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Die Renaissance des Atomstroms

06.07.2011  |  Redaktion
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Andere Länder

Viele Länder, die noch keine Kernenergie nutzen, ziehen diese ernsthaft in Betracht:
  • in Europa: Italien, Albanien, Serbien, Kroatien, Portugal, Norwegen, Polen, Weißrussland, Estland, Lettland, Irland und die Türkei

  • im Nahen Osten und Nordafrika: Iran, die Golfstaaten mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar und Kuwait, Jemen, Israel, Syrien, Jordanien, Ägypten, Tunesien, Libyen, Algerien, Marokko, Sudan. Grund vieler dieser Länder für das Interesse an Kernenergie könnte der hohe Energieverbrauch der Entsalzungsanlagen sein.

  • in West-, Zentral- und Südafrika: Nigeria, Ghana, Senegal, Kenia, Uganda, Namibia

  • Südamerika: Chile, Ecuador, Venezuela

  • in Zentral- und Südasien: Aserbaidschan, Georgien, Kasachstan, Mongolei, Bangladesch, Sri Lanka

  • in Südostasien: Indonesien, die Philippinen, Vietnam, Thailand, Malaysia, Singapur, Australien und Neuseeland

  • Ostasien: Nordkorea

In Südafrika soll im nächsten Jahr ein Programm zum Bau von Kernkraftwerken gestartet werden. Der erste Meiler soll bis 2023 am Netz sein und innerhalb von 20 Jahren 9.600 MW Energie produzieren.

Fazit

Der Internationalen Energie-Agentur (IEA) zufolge wird der Energieverbrauch bis 2035 um 75% von 20.183 Terawattstunden (2008) auf 35.300 Twh ansteigen.

Selbst wenn alle Atomkraftwerke, die sich im Bau befinden, nicht fertiggestellt werden würden und kein weiterer Reaktor ans Netz gehen würde, bräuchten wir noch immer 25% mehr Uran als derzeit abgebaut wird. Doch die Schwellenmärkte treiben das Wachstum der Kernenergiebranche voran und bescheren der Baubranche in diesem Bereich einen wahren Boom, nukleare Kapazitäten zu errichten.

Für jedes zusätzliche GWe (Energieversorgung für eine Million Haushalte) müssen 200 Tonnen Uran mehr pro Jahr gefördert werden. Für die Inbetriebnahme eines neuen Reaktors werden einmalig weitere 400-600 Tonnen Uran benötigt.

Die WNA (World Nuclear Association) rechnet mit einem Anstieg des Uran-Bedarfs um 33% im Zeitraum 2010 bis 2020. Das würde bedeuten, dass der Uranabbau bis 2020 um mindestens 58% gesteigert werden müsste (25% derzeitiges Defizit + 33% Bedarfsanstieg).

Die USA produzieren 27% der weltweiten Kernenergie mit ihren 104 Kraftwerken und haben einen Bedarf von 22.000-25.000 Tonnen (50-55 Mio. Pfund) Uran pro Jahr. Das Land selbst produziert aber jährlich nur etwa 1.800 Tonnen (4 Mio. lbs) Uran. Die Atomregulierungsbehörde der USA hat die Lizenz des größten amerikanischen Kernkraftwerks, Palo Verde Nuclear Generating Station in Arizona, am 21. April diesen Jahres um weitere 20 Jahre verlängert.

Das US-Energieministerium hat am 3. Mai 2011 eine neue Forschungseinrichtung eröffnet, durch die die Entwicklung neuer Kernkraftwerktechnologien vorangetrieben werden soll. Um die Leistung von Leichtwasserreaktoren zu untersuchen und hoch entwickelte Modelle zur Aufrüstung der bestehenden Kernkraftwerke zu schaffen, setzt das CASL (Consortium for Advanced Simulation of Light Water Reactors) Supercomputer ein.

"Kernenergie ist unsere größte CO2-freie Energiequelle und wichtiger Bestandteil für die Weiterentwicklung unserer Energieversorgung. Mit Hilfe der Forschungseinrichtung werden unsere Reaktoranlagen noch sicherer und effizienter. Des Weiteren können so neue Arbeitsplätze geschaffen, die Wirtschaft vorangetrieben und die Energiekosten für die Verbraucher gesenkt werden," sagt US-Energieminister Steven Chu.

Mir scheint, dass die Uranvorkommen sehr knapp werden und der Kampf um verfügbare Werkstoffe sowohl auf dem Spot- als auch auf dem Terminmarkt sehr hart werden wird.

Haben Sie eine Renaissance des Atomstroms auf dem Schirm?

Wenn nicht, sollten Sie vielleicht einmal darüber nachdenken.


© Richard (Rick) Mills
www.aheadoftheherd.com, rick@aheadoftheherd.com

Dieser Artikel wurde auf http://aheadoftheherd.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.







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