Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Griechenland - Hintergründe und Ausblicke

13.07.2011  |  Redaktion
- Seite 4 -
Uns geht es dabei aber vor allem darum, Sie nicht im unklaren darüber zu lassen, was auf uns alle zukommt, denn wir alle werden von dem, was sich da in Griechenland abspielt (weitergehend in Portugal, Spanien, Irland und Italien sowie einem halben Dutzend ost- und nordosteuropäischen Staaten, die alle an die Pforten der EZB, des IWF und der Weltbank klopfen werden) betroffen sein werden.

Als weitere Kandidaten lassen dann wohl Belgien - das ansonsten seit über einem Jahr eine herrlich regierungslose Zeit erlebt -, einige frankophone (ehemalige) Kolonien in der Karibik und Afrikas, letztendlich wohl auch Frankreich selbst als Bettler vor den Pforten der (noch!) sattelfesten EU-Länder - deren Anzahl mit Finnland, Holland, Österreich und Deutschland recht übersichtlich geworden ist - herzlich grüßen.

Dabei war die Zahl derer, die bereits zu Zeiten "Helmuts, des Fürchterlichen" Mitte der 90er Jahre vor dem von Größenwahn geprägten Lügengespinst warnten, gar nicht so klein (wir zählen uns als DBSFS in aller Demut auch dazu), nur wurde sie vom Chor der EU-Bekifften niedergebrüllt, aber Lieschen und Hänschen hierzulande haben weder Zeit noch Lust, sich wirklich tiefschürfend mit den Zusammenhängen auseinanderzusetzen. Dabei bräuchten wir intelligente, engagierte Bürger und mutige Wissenschaftler, die der politisch nihilistischen Restbevölkerung Wege in die Zukunft aufzeigen, um den finanz-, steuer-, wirtschafts- und sozialpolitisch bis zur Deichsel im Dreck steckenden Karren aus dem Sumpf zu ziehen.

Doch daran gebricht´s völlig; eine meinungslose, nur noch hilflos nach Mehrheiten schielende Staatsratsvorsitzende, die sich aller, ihre gebrechliche Autorität mutmaßlich gefährdenden Mitstreiter längst entledigt hat und einen zur Lachnummer verkümmerten Koalitionspartner mit sich schleift; ein keifendes Oppositiönchen, das inzwischen nur noch die dritte Geige im "hohen Hause" spielen darf und froh ist, gerade nicht in der Regierung zu sitzen; ein amorphes Sammelsurium euphorischer Neu-Volksparteiler, die politische Wut- und Protestwähler aller Couleur als Befürworter eigener Ziellosigkeit verkennt sowie ein seniler Freundeskreis vorvorgestriger Linksfaschisten irren orientierungslos im Nebel dessen umher, was uns (inter)national an Problemen um die Ohren fliegt.

Fach- und Sachkunde: Fehlanzeige. Ein gelernter Arzt wird aus wahltaktischen Gründen flugs zum Wirtschaftsminister gekürt, während ein Bankkaufmann aus gleichem Grunde den obersten Medizinmann der Nation spielen darf. Das misantropische Merkel läßt sich stolz von Oh Bama den "Freiheits"-Orden ums zierliche Genick wickeln und spielt die "entschlossene Europäerin", die "geläuterte Atomgegnerin", ohne daß irgendein Medium dieser Närrin ins Wort fällt; wie vor knapp 22 Jahren hat unser aller Ängschi mal wieder instinktsicher die Seiten gewechselt. Gäb´s dafür einen Nobelpreis, sie hätte ihn wahrlich verdient.

Aber auch in den Maghreb-Staaten, dem Vorderen Orient und Teilen der Subsahara brennt die Welt; ein Drittel aller weltweiten Staaten weist eine Jugendarbeitslosigkeit von 20 bis 60% auf, während ein weiteres Drittel unter seinen Sozialsystemen kollabiert; weltweit werden mehr Summen zur Rettung der Finanzsysteme, i.e. Banken und Hypothekenfinanzierer, aufgewendet, als das Weltbruttosozialprodukt ausmacht - das Hochmittelalter läßt grüßen, in dem Bankdynastien trefflich kassierten, indem sie König- und Kaiserreiche vor dem Kollaps retteten, Kriege und Kreuzzüge finanzierten und dem Klerus das Überleben sicherten.


Wie reagieren Wissenschaft und Medien?

Und welche Rollen spielen in dieser Gemengelage eigentlich die Wissenschaftler als "Hüter der Wahrheit" und die Medien als Reporteure und omnipräsente Meinungsbildner? Nun, erstere sind zum größten Teil öffentlich-(un)rechtlich versorgt und damit mehr dem parteipolitischen Dienstherren ergeben als der Wahrheit zugeneigt, letztere bangen um Einschaltquoten, Auflagen und ihre Werbeetats. Sie sind zu sensationsgeilen Unterhaltungsclowns verkommen. [Der verschwindend geringen Restmenge in Parteien, Medien und Wissenschaft, die sich diesen Schuh zu Recht nicht anziehen muß, gebührt (m)ein Kotau; wirklich zu sagen haben sie jedoch faktisch nichts.]

Die Masse der BürgerInnen aber wartet, ängstlich gedrängt unter der jeweils nächstgelegenen Markise, auf besseres Wetter, genauer auf die richtige, einzig wahre Lösung, die es natürlich nicht gibt. Während sich die Parteistrategen, eskortiert von Wissenschaftlern und Medien in sinnlosem Gezänk zerfleischen, geht immer mehr die klare Einsicht verloren, daß es den Königsweg, eine alle Wunden heilende Lösung, längst nicht mehr gibt; dafür ist der "Karren" EU (nebst EURO) längst viel zu tief im Schlamm hirnloser politischer Dummheit festgefahren.

Ob sich die Griechen lieber für ein "Ende mit Schrecken" oder einen "Schrecken ohne Ende" entscheiden, oder Brüssel sie mit "sanfter Gewalt" zum Ausstieg zwingt, indem es ihnen die Konten sperrt und weitere Kredite ablehnt, oder einige (noch zahlungsfähige) Länder, eigene Interessen schützend, die EU - den längst todkranken Währungsverbund verlassen - die Frage ist letztlich nur, welche Lösung die erfolgversprechendere und finanziell wie auch sozialpolitisch heilsamere ist. Ohne Schmerzen hingegen ist diese "Operation am offenen Herzen" nicht mehr zu bewältigen. Wer dies von den Politikern erhofft oder erwartet, glaubt auch noch an Weihnachtsmänner, Osterhasen, Klapperstörche oder Götter unterschiedlicher Bauart.




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"