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Goldaktien-Bewertungen (Teil 9)

25.03.2013  |  Adam Hamilton
Der unbeliebteste aller Märkte ist derzeit wohl der Goldminenmarkt. Entweder geraten Goldaktien in Vergessenheit, wenn die Börsen auf unerklärliche Weise einen Aufwärtstrend erleben oder sie werden gänzlich verachtet. Die vielen bärischen Stimmen haben jedoch dafür gesorgt, dass Goldaktien im Verhältnis zu ihren Erträgen unglaublich günstig sind. Für hartgesottene Querdenker, die zu Tiefstpreisen kaufen wollen, hat sich daher ein Traum erfüllt.

Bewertungen sind das Fundament für Aktienanlagen, denn sie bestimmen letztendlich die langfristige Performance. Investoren kaufen Aktien, weil sie am künftigen Ertragsstrom bestimmter Unternehmen teilhaben wollen. Je weniger sie für jeden Dollar Gewinn im Vorfeld zahlen, desto besser fallen ihre Gewinne letztendlich aus. Anhand von Bewertungen wird gemessen, wie viel Gewinne zum jeweiligen Zeitpunkt kosten. Der Preis künftiger Gewinne hängt von den aktuellen Aktienpreisen ab.

Das klassische Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist schon immer die führende Bewertungsgröße gewesen. Das KGV ist einfach konzipiert und leicht errechenbar. Der Aktienpreis eines beliebigen Unternehmens wird durch den letzten Jahresgewinn je Aktie dividiert. So wird der Kostenaufwand je Dollar Gewinn berechnet. Selbstverständlich gilt, je weniger, desto besser. Feinsinnige Investoren zahlen nicht viel für ihre Gewinne.

Eine Aktie mit einem KGV von 30,0 wird zu "dreißigfachen Gewinnen“ gehandelt. In diesem Fall müssen Investoren 30 USD für jeden USD Gewinn zahlen. Aber jeder Dollar ist fungibel, richtig? Ein Dollar Gewinn, den ein Investor mit Aktie XYZ erzielt, ist genauso viel wert wie ein Dollar Gewinn durch Aktie ABC. Warum sollte man also nicht nach Aktien mit einem geringeren KGV wie 20,0 oder 10,0 suchen? Warum sollte man mehr zahlen als man muss? Je mehr man im Vorfeld zahlt, desto geringer sind natürlich die künftigen Erträge.

Mit der Zeit besinnen sich Investoren natürlich zunehmend auf Aktien mit höheren Gewinnen und geringeren Preisen. Mit dieser Querdenker-Strategie bekommen Sie mehr für Ihr Geld, die höchstmöglichen langfristigen Gewinne für Ihr angelegtes Kapital. Sie werden derzeit wohl kaum einen Sektor finden, der aus fundamentaler Perspektive ein besseres Schnäppchen ist als der Goldaktiensektor. Durch die extrem bärische Stimmung werden Goldaktiengewinne zu Schnäppchenpreisen verkauft.

Angesichts der Goldaktienpreis-Performance seit Bullenmarktbeginn ist es wahrlich überraschend, dass dieser Sektor derzeit so unbeliebt ist. Von November 2000 bis September 2011 schoss der führende Goldaktienindex HUI um beeindruckende 1664% nach oben. In diesem Zeitraum fiel der S & P 500 um 14% und Gold erlebte eine Rally von 603%. Goldaktien haben sich als beispiellos gute Performer erwiesen.

Im Anschluss an das bisherige Bullenmarkthoch haben sie konsolidiert und korrigiert. Der HUI hatte bis vergangene Woche innerhalb von 18 Monaten einen Rückgang von 46% verzeichnet. Dies war zweifellos nicht die erste Konsolidierung seit Beginn des Goldaktienbullenmarktes und sie kann nicht einmal annähernd als größte Korrektur bezeichnet werden. Dennoch reichte sie aus, Investoren in diesem Sektor in hohem Maße zu verärgern. Während die Stimmung die Aktienpreise nach unten gedrückt hat, sind die Gewinne der Goldminengesellschaften weiterhin gewachsen.

Dieser wachsende, fundamentale Widerspruch hat in den letzten Wochen maßgeblich an Bedeutung gewonnen und dazu geführt, dass sich die Goldaktienpreise weit von der Realität entfernt haben. Für Querdenker, die ihre Gewinne zu niedrigen Preisen kaufen wollen, um ihre künftigen Erträge zu maximieren, bietet diese ungewöhnliche Situation eine großartige Kaufgelegenheit. Dies wird anhand der an den führenden HUI-Unternehmen gemessenen Goldaktienbewertungen deutlich.

Am letzten Handelstag jedes Monats berechnen wir das nach Marktkapitalisierung gewichtete KGV aller HUI-Aktien. Die sich daraus ergebenen Bewertungen sind auf lange Sicht äußerst aufschlussreich und helfen uns beim Finden des idealen Zeitpunkts für den Kauf und den Verkauf. Der letzte Essay über die Goldpreiskapitulation, der im Anschluss an den brutalen HUI-Sell-Off im Februar von 10,1%, publiziert wurde, ist äußerst interessant.

Im ersten Chart ist der HUI in Rot abgebildet, das nach Marktkapitalisierung gewichtete KGV in Dunkelblau, das einfache, durchschnittliche KGV in Hellblau und die Dividendenrendite (ein weiteres, klassisches Mittel zur Bewertung) in Gelb. Leider haben sich in unsere letzte Publikation zum Thema Goldaktienbewertungen unkorrekte Zahlen von Anfang 2012 eingeschlichen, die mittlerweile von unserem Datenübermittler korrigiert wurden. Daher fallen die KGV der HUI-Unternehmen von Februar bis Mai 2012 im folgenden Chart höher aus.




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