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Fiatgeld in Frankreich

22.06.2011  |  Redaktion
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James Turk: Sie brachen also ihr Versprechen und anstatt die Menge [an Assignaten] im Umlauf zu reduzieren, wurde sie erhöht. Vielleicht würden sie nach einem Jahr eine weitere Emission machen und nach sechs Monaten die nächste...

Pierre Jovanovic: Genau. Wie die John Law Geschichte. Genau das Gleiche. Es ist für eine Regierung immer sehr einfach die Druckerpresse anzuwerfen und Geld zu drucken.

Max Keiser: König Ludwig XVI. wurde im Januar 1793 an der Guillotine hingerichtet. Der Krieg verschärfte sich und die Schreckensherrschaft setzte ein. Der Krieg und das Gelddrucken ließen die Preise erst richtig in die Höhe schnellen. Die Jakobiner führten ein "Gesetz des Preismaximums" ein, um Höchstpreise festzusetzen. Dies führte zum Verschwinden von Ladenbesitzern und Läden, da die Strafe des Gesetzesverstoßes der Tod war. Dragoner zogen auf der Suche nach Essen durch die Lande und Pariser Läden wurden von Mobs attackiert. In der Zwischenzeit spuckte die Druckerpresse weiter Assignaten aus und alle Versuche deren Wert aufrecht zu erhalten, scheiterten. 1794 erreichte die Gesamtzahl der ausgegebenen Assignaten 7000 Millionen Livre, im Mai 1795 waren es insgesamt 10000 Millionen Livre, im Juli 1795 14000 Millionen ... Gläubiger wurden ausgelöscht. Schuldner jubelten.

James Turk: Also war das Preismaximum hauptsächlich eine Art Preisaufsicht. Ladenbesitzer durften nur einen bestimmten Preis verlangen.

Pierre Jovanovic: Ja, aber es funktionierte nicht. Genau wie es in Rom nie funktionierte.

James Turk: Sie wären gezwungen gewesen eine Währung zu akzeptieren, die weniger Wert war als ihre Güter. Also schlossen die Kaufleute lieber ihre Läden als die wertlose Währung anzunehmen...

Pierre Jovanovic: Genau wie es während der Zeit von Nero und den römischen Kaisern war (siehe Diokletians Höchstpreisedikt), die begannen Silber mit Kupfer zu strecken.

James Turk: … und das zerstörte die Wirtschaft noch viel schlimmer als der Zusammenbruch der Währung an sich.

Pierre Jovanovic: Jawohl, Geschichte wiederholt sich.

Max Keiser: Im Oktober des Jahres 1795 fiel der Konvent und wurde durch das Direktorium ersetzt. Zu diesem Zeitpunkt war die Guillotine ein fester Bestandteil der Regierungsübergabe geworden. Das Direktorium versuchte die, bis dato so gut wie wertlosen, Assignaten durch eine neue Währung unter dem Namen "Mandate" zu ersetzen, die nur kurz überlebte. Assignaten blieben in Umlauf, doch wurden zunehmend wertlos.

James Turk: Nachdem der Assignat zusammenbrach versuchte man also zu dem sogenannten "Mandat" überzugehen...

Pierre Jovanovic: "Mandat Nationale" wenn ich mich richtig erinnere.

James Turk: ... die ein Jahr hielten.

Pierre Jovanovic: Ein Jahr.

James Turk: ... und es war auch eine Papierwährung.

Pierre Jovanovic: Definitiv. Reines Papier. Dieses Geld war sogar nicht einmal mehr durch die Kirchenbesitztümer gedeckt. Es ist unglaublich, nur durch den Glauben an die Revolutionsregierung, in die niemand mehr vertraute.

Max Keiser: Das Direktorium markierte das Ende der Französischen Revolution. Erdrückende Armut erfasste das Land. Sie fürchteten den Aufstieg des Militärs, und sie lagen richtig. 1799 brachte Napoleon’s Staatsstreich das Konsulat und später das Kaiserreich.

Napoleon: "Solang ich lebe, werde ich nie von ungedecktem Papier Gebrauch machen."

Max Keiser: Er tat es nie. Der Goldfranken hielt bis zum ersten Weltkrieg.

James Turk: Die Quintessenz ist, dass Leute, vor allem Politiker, manchmal nichts aus der Geschichte des Geldes lernen.

Pierre Jovanovic: Geschichte wiederholt sich zweifellos, besonders in der heutigen Zeit. Wir beobachten die gleichen Vorgänge. Was wir heute erleben ist dasselbe, was die französische Bevölkerung vor 200 Jahren mit John Law durchlebte.

James Turk: Ich bin der Meinung die Menschen sollten ihre Geschichtsbücher aufschlagen und sehen was vor unserer Zeit geschah.

Pierre Jovanovic: Die Leute sind zu faul ihre Schulbücher zu öffnen.

James Turk: Hoffentlich schauen sie dieses Video.

Max Keiser: Es scheint so, als ob jedes Mal, wenn irgendwo, irgendjemand mit Fiatgeld herumspielt, eine Katastrophe folgt. James, werden wir jemals aus dieser Geschichte lernen?

James Turk: Lass uns hoffen, dass wir dieses Mal aus der Geschichte lernen, sodass wir sie nicht noch einmal durchleben müssen.

Max Keiser: Lass uns zum Café gehen ... und etwas Gold kaufen!


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