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Platin- und Palladiummarkt engen sich deutlich ein

07.07.2011  |  Eugen Weinberg
Die Platin- und Palladiummärkte haben sich im letzten Jahr deutlich eingeengt. Grund hierfür war in erster Linie die wiedererstarkte Nachfrage nach dem rezessionsbedingten schwachen Vorjahr. Der positive Nachfragetrend, ausgehend von der Katalysatoren- und ETF-Nachfrage, dürfte sich in diesem Jahr fortsetzen. Darüber hinaus bestehen sowohl bei Platin als auch bei Palladium nach wir vor beträchtliche Angebotsrisiken. Die Preise dürften daher unserer Meinung nach ihren Aufwärtstrend bald wieder aufnehmen. Dem illiquiden Rhodiummarkt stehen daneben entscheidende Änderungen bevor.

Die Platinmetalle (hierzu zählen Platin, Palladium, Rhodium, Ruthenium, Iridium, Osmium) konnten sich dem Abwärtssog der anderen Edel- und Industriemetalle Anfang Mai nicht entziehen und gaben ebenfalls deutlich nach. Eine zwischenzeitliche Erholung am Platin- und Palladiummarkt währte nur kurz: Eine deutliche Abschwächung der Dynamik der Autoabsatzzahlen vor allem in China trübten erneut die Stimmung der Marktteilnehmer (Grafik 1). Dies dürfte unseres Erachtens jedoch nicht von Dauer sein. Wir erwarten daher, dass Platin und Palladium ihren Aufwärtstrend wieder aufnehmen werden. Im Folgenden analysieren wir die Märkte im Einzelnen.


Platin

Am Platinmarkt herrschte 2010 nach Angaben des weltgrößten Platin- und Palladiumverarbeiters, Johnson Matthey, ein Überschuss von nur noch 20 Tsd. Unzen. 2009 belief sich dieser wegen der eingebrochenen Nachfrage noch auf 635 Tsd. Unzen. Während sich das Angebot nur um moderate 0,6% auf 6,06 Mio. Unzen ausweitete, erholte sich dagegen die Nachfrage von dem schwachen Jahr 2009 und legte um 12% auf 6,04 Mio. Unzen zu. Haupttriebfeder des Aufschwungs war dabei die Nachfrage nach Autokatalysatoren, die mit einem Zuwachs von 51% oder +685 Tsd. Unzen die mit Abstand wichtigste Nachfragekomponente darstellt.

Neben anziehenden Fahrzeugverkäufen waren es u.a. strengere Emissionsstandards für Lastkraftwagen in den USA, die die Platinnachfrage für Katalysatoren fast wieder auf das Vorkrisenniveau zurück brachten. Zwar hat sich der Anteil an der Gesamtnachfrage nicht erhöht, denn die Katalysatorennachfrage (netto) liegt mit 34% einen Prozentpunkt unter dem 10-Jahresdurchschnitt. Mittlerweile wird jedoch fast jedes neu verkaufte Fahrzeug mit Katalysatoren ausgestattet, so dass daher Fahrzeugverkaufszahlen für die Schwankungen der Platinnachfrage wichtiger werden (Grafik 2).

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Auch wenn die Investmentnachfrage bei Platin im Vergleich zum Vorjahr mit 650 Tsd. Unzen weitestgehend konstant blieb, stellt diese Nachfragekomponente die zweite entscheidende Größe am Platinmarkt dar. Im Jahr 2010 haben sich die Bestände der Platin-ETFs um rund 78% erhöht, was bedeutet, dass Investments in Barren entsprechend abgenommen haben müssen. Diese Verlagerung in der Anlageform erhöht die Liquidität, aber auch die Volatilität des Marktes und beeinflusst die Preise stärker als früher. In diesem Jahr sind die ETF-Bestände bereits um 11% auf rund 1,34 Mio. Unzen gestiegen. Sie haben sich zugleich in den letzten Wochen erstaunlich robust gezeigt und hielten sich relativ konstant.




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