in der Bibel nachlesen.


© Dr. Dietmar Siebholz
wthlz2@gmx.de



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