Goldaktien-Bewertungen (Teil 9)
25.03.2013 | Adam Hamilton
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Diese HUI-Bewertungen widerlegen einige der momentan beliebtesten Rechtfertigungen der Baissiers bezüglich Goldaktien. Die beliebteste Rechtfertigung geht davon aus, dass Goldminengesellschaften angesichts der Voraussetzungen einfach kein Geld verdienen können. Die Kosten seien dank ständig wachsender Energie-, Lohn- und Materialpreise zu hoch. Das unglaublich geringe nach Marktkapitalisierung gewichtete Gesamt-KGV von 13,1 fechtet diese vielzitierte bärische Theorie an.Goldaktien haben im Verhältnis zu ihren Aktienpreisen trotz der Konsolidierung des Goldbullenmarktes seit seinem letzten großen Anstieg im Sommer 2011 nie zuvor mehr Gewinne als derzeit verzeichnet. Die Feuerprobe für diese Gewinne sind Dividenden, denn für die Zahlung dieser Dividenden wird Geld auf der Bank benötigt. Das erforderliche Vermögen für die Zahlung großer Dividenden kann ausschließlich durch beständig hohe Gewinne erzielt werden.
Infolge hoher Gewinne sind die Goldaktiendividendenrenditen während der Goldpreiskonsolidierung maßgeblich gestiegen. Eine hiermit verbundene Rechtfertigung der Baissiers behauptet, dass Bergbauunternehmen ihr Kapital in den vergangenen Jahren völlig falsch verwaltet haben. Wenn dies der Wahrheit entspräche, würden sie nicht so hohe Erträge erzielen und könnten keine saftigen Dividenden zahlen. Fundamental gesehen ging es diesem Sektor nie besser, die Projekte der Minengesellschaften sind generell vielversprechend.
Eine weitere Rechtfertigung der Baissiers geht davon aus, dass Goldaktien keinen Zuwachs infolge der extremen Verwässerung erleben können. Oft werden neue Aktien emittiert, um anderen Goldminengesellschaften zu schaden, um an wachsend seltene Goldprojekte heranzukommen. Wenn die Verwässerung jedoch wirklich extrem hoch wäre, würde sich dies unverzüglich in den KGV bemerkbar machen. Sie geben Auskunft über die Gewinne pro Aktie, daher berücksichtigen die extrem geringen Goldaktienbewertungen momentan bereits jede emittierte Aktie.
Trotz Verwässerung haben sich die Fundamentaldaten der Goldaktien im Großen und Ganzen seit nun mehr als 5 Jahren verbessert. Beachten Sie im oberen Chart, dass die nach Marktkapitalisierung gewichteten KGV des HUI einen deutlichen Abwärtstrend erleben. Da die Erträge der Goldminengesellschaften mit einem höheren Goldpreis wachsen, fallen ihre Bewertungen trotz höherer HUI-Werte. Während der HUI Anfang 2008 bei 500 Zählern lag und zu 40-fachen Gewinnen gehandelt wurde, wurde er Mitte 2011 bei einem Wert von mehr als 625 zu nur 21-fachen Gewinnen gehandelt.
Die Goldaktienpreise erreichten die momentanen Werte zum letzten Mal vor 43 Monaten, als das HUI-KGV bei ungefähr 31 lag. Dieser Wert liegt weit über den derzeitigen 13-fachen Gewinnen. Goldaktien werden deutlich günstiger, je weiter der Goldbullenmarkt wächst. Trotz all der Rechtfertigungen der Baissiers, die fälschlicherweise etwas anderes besagen, erzielt der Goldaktiensektor massive Gewinne. Ihr Bewertungsfortschritt ist unanfechtbar.
Der Goldpreis stellt den wichtigsten Faktoren für die Gewinne im Goldminensektor dar. Es dauert ungefähr ein Jahrzehnt, bis eine neue Goldmine in Betrieb genommen werden kann. Die durchschnittlichen Betriebskosten dieser Mine werden weitestgehend im Vorfeld in der Planungsphase festgelegt. Unabhängig davon, wie hoch die Energie- und Lohnkosten im Laufe des Minenbetriebs steigen, wurde der Großteil der Kosten für die Konstruktion festgesetzt. Ein höherer Goldpreis führt daher direkt zu höheren Erträgen.
Wenn ein Bergbauunternehmen es schafft, das seltene Metall für 800 USD pro Unze zu produzieren und der Goldpreis bei 1500 USD liegt, beläuft sich der Gewinn auf 700 USD pro Unze. Diese Gewinne steigen weitaus schneller als der Goldpreis, da die Kosten im Wesentlichen festgelegt sind. Wenn der Goldpreis einen Zuwachs von 33% verzeichnen würde und somit auf 2000 USD steigen würde, würde der Gewinn dieses Projekts um 71% auf 1200 USD steigen. Ein höherer Goldpreis bestimmt das nicht lineare Ertragswachstum der Minengesellschaften.
Solange es dem langfristigen Goldbullenmarkt daher gut geht, gibt es keinen Anlass zum Verkauf von Goldaktien, wenn die Bergbauunternehmen so viel Geld verdienen und die Bewertungen so tief liegen Die Angebot- und Nachfragetrends sind derzeit so bullisch wie noch nie und erhalten zusätzlichen Antrieb durch die rasant wachsende Geldmengenerhöhung der Federal Reserve und anderer führender Zentralbanken weltweit. Aus fundamentaler Sicht gibt es keinen Grund zum Verkauf.
Während Gold in naher Zukunft dank der bärischsten Stimmung seit Bullenmarktbeginn wahrscheinlich bereit für einen großen Aufschwung ist, sind die Goldaktien immer noch radikal unterbewertet. Der letzte Chart, in dem der Goldaktienpreis- im Verhältnis zum Goldpreisverlauf dargestellt ist, gehört zu meinen Favoriten. Die HUI-Gold-Ratio (HGR) gibt Aufschluss darüber, wie sich die Minengesellschaften im Vergleich zur wichtigsten Gewinnkennzahl verhalten.